Heizkostenabrechnung zu hoch? Heizkosten sparen

Heizkostenabrechnung zu hoch? Heizkosten sparen!

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Wir haben Anfang März. Mein Außenthermometer am Küchenfenster zeigt knapp zwei Grad Celsius über Null an. Ich lasse dennoch die Heizung aus. Denn heute gibt’s für mich einen Platz an der Sonne. Ist die mal weg, habe ich so einige Tricks auf Lager, um nicht unnötig zu heizen. Hier kommen Doreens Eleven für Mieter: Meine 11 besten Tipps zum Heizkostensparen.

Und damit Ihr mir auch glaubt, dass sich die Mühe lohnt, gewähre ich Euch vorab Einblick in meine Heizkostenabrechnung: Ich zahle jeden Monat 100 Euro Heizkosten, das ist wie bei vielen hierzulande also der größte Posten meiner Nebenkosten, und bekomme  Jahr für Jahr mehr als die Hälfte davon wieder erstattet. Das ist quasi mehr als eine Kaltmiete, die ich so spare.

Heizkostenspar-Tipp 1: Warm anziehen!

20 bis 22 Grad Celsius empfiehlt die Medizinische Uni Wien für Wohnräume, 17 bis 18 für Schlafräume. Doch seid mal ganz ehrlich: Die meisten von uns empfinden solche Raumtemperaturen im Winter als ungemütlich, oder? Ich gehe mit der Raumtemperatur pragmatisch um: Geheizt wird nach Bedarf (siehe Tipp 2) und den Heizbedarf regele ich: Bei uns herrschen die empfohlenen Schlaftemperaturen ganztags vor.  Denn ich habe festgestellt, dass kuschelige Wärme träge und schläfrig macht. Die Wärme bremst meinen Kreislauf. Und keine Sorge, liebe eltern: Die Kinder reißen sich schnell die Klamotten vom Leib, weil sie beim Spielen ins Schwitzen kommen. Klar, die bewegen sich viel – oft mehr als wir Erwachsene. Ich heize mich bei Haushaltsarbeiten zwar auf,  aber mein Job ist ein Schreibtischjob, auch wenn er im Home-Office (auf dem Lounge-Sofa) stattfindet.

Statt jedoch die Heizung auf kuschelige Höhen zu drehen, lasse ich sie vorwiegend aus, also den Regler am Thermostat auf „Gute Nacht“. Wir ziehen uns alle warm an. Zum Kuscheln liegen auf unserem Sofa mehrere Decken.

Last but not least: Wer wie ich nicht nur auf die räumliche sondern auch die körperliche Energiebilanz achtet, dem sei hier wiederholt, was ich neulich las: Im Winter ist der Grundumsatz des menschlichen Körpers um etwa 10 Prozent höher als im Sommer. Das heißt, unser Körper verbrennt bei Kälte effektiver. Nun, ich unterstütze das mit meinem Heizverhalten sehr gerne.

Heizkostenspar-Tipp 2: Heizen nach Bedarf!

Wenn ich heize, dann nur den Raum, indem ich mich vorwiegend aufhalte. Ich betätige in diesem Raum die Heizung ähnlich wie einen Lichtschalter. Beim Betreten des Raums (mit Aussicht auf hohe Verweildauer) mache ich die Heizung an, beim Verlassen mache ich sie wieder aus. Energie-Experten empfehlen, die Raumtemperatur nicht unter 14 bis 16 Grad fallen zu lassen, um einem Auskühlen vorzubeugen und somit auch Mitbewohnern wie Stock und Schimmel. Die Türen des beheizten Raums schließe ich möglichst, damit ich nicht die anderen Räume unnötig mitbeheize.

Heizkostenspar-Tipp 3: Alle Wärmequellen nachhaltig nutzen!

Beim Kochen und Backen entsteht Hitze, die die Küche und angrenzende Räume aufheizt. Ich nutze das bewusst, lasse die Backofentür also auf, wenn ich den Herd ausgeschaltet und Pommes, Braten oder Kuchen herausgenommen habe.

Heizkostenspar-Tipp 4: Lass die Sonne in dein Herz!

Vormittags scheint, wenn sie denn scheint, die Sonne direkt in unsere Wohnung (Vorderseite). Ich drehe an sonnigen Wintertagen (an Sommertagen steht die Sonne höher) die Heizung also auf „Gute Nacht“ und schließe die Zimmertüren nach hinten, so dass die Sonne die vorderen Räume heizt. Das klappt prima, wie gesagt, an Sonnentagen. Die Wärme hält sogar einige Zeit vor. Damit die Sonnenstrahlen meine Räume effektiv heizen können, müssen sie natürlich ungehinderten Zugang haben. Das passt zu meinem Lifestyle: gardinenlos.

Heizkostenspar-Tipp 5: Mond muss draußen bleiben!

Während ich die Sonne im Winter tagsüber quasi einlade, sperre ich den Mond nachts aus. Sobald es dunkel und kälter wird, schließe ich die Vorhänge vor den Fenstern, die von der Decke bis zum Boden reichen und schaffe somit eine Pufferzone, in der sich die kühlere Luft staut.

