Intelligente Haushaltsgeräte heizen mit der Sonne

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Netzunabhängig und ohne Batterien unterwegs, das hat schon seinen Reiz. Vor mir liegt der solar betriebene Taschenrechner, den ich schon im Studium benutzt habe, und ein solares Handyladegerät ist auch ein nettes Gimmick – wobei das vollständige Laden des Akkus unter Umständen länger dauert, als ein Tag Sonnenstunden hat… Meiner Meinung nach gehören PV-Module eher auf das Dach und nicht in jeden x-beliebigen Kleinverbraucher, der sich allzu bald in Elektronikschrott verwandelt.

Und wer braucht schon einen solaren Milchaufschäumer?

Da bringt es doch wesentlich mehr, mit der Sonne zu heizen – vor allem bei Haushaltsgeräten, in denen Strom in Wärme umgewandelt wird, denn dieser “Umweg” kostet Geld und wertvolle Energie. Geschirrspüler und Waschmaschinen lassen sich auch mit vorgeheiztem Wasser aus der Solaranlage betreiben; dadurch sinkt der Energieverbrauch laut Stiftung Warentest um gut ein Drittel, der Bund der Energieverbraucher geht gar von einer Einsparung um die Hälfte aus und gibt dazu noch Tipps, wie sich die Geräte vom kalten auf das warme Wasser umschließen lassen.

Waschen und Trocknen mit der Sonne

Während man das sonnengewärmte Wasser mit maximalen Zulauftemperaturen von 60 ° direkt an die Spülmaschine anschließen kann, benötigen Waschmaschinen ein Vorschaltgerät – ansonsten könnte es passieren, dass der neue, teure Fummel verschrumpelt aus der Maschine kommt, weil die Waschtemperatur zu hoch war. Das Vorschaltgerät mischt das Wasser auf die passende Temperatur. Besonders genial finde ich, dass man die Maschine dann laufen lassen kann, wenn besonders viel warmes Wasser zur Verfügung steht; zum Beispiel in der Mittagszeit. Dafür braucht man nur die Waschmaschine entsprechend zu programmieren oder kann eine Zeitschaltuhr benutzen.

Besonders günstig ist auch das Wäschetrocknen mit Wind- und Sonnenenergie: Kostet ungefähr 4,95 Euro und nennt sich Wäscheleine. Ich liebe es, meine Bettwäsche draußen aufzuhängen, wo sie den Duft des Sommers in sich speichert! Das kriegt kein Wäschetrockner hin. Für alle, die sich nicht dem meditativen Sockenaufhängen hingeben können oder wollen, gibt es immerhin Kondensationstrockner mit integrierter Wärmepumpe, die deutlich weniger Strom verbrauchen als herkömmliche.

Mehr Sonnenwärme für alle!

Ambitionierte Heimwerker finden hier eine Anleitung, wie sich ein Kühlschrank in einen Solarkühlschrank umwandeln lässt (was wohl der VDE dazu sagt?) oder wie man einen Scheffler-Spiegel für Solares Kochen baut – eine echte, dezentrale Low-Tech-Alternative nicht nur in Entwicklungsländern: Wenn es nach dem Verein Solare Brücke geht, könnten Solarkocher auch hierzulande viel häufiger für Feste unter freiem Himmel eingesetzt werden. Auf den solaren Küchenherd werden wir dagegen noch eine Weile warten müssen – wer weiß!

Foto: (c) Michael Gäbler | wikipedia