Kollektorertragslabel

Solergy – das müsst Ihr zum neuen Kollektorertragslabel wissen

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Wir haben hier auf dem Blog ja mittlerweile schon ein paar Artikel zum neuen Kollektorertragslabel Solergy gepostet. Die Interviews mit dem „Erfinder“ des Labels, Stefan Abrecht, dem Unterstützer Andreas Witzig von Vela Solaris sowie dem Unterstützer des Labels, Klaus Mischensky, seines Zeichens Geschäftsführer von Austria Solar, die Conny geführt hat, bieten Euch eine Menge Insiderwissen zum Label. Was Ihr heute von mir bekommt, sind die wichtigsten Fakten zum Kollektorlabel, die ich in Fragen und Antworten aufbereitet habe – kurz & knapp, versprochen. 

Was ist das Kollektorertragslabel Solergy?

Mit dem Kollektorertragslabel, kurz auch schon KEL genannt, kennzeichnen die Hersteller aus der Solarbranche, die freiwillig an der Initiative  teilnehmen, ihre Produkte aus. Das Label ist somit eine freiwillige Produktkennzeichnung.

Ist das Solarlabel ein offizielles Label?

Noch gibt es keine EU-Kennzeichnungspflicht, die Solarthermie-Kollektoren erfasst. Das ist auch der Grund, warum einige Hersteller das Label überhaupt einführten.

Worüber gibt das Label Auskunft?

Das Kollektorertragslabel soll transparent über die Leistungsfähigkeit und über die Ertragsstärke von Solarthermie-Kollektoren informieren. Der Endverbraucher soll mit den Informationen des Labels in die Lage gebracht werden, sich fundiert für oder wider einen Kollektoren entscheiden zu können. Die Initiatoren sagen: „Das Ziel des Labels und der freiwilligen Kennzeichnung von Kollektoren ist es daher, ihnen (den Verbrauchern – Anmerkung von Doreen) den Zugang zu qualifizierten Informationen so einfach wie möglich zu gestalten.“

Was kann man vom Kollektorertragslabel ablesen?

Die folgende Grafik zeigt auf, welche Informationen das Kollektorertragslabel liefert:

Ablesemodus Solergy

Was ist eine Ertragsklasse?

Die Ertragsklasse gibt an, wie gut ein Solarthermie-Kollektor die auf ihn strahlende Sonnenenergie nutzt. Dabei orientiert sich die Ertragsklasse an dem entsprechenden Jahreswirkungsgrad.

Kann ich die Angaben des Labels als Verbraucher verifizieren?

Ja, da sich das Label auf die Angaben der Solar Keymark stützt, kann man auf den dort für den Kollektor hinterlegten Datenblättern selber nachschauen, was der Kollektor zu leisten vermag. Die Solar Keymark enthält Kollektorerträge für verschiedene mittlere Kollektortemperaturen und Standorte in Europa. In Sachen Heizung und Warmwasser bezieht sich das Label auf die Daten für 50 Grad Celsius.

Wer steckt hinter dem Kollektorertragslabel?

Bisher unterstützen folgende Unternehmen aus der Solarbranche das Kollektorertragslabel, darunter auch eine Zertifizierungsorganisation (DIN CERTCO).

Unterstützer Solergy

Was ist der wichtigste Unterschied zwischen den herkömmlichen europäischen ErP-Effizienzlabeln der EU und Solergy?

Das ErP-Effizienzlabel ist ein Effizienzlabel, das auf den Energieverbrauch des Produkts abzielt, das Kollektorertragslabel ein Ertragslabel, das sich am Jahreswirkungsgrad, sprch: dem Energiegewinn, orientiert.

Anders als bei den schon aus den ErP-Labeln bekannten Klassen A, A++ und A+++ kommen im Kollektorertragslabel noch die Klassen AA und AAA hinzu. Diese gehen über das A+++ des ErP-Labels hinaus. Der Verbraucher erkennt an der detaillierten Einteilung der Klassen, welche Entwicklungsstufe der betreffende Solarthermiekollektor bereits durchlaufen hat – und kann so Kollektoren vergleichen.

Warum gibt es die Ertragsklasse B eigentlich?

Sie dient als Abgrenzung. Unter B sollen die Kollektoren einsortiert werden, die in Sachen Förderung grenzwertig sind, laut Initiatoren beispielsweise “billige Import-Röhrenkollektoren, die einen sehr großen Röhrenabstand aufweisen. Zwar erfüllen sie das entsprechende Mindestertragskriterium der BAFA, das sich nur auf die effektive Röhrenfläche nicht aber auf die relevante Bruttofläche bezieht, doch können sie beim tatsächlichen Modulertrag sehr viel schlechter abschneiden”.

Warum sind sämtliche Ertragsklassen des Labels grün?

Die Initiatoren des Kollektorertragslabels haben sämtliche Erragsklassen GRÜN hinterlegt, um dem Verbraucher zu signalisieren, dass die Kollektoren grundsätzlich ökologisch und effizient sind. Sonnenkollektoren sind demnach “nachhaltige Energielieferanten, keine Energieverbraucher”:

Das Kollektorertragslabel hat die Ertragsklassen: B, A, A+, A++, A+++, AA, AAA. Warum sind es genau sieben?

Verbraucherorganisationen hatten an der Klassifizierung der ErP-Label kritisiert, dass diese produktspezifisch zu grob gerastert seien und damit wenig Aufschluss gäben. Aus dieser Kritik haben die Initiatoren des Kollektorlabels nach eigenen Angaben ihre Schlüsse gezogen.

Wo finde ich Infos zum Kollektorlabel?

Auf der Internetseite der Initiative Sonnenheizung.

Foto: steffne / photocase.de