Solarthermie plus PV = Energiedach auf Passivhaus

Passivhaus überzeugt mit rund 70 Prozent solarer Deckung | Projekt 1 des Monats 06/2016

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Letzter Junitag 2016: Höchste Zeit, das erste Lieblingsprojekt unserer amtierenden Handwerker des Monats Christian und Rüdiger Schramm vorzustellen. Im Interview mit Christian Schramm, das ihr hier nachlesen könnt, klang bereits an, dass jeder der beiden Brüder des Teams Schramm sein eigenes Solarprojekt realisiert hat und, dass es da wohl auch um einen kleinen Wettstreit unter Brüdern geht. Das 1. Projekt des Monats ist Christian Schramms Haus. Und wie ich schon in der Titelzeile angekündigt habe, geht es um einen solaren Deckungsgrad von gut 70 Prozent. Schau’n wir mal, wie der zustande kommt!

Sein Einfamilienhaus in Perl mit einer beheizten Wohnfläche von gut 180 Quadratmetern hat Christian Schramm, der ältere der beiden Brüder, 2012 neu gebaut. Schon immer, so sagt er mir im Gespräch, sei ihm klar gewesen, wenn er ein Haus baue, dann ein Passivhaus. Schramms persönliches Ziel hieß: höchstmöglicher solarer Deckungsgrad. Deshalb verbaute der Maschinenbauingenieur 2012 das aus seiner Sicht Beste an Technik, was der Markt derzeit zu bieten hatte. Theoretisch wäre er mit seiner Heizungsanlage auf einen solaren Deckungsgrad von 55 bis 60 Prozent gekommen, praktisch liegt er heute mit aktuell um die 70 Prozent weit darüber:

Die Heizungsanlage des Passivhauses

Zur ursprünglichen Heizungsanlage von Schramms Haus gehört ein Pelletkessel, ein 4000-Liter-Pufferspeicher und die Solarthermie-Anlage von Paradigma mit drei CPC21-er Solarthermie-Kollektoren. Auf die fiel Schramms Wahl, weil er die Technik für ausgereift hielt und die Spitzenleistung der Vakuumröhrenkollektoren kannte. Der Pufferspeicher stammt übrigens vom Unternehmen des Schweizer Solarthermie-Pioniers Jenni, das dieser Tage sein 40-jähriges Jubiläum beging. “Ich habe lange mit Paradigma und Jenni verhandelt, um die Komponenten beider Hersteller bestmöglich zu kombinieren. Deshalb ist es dann auch der vergleichsweise große Pufferspeicher geworden”, sagt Christian Schramm.

Paradigma-Solarthermie-Technik unter Energiedach eines Passivhauses
Und so sieht es “unterm Energiedach” des Passivhauses von Handwerker des Monats Christian Schramm aus. Foto: Christian Schramm

Die ursprüngliche Solarthermie-Anlage von 2012 erweiterte Christian Schramm Ende 2014 um einen vierten CPC 21-Kollektor (Bruttokollektorfläche aktuell: 15,68 Quadratmeter): “Die Anlage hat mich überzeugt. Ich verheize heute übers Jahr etwa 700 Kilogramm Holzpellets – das sind etwa 200 Euro Brennstoffkosten! Von Heizkosten im klassischen Sinn kann ich da nicht sprechen, denn es sind wohl eher Betriebskosten.” Der Jahresertrag der Solarthermie-Anlage liegt laut Angabe des Hausherrn bei 7.670 Kilowattstunden.

Zur Überwachung der Solarthermie-Anlage setzt Christian Schramm auf die Systemregelung “Systa” von Paradigma mit Anbindung an das Webportal, die ihm die anlagespezifischen Kennwerte liefert, zum Beispiel die Temperatur im Puffer oben (Tpo).

Für den Neubau seines Passivhauses nach Energiestandard KfW-40-Haus hat Christian Schramm den entsprechenden Tilgungszuschuss bekommen. Weitere Fördermittel für die Heizungstechnik nahm er nicht in Anspruch.

Projekt des Monats: Energiedach von Team Schramm
Das Flachdach seines Passivhauses (KfW 40) hat Christian Schramm zu einem Energiedach gemacht: Mit Solarthermie-Kollektoren (im Vordergrund zu sehen) und den PV-Modulen ist die ganze Dachfläche zum Einfangen von Sonnenenergie ausgelegt. Foto: Christian Schramm

Das “Energiedach” von Solarteur Schramms Haus

Auf Christian Schramms Passivhaus ist die Solarthermie-Anlage nicht der einzige Solarenergie-Erzeuger: Neben den vier Solarthermie-Kollektoren gibt’s auf dem Flachdach auch noch Photovoltaik-Module zur Erzeugung von Solarstrom. “Damit ist mein Dach ein echtes ‘Energiedach'”, sagt Christian Schramm.

Projekt 1 des Monats Juni 2016 - Einfamilien-/Passivhaus in Perl

Anlagengröße: 4 Kollektoren á 3,92 Quadratmeter: 15,68 QuadratmeterMaximaler Kollektorertrag laut Solar Keymark (SK) Standort Würzburg 50°: 2.315 kWh/Jahr
Kollektoren: CPC 21 STAR azzurroNormertrag der Kollektorfläche laut SK: 9.260 kWh/Jahr
Neue Heizung: Pelletheizung mit 4.000-Liter-Pufferspeicher von Jenni, FrischwasserstationJahresverbrauch Holzpellets: 700 Kilogramm
Trinkwassererwärmung:ja
Heizungsunterstützung:ja
Beheizte Fläche:180 QuadratmeterBaujahr der Anlage: 2012/2014
Ausführender Betrieb:
Christian Schramm, Team Schramm GmbH, Saarburger Str. 40
D-66693 Orscholz, Telefon: +49 6865 1869835, Fax: +49 6865 1869836, E-Mail: info@nullteamschramm.com, Internet: http://www.teamschramm.com/.
www.teamschramm.com/
Wir veröffentlichen monatlich zwei Anlagen unserer "Handwerker des Monats". Das ist das Projekt 1 des Handwerkers des Monats Juni 2016, Christian Schramm, Team Schramm GmbH, Saarburger Str. 40
D-66693 Orscholz, Telefon: +49 6865 1869835, Fax: +49 6865 1869836, E-Mail: info@nullteamschramm.com, Internet: http://www.teamschramm.com/

Fotos (3): Christian Schramm