Heizkostenspar-Tipp 6: Platz da – für die Heizung!

Es soll Wohnungen geben, da werden bis zu 40 Prozent der von der Heizung produzierten Wärme von Verkleidungen der Heizkörper, Möbeln oder Gardinen beziehungsweise Vorhängen geschluckt. Wer das nicht will, sollte schleunigst dafür sorgen, dass die Luft im Raum, insbesondere vor der Heizung, ungestört zirkulieren kann. Wie sie das genau tut, habe ich hier beschrieben. Und die Süddeutsche Zeitung hat sogar vorgerechnet, dass man fast 300 Euro Heizkosten in einer 50-Quadratmeter-Wohnung spare, wenn man für optimale Luftzirkulation sorge. Alles was an Bewegung schneller ist, als 0,1 Meter pro Sekunde (ein Papier bliebe dabei reglos) werde übrigens von den meisten als unangenehm (Zugluft) empfunden.

Heizkostenspar-Tipp 7: Selbstklebende Wandisolierung!

Viele Heizkörper sind an Wänden befestigt. Selbstverständlich werden die Wände aufgeheizt. So geht Energie verloren, entweder über die Außenwand an die Stadt oder über die Zwischenwand an einen Nebenraum (wie bei mir). Um die Energie im Raum zu behalten, habe ich hinter meinen Heizkörper eine selbstklebende Isolierung geklebt, die ich im Baumarkt gekauft habe. Die kann man zuschneiden und innerhalb von Minuten ist die Wand isoliert. Manche Dämmfolien kann man mit doppelseitigem Klebeband befestigen, auch kein Problem, oder?

Heizkostenspar-Tipp 8: Zugluft stoppen!

Stiftung Warentest sagt, dass durch undichte Fenster und Türen bis zu einem Fünftel der Heizungswärme entfleuche. Wer dem Einhalt gebieten möchte, stopft die unerwünschten Lüftungslöcher. Der klassische Kerzenflammen-Test bringt Klarheit darüber, wo die aufgeheizte Luft das Weite sucht. Tür- und Fensterritzen und -spalten kann man mit Dichtungsbändern schließen. Die kleben von selbst. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass sogenannte Profilbänder noch besser dicht halten – die sind jedoch auch etwas teurer.

Falls es unter Türen zu Balkon, Terrasse oder Hausflur zieht, bringt man dort sogenannte Dichtungsbürsten an, die jeden Türschwenk gut mitmachen, rät Stiftung Warentest. Eine zusammengerollte Decke oder spezielle Zugluftstopper helfen auch.

Heizkostenspar-Tipp 9: Nachhaltig lüften!

Ich lüfte nachhaltig, denn ich wohne im Feuchtgebiet Hamburg. Wir kriegen Feuchtigkeit von allen Seiten. Oben: Regen. Unten: Alster, Elbe & Co. Seiten: Nebel von Waterkant und Elbestrand. Wichtig: Lüften und Heizen sind Teamplayer. Wer heizt, muss lüften, auch wenn viele das nicht wahrhaben wollen oder es aus Unwissen falsch machen. Häufigster Fehler: Fenster auf Dauerkipp bei laufender Heizung. Besser wäre es, die Wohnung morgens und abends komplett zu lüften (vollständiger Luftaustausch durch Stoßlüften) und zwischendurch moderat zu heizen, bei geschlossenem Fenster! Das Lüften bringt trockene und sauerstoffreiche Luft in den Raum und damit in die Lungen.

Heizkostenspar-Tipp 10: Lüften nach Kochen und Baden!

Zu kalte und zu feuchte Räume bieten Stock und Schimmel perfekten Lebensraum. Es kommt wie immer auf das richtige Maß an: Das optimale Raumklima ist insbesondere beim Kochen und Baden gefährdet, zu hohe Feuchtigkeit schlägt sich an den kältesten Raumpunkten nieder: Fenster, Außenwände, Zimmerecken. Deshalb gilt: Nach dem Dampfbad für Nahrungsmittel oder Körper lüften. Selbst im Winter ist die Luft draußen trockener als im von Nebelschwaden feuchten Raum.

Heizkostenspar-Tipp 11: Heizung putzen und warten!

Bevor die Heizsaison beginnt, lohnt es sich, die Heizung auf Herz und Nieren zu prüfen. Ein Hörtest ist erste Maßnahme, um zu merken, ob im Heizkörper Luft sitzt, die dem heißen Heizwasser den Platz darin streitig machen könnte. Ist dies der Fall, gluckert es, wenn Sie die Heizung zum Test voll aufdrehen. Dann sollten Sie die Luft ablassen. Dazu gibt’s inzwischen praktische Entlüfterschlüssel. Manche haben sogar einen Auffangbehälter für eventuell beim Entlüften der Heizung herausströmendes Wasser. Ich putze meine Heizung im Rahmen des Hausputzes auch regelmäßig, damit die sich andernfalls ansammelnde Staubschicht nicht die Luftbewegung mindert und auch nicht in mit Luft in meine Lungen bewegt wird.