Tatatatataaa: Die wohl umfassendste Diplomarbeit zur solaren Fernwärme ist da!

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Conny hat es in ihrem Trendbarometer für die Solarthermie 2015 ja neulich schon angekündigt: Wir sind im selbstverständlich rechtmäßigen Besitz einer digitalen Kopie der bisher wohl umfassendsten Diplomarbeit, die jemals zum Thema Solare Fernwärme verfasst wurde. Und da stehen so spannende Sachen drin, dass wir gar nicht anders können, als die Arbeit hier auf dem Blog in aller inhaltlichen Tiefe vorzustellen. Los geht’s heute mit der Bekanntgabe des wissenschaftlichen Ziels der Arbeit.

Da steht sie nun. Digital auf meinem Bildschirm. Die Diplomarbeit von Christoph Zinganell. Der junge Österreicher (32), geboren im oberösterreichischen Steyr, verfasste sie zu einem Thema, angesichts dessen wir Mädels hier vom Blog aufschreien wie Zeitgenossinnen, wenn der Postbote mit einem bestimmten Schuhkarton an der Tür klingelt. Ihr wisst, was ich meine…

Eine „sehr gute“ Diplomarbeit zur österreichischen Solarthermie

Christophs Diplom-Thema lautet: „Ökonomische Analyse von unterschiedlichen solarthermischen Systemen für eine Einbindung in das bestehende Fernwärmenetz der Fernwärme Wien“. Solcher Stoff entlockt uns hier laute Jauchzer. Christoph hatte damit selbstverständlich anderes im Sinn. Er wollte mit dem guten Stück an der Universität für Bodenkultur Wien den akademischen Grad Diplomingenieur, kurz: Dipl.-Ing., erlangen. Was ihm, und das nehme ich hier schon mal vorweg, im Jänner, so sagt man zum Januar in Österreich, mit einem „Sehr gut“ gelungen ist. Herzlichen Glückwunsch, Christoph!

Mit allem Drum und Dran umfasst die Arbeit von Christoph knapp 130 Seiten. Darunter nicht nur spannende Fakten sondern auch mir völlig neue Infos und viele Grafiken. Alter Österreicher! Wie soll ich Euch das geballte Wissen von Christoph am besten servieren? Ich fange einfach ganz vorne an und stelle Euch die Diplom-Arbeit zur Solarthermie in leicht verdaulichen Häppchen vor. Eins nach dem anderen. In einer kleinen Artikelserie. Wem das zu langsam geht und wer vor Neugier oder Ungeduld zu platzen droht oder wer fürchtet, ich enthielte ihm Wichtiges, den verweise ich gerne an den Verfasser. Christoph Zinganell erreicht Ihr unter dieser Mail-Adresse: christoph.zinganell@nullcollective-energy.at. Man kommt an Christoph auch über die Facebook-Seite des Unternehmens Collective Energy heran, das er 2011 mitgegründet hat. Collective Energy entwickelt nach eigenen Angaben „für Unternehmen Finanzierungs-Modelle, damit diese gemeinsam mit ihren Kunden in erneuerbare Energieprojekte investieren“ können. Ich werde Christoph demnächst unter anderem auch mal dazu ausquetschen, um Euch ein schönes Interview zu liefern.

Das Forschungsziel: Vergleich verschiedener Solarthermie-Systeme zur Einspeisung von Sonnenwärme ins Wiener Wärmenetz

Jetzt aber genug der Vorrede. „Ziel“ der Diplomarbeit“ von Christoph ist es demnach, vier „technologisch unterschiedliche Solarthermie-Systeme zur Einspeisung solar erzeugter Wärme in das bestehende Wärmenetz der Wien Energie GmbH“ sowohl praktisch als auch theoretisch zu untersuchen.

Zentrale Frage dabei war, wie die „technische Einbindung solarthermisher Systeme in das Wärmenetz der Wien Energie bestmöglich umzusetzen sei. Und natürlich, welches System dafür die höchsten Solarerträge liefert. Beantwortet sollte auch werden, was dann eine Megawattstunde Wärme kostet. Zu diesem Zweck hat Christoph „ökonomische Vergleichsanalysen“ angestellt. Das Ganze mit dem Solarthermie-Markt Österreichs und Europas im Hintergrund.

Theorie und Praxis – ein guter Mix

Was mir besonders gefällt: Christoph Zinganell hat nicht nur theoretisch gearbeitet, sondern „mithilfe eines Solarprüfstandes“ auch zahlreiche Messungen und einen Praxistest in Wien durchgeführt, um „eine bessere Datenlage für den Systemvergleich“ zu bekommen. Die „energetischen Ganzjahreserträge“ verschiedener Systeme hat er für Wien außerdem simuliert. Dazu nutzte er das Programm ScenoCalc, über das ich demnächst auch mal Genaueres berichten werde. Ein Blick auf die Gliederung der Diplomarbeit zeigt, um welche Systeme sich Christoph in seiner Arbeit konkret gekümmert hat:

Und? Macht Euch das schon neugierig? Dann freut Euch auf den in Kürze folgenden Artikel. Darin werde ich Euch Christophs Beschreibung der Wärmelage in Österreich vorstellen. Bleibt gespannt!

Wer es nicht erwarten kann, der wende sich bitte direkt an Christoph – hier ist die E-Mail-Adresse: christoph.zinganell@nullcollective-energy.at.

Foto: kallejipp / photocase.de