Mit der richtigen Solarthermie-Anlage wird’s nicht nur lauwarm, sondern heiß! | Handwerker des Monats 05/2016

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Auch diesen Monat haben wir einen “Handwerker des Monats” zu küren: Es ist Martin Weber, der mit seinem Betrieb Martin Weber Haustechnik, Elektro- & Sanitär-Meisterbetrieb, in Würzburg, in der Geibelstraße 1 sitzt. Wie gehabt stellen wir Euch zunächst im Interview den Handwerker vor und im Laufe des Monats zwei seiner Lieblingsprojekte in Sachen Solarthermie. Also: Bühne frei! Hier kommt Martin Weber: 

Beschreiben Sie bitte kurz Ihren Betrieb! 

Martin Weber: Wir sind ein Familienunternehmen mit zwölf Mitarbeitern aus Würzburg und arbeiten überwiegend im Unterfränkischen. Der Betrieb wurde 1993/94 gegründet. Wir haben uns auf die Themen Holz und Solar spezialisiert. Wir sind speziell ausgebildete und geschulte Fachhandwerker – und so hier in der Region der erste und einzige zertifizierte Biowärme-Installateur.

Was gefällt Ihnen an Solartechnik?

Es ist eine schöne Sache, diese Systeme zu installieren: Sie begeistern mich immer wieder aufs Neue, eine Begeisterung, die meine Mitarbeiter mit mir teilen. Eine Begeisterung, die wir auch an unsere Kunden versuchen, weiterzugeben.

Wie kommt’s, dass das Thema Solarthermie auf der Liste Ihrer Dienstleistungen/Services steht?

Hier muss ich ganz klar sagen, dass wir mit Paradigma den Hersteller eines Systems gefunden haben, das unserer Meinung nach – und zwar mit Abstand zu jeglicher anderen Anlage – rund ums Jahr auch wirklich Leistung liefert. Der Ertrag ist gigantisch. Mit dieser felsenfesten Überzeugung kann ich meinen Kunden gegenübertreten und ihnen bedenkenlos Solarthermie anbieten. Ich kann mir sicher sein, dass ich nicht irgendwas aufgeschwatzt habe, nur um zu verkaufen, sondern dass ich damit einen hoch zufriedenen Kunden haben werde.

Sie haben jetzt schon über Ihre Partnerschaft zu Paradigma gesprochen. Was waren Ihre Gründe für diese Partnerschaft und was bringt sie ihren Kunden?

Wir sind Paradigma-Systempartner, was heißt, dass wir speziell geschult sind und über genügend Erfahrung mit den Paradigma-Systemen verfügen. Somit können wir Inbetriebnahmen sowie Garantiefälle selbst abwickeln. Das bedeutet für unsere Kunden: Handwerk aus einer kompetenten Hand!

Die Paradigma-Partnerschaft an sich ist etwas Besonderes: Hier sitzen wir Partner und der Hersteller wirklich in einem Boot. Es wird ernsthaft über Probleme und Verbesserungen diskutiert und das dann auch umgesetzt. Erst kürzlich war ich auf einem Treffen, wo wir mit Partnern und der Geschäftsführung von Paradigma über die Neuerungen und Pläne diskutierten. Danach konnten wir dann zusammen mit Moritz Ritter noch beim Abendessen reden. Es ist wirklich toll zu sehen, das hier in der nächsten Generation nichts am unternehmerischen Grundgedanken verloren gegangen ist, sondern sogar neue Ideen und Pläne entwickelt werden.

Martin Weber, beschreiben Sie uns bitte Ihr aktuelles Solarthermie-Projekt!

Gerade haben wir bei unserem Kunden Herrn Köhler in Eibelstadt eine neue Solarthermie-Anlage installiert. Dort war die Platzierung der Kollektoren etwas kniffelig, da wir von Süden nicht auf das Dach kamen. Mit einem Autokran wurden die Kollektoren über 30 Meter dann vor Ort gebracht. Es ist einerseits immer wieder eine Herausforderung, einen Lösungsweg zu finden, andererseits macht das aber auch den Spaß an der Arbeit aus (siehe Fotos unten). Hinzu kommt, das gute Gefühl für die Sache an sich: Herr Köhler von der Vollkornbäckerei Köhler ist mit seinen Produkten aus biologischem Landbau ein Mitstreiter für eine bessere Umwelt wie wir.

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Bei Familie Köhler kam Handwerker Martin Weber nicht direkt ans Süddach ran: Doch mit einem 30-Meter-Kranarm war das Platzieren der Kollektoren kein Problem. Foto: Martin Weber

Welches der von Ihnen bisher realisierten Solarthermie-Projekte ist Ihr Lieblingsprojekt und warum ist es das?

Ganz ehrlich?

Bitte! Unbedingt!

Mein eigenes Haus / Leben ist mein absolutes Lieblingsprojekt, wenn es um Erneuerbare Energie geht!

