Größte Solaranlage Deutschlands

Solare Fernwärme in Deutschland – Die Top 5

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Nun haben wir schon eine ganze Reihe gigantischer Solaranlagen für solare Fernwärme aus verschiedenen Ländern vorgestellt und kennengelernt. Darunter auch eine der größten thermischen Anlagen der Welt, die sich in Dänemark gerade im Bau befindet, wir berichteten. Weiter zu den Bestandsanlagen. Nach den Top-Five Dänemarks, Schwedens und Österreichs, geht es heute weiter mit den Rankinglisten, wir schauen uns nämlich die Top-Five Deutschlands genauer an.

Genau wie in Österreich hat sich bei den fünf größten Anlagen in Deutschland in den letzten Jahren nicht so viel getan. Würden wir uns allerdings die ersten 10 Plätze anschauen, sähe das schon anders aus. Da sind nämlich einige Giganten dazugekommen, mir fällt da spontan die Anlage der Firma Festo ein oder der Energiebunker (Flakbunker) in Hamburg-Wilhelmsfeld. Doreen führte dazu vor Kurzem ein Gänsehaut-Interview, wie ich finde, mit dem Projektleiter, Alexander Jandrey. Wer es noch nicht gelesen hat, ich kann es nur empfehlen!

Aber nun zu den Daten und Fakten der Top-Five in Deutschland  – bei allen Anlagen handelt es sich um Anlagen für solare Fernwärme.

1. Platz – Crailsheim

Projekt
Stadtwerke Crailsheim
Ort / Lage
Crailsheim, Stadt in Baden-Württemberg
In Betrieb seit
2003
Brutto-Kollektorfläche
7.300 m²
Technologie
Flachkollektoren, verteilt auf Dächern und am Boden
SpeicherSaisonspeicher: 75.800 m³, Pufferspeicher: 100 und 480 m³
Thermische Leistung5,1 MWth
Kostenunbekannt
FactsheetDatenblatt SDH

Quellen und Links zum Weiterlesen: SDH, Stadtwerke Crailsheim, saisonalspeicher.de, bestehende Projekte bei saisonalspeicher.de

2. Platz – Neckarsulm

Projekt
Stadtwerke Neckarsulm
Ort / Lage
Neckarsulm, Stadt in Baden-Württemberg
In Betrieb seit
1997
Brutto-Kollektorfläche
5.670 m²
Technologie
Flachkollektoren, verteilt auf Dächern und am Boden
SpeicherSaisonspeicher 63.000 m³, Pufferspeicher 2 x 100 m³
Thermische Leistung4,0 MWth (solare Deckungsanteil beträgt ca. 40 % des jährlichen Gesamtwärmebedarfs)
Kosten3,5 Mio EUR
FactsheetSDH-Neckarsulm

Quellen und Links zum Weiterlesen: SDH-Neckarsulm, Stadtwerke Neckarsulm

3. Platz – Friedrichshafen

Projekt
Technische Werke Friedrichshafen
Ort / Lage
Friedrichshafen, Stadt in Baden-Württemberg
In Betrieb seit
1996
Brutto-Kollektorfläche
4.050 m²
Technologie
Flachkollektoren, auf Dächern, zum Teil architektonisch eingebunden (Solardach)
SpeicherSaisonspeicher: 12 000 m³ - Der Speicher wurde ins Außengelände integriert und dient als Spielhügel für Kinder – Bilder siehe Links
Thermische Leistung2,8 MWth (Solarer Deckungsanteil von berechneten 47 % am jährlichen Gesamtbedarf)
Kostenunbekannt
FactsheetSDH - Friedrichshafen

Quellen und Links zum Weiterlesen: SDH, saisonalspeicher.de (Bilder)

4. Platz – Hamburg

Projekt
E.ON Hanse Wärme GmbH
Ort / Lage
Hamburg, die 2. größte Stadt Deutschlands, Stadtstaat im Norden
In Betrieb seit
1996
Brutto-Kollektorfläche
3.000 m²
Technologie
Flachkollektoren, architektonische Dach-Einbindung der Kollektoren (Solardach)
SpeicherSaisonspeicher: 4 500 m³
Thermische Leistung2,1 MWth
Kostenunbekannt
FactsheetSDH-Hamburg

Quellen und Links zum Weiterlesen: SDH-Hamburg, saisonalspeicher.de

5. Platz – München

Projekt
Stadtwerke München
Ort / Lage
München, Stadt in Bayern
In Betrieb seit
2007
Brutto-Kollektorfläche
2.900 m²
Technologie
Flachkollektoren, architektonische Dach-Einbindung der Kollektoren (Solardach)
SpeicherSaisonspeicher, Fassungsvermögen: 5 700 m³
Thermische Leistung2,0 MWth
Kostenunbekannt
FactsheetSDH-München

Quellen und Links zum Weiterlesen: SDH-München,  saisonalspeicher.de, saisonalspeicher.de-München

Das waren die 5 größten Anlagen Deutschlands, und wie man an den Jahreszahlen der Inbetriebnahme sieht, könnte man die Anlagen schon fast betagt nennen. Auffallend, fast alle, bis auf die Anlage in Hamburg, stehen im Süden Deutschlands, und davon der Großteil in Baden-Württemberg. Alle fünf Solaranlagen sind sogenannten Pilotanlagen und wurden im Rahmen des Forschungsprogramm “Solarthermie2000” und “Solarthermie2000plus” wissenschaftlich begleitet. Interessant und lesenswert fand ich auch die Ergebnisse dazu.

Hinweise? Gerne!

Wie auch in den letzten Beiträgen, bleiben einige wenige Lücken, denn wir konnten nicht alle Daten herausfinden. Sofern ihr Hinweise dazu habt, freuen wir uns über einen kleinen Tipp von euch. Gerne in Form eines Kommentares oder auch per Mail. Gleiches gilt auch wieder für Großanlagen, die ihr kennt und die unter die ersten Fünf gehören.

Bild: Stadtwerke Crailsheim | Kollektoren auf Erdhügel sind Teil der Solaranlage Crailsheim