Das Solardach von Martin Weber aus Würzburg, unserem Handwerker des Monats. Links dei PV-Module, rechts die Solarkollektoren. Foto: Martin Weber
Das Solardach von Martin Weber aus Würzburg, unserem Handwerker des Monats. Linke Dachfläche: die PV-Module, recht Dachfläche: die Solarkollektoren. Foto: Martin Weber
Die PV-Module auf dem Hausdach sind das eine, die auf dem Flachbau das andere :). Foto: Martin Weber
Die PV-Module auf dem Hausdach (Foto oben) sind das eine, die auf dem Flachbau daneben das andere :). Foto: Martin Weber
Die Inhouse-Komponenten der Solarthermie-Anlage unseres HdMs. Foto: Martin Weber
Die Inhouse-Komponenten der Heizungsanlage mit Solarthermie unseres HdMs: Pufferspeicher, Pelletheizung. Foto: Martin Weber
Die Verrohrung zu en Inhouse-Komponenten der Solarthermie-Anlage von HdM Martin Weber. Foto: Martin Weber.
Die Verrohrung zu den Inhouse-Komponenten der Heizungs-Anlage von HdM Martin Weber. Foto: Martin Weber.

Das müssen Sie uns näher erklären!

Ganz einfach: Weil ich dank Solarthermie jeden Tag kostenlos warm dusche, meine Wohnung überwiegend solar beheize und weil mein Strom aus der Steckdose von meiner eigenen PV-Anlage kommt (siehe Fotos oben). Hinzu kommt, dass ich mit meinem E-Auto (siehe Foto unten) kostenlos durch die Gegend fahre – etwa 15.000 Kilometer pro Jahr. So eine Unabhängigkeit macht frei und glücklich!

Das Elektro-Auto unseres Handwerkers des Monats Martin Weber aus Würzburg. Foto: Martin Weber.
Das Elektro-Auto unseres Handwerkers des Monats Martin Weber aus Würzburg an der hauseigenen Solarstrom-Tankdose. Foto: Martin Weber.

Und solch schöne Beispiele machen sich auch gut im Kundengespräch, oder?

Na klar, denn auch weil ich anhand meiner Anlagen alles vor Ort auswerten kann, weiß ich genau, wovon ich spreche. Ich kann den Kunden Ertragswerte schwarz auf weiß in konkreten Zahlen zeigen, das überzeugt. Hier mal eine aktuelle Auswahl an Daten, die ich meinen Kunden zu meiner Anlage beispielsweise zeigen kann:

April

 

AprilWoche

 

AprilMonatAprilCO AutoApril08April CO

Was war Ihr größtes Erfolgserlebnis in Sachen Solarthermie bislang?

Ich möchte die Frage nicht mit einem punktuellen Erfolg beantworten, sondern lieber mit dem ständigen, den wir erleben, wenn unsere Kunden, insbesondere Flachkollektorkunden, die das System wechseln wollen, erkennen, dass unsere Anlagen wirklich volle Leistung bringen und sich jeder investierte Euro gelohnt hat. Wenn diese Kunden merken, hier wird’s nicht lauwarm, sondern heiß – dann ist das ein Erfolg, den wir für uns verbuchen.

Und wo drückt der Schuh im Alltag? Welche Hürden sind im alltäglichen Umgang mit Solarthermie gegebenenfalls besonders hoch beziehungsweise schwer zu nehmen?

Der Aberglaube, dass sich Solarthermie nicht rechnet, hält sich ebenso wie der weitere Aberglaube, dass ich für weniger Geld das Gleiche bekäme.

Wie begegnen Sie diesem Aberglaube?

Ich versuche dem Kunden Folgendes klar zu machen: Wer richtig investiert – und hierbei spielt die Höhe der Investition erstmal nicht die Hauptrolle, sondern vor allem das richtige Material mit der richtigen Leistung -, der wird eine sehr effiziente und langlebige Anlage bekommen. Ich kann nicht einfach Anlage X mit Anlage Y vergleichen! Hinzu kommt, dass es auch darauf ankommt, wer die Anlage einbaut. Man wird eine fachliche Leistung wie die eines soliden Solarhandwerkers nicht im Internet oder Baumarkt finden. Dort bekommt man für wenig Geld lauwarm und keine Leistung.

Was wünschen Sie sich für Ihren Solarthermie-Job?

Mehr Kunden, die offen sind für Neues! Kunden, die erkennen, dass sie nirgendwo anders kostenlose Energie geschenkt bekommen, außer von der Sonne, und das unabsehbar lange …

>Was halten Sie von neuen Kollektorertragslabel und wie hilft es Ihnen in der Praxis?

Das neue Kollektorlabel ist mal was Vernünftiges. Wer weiß schon, wie effektiv so ein Kollektor ist? Da steht es dann schwarz auf weiß da. Jetzt müsste nur noch ertragsabhängig gefördert werden, dann würden hoffentlich die schlechten Kollektoren, von denen der Mythos stammt, dass sich Solarthermie nicht rechnet, vom Markt verschwinden.

Martin Weber, vielen Dank für das aufschlussreiche Interview und die zahlreichen Fotos und Grafiken!

Fotos: Martin Weber