Energieeinheiten: teilsolares Heizen mit der Sonne

Teilsolare Heizung: Wie geht das?

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Am Anfang war das Wasser: In den Achtzigern erschien die erste Generation von Solarkollektoren auf den Dächern. Sie wurden zur Warmwasserbereitung eingesetzt. Auch heute ist das für viele noch die Einstiegsvariante in Solarthermie. Doch inzwischen nutzt man Solarkollektoren mehr und mehr auch für die teilsolare Heizung.

Solarthermie kann mehr als warmes Wasser

Denn seit den Achtzigern haben sich die Komponenten der Solarthermieanlage mächtig weiterentwickelt. Inzwischen gibt es Hochleistungskollektoren, die auch im Winter Wärme liefern; insbesondere Vakuumröhrenkollektoren können hier mit hohen Wirkungsgraden punkten. Die Sonnenhaus-Anbeter (sorry für dieses Wortspiel :-)) wiederum retten die Wärme mit ordentlichen Flachkollektoren und großen Speichern in den Winter.

Kombipartner für die teilsolare Heizung

A propos Speicher: Teilsolare Heizsysteme brauchen mindestens einen oder mehrere Wärmeerzeuger als Kombinationspartner, zum Beispiel:

Dabei “entlastet” die Solaranlage beispielsweise den Gaskessel, der dann im Sommer aus bleiben kann. In der Übergangszeit und im Winter wird der Verbrauch an Brennstoffen zumindest reduziert. Die Wärmeerzeuger speisen entweder in einen gemeinsamen Speicher, oder es gibt getrennte Speicher für Brauchwasser und Heizung. Doreen hat sich hier schon mal mit Arten von Solarspeichern für die Heizung beschäftigt.

Teilsolares Heizen in Neubau und Bestand

Beim Neubau kann das Heizsystem samt Solaranlage, Nachheizung und Speicher konsequent durchgeplant und optimiert werden. Aber auch Altbausolarisierung lohnt sich; selbst hier sind solare Deckungsgrade von über 90 Prozent möglich – eine umfassende energetische Sanierung vorausgesetzt. Man kann aber auch mit einem einzelnen Kollektor in die Welt der Solarthermie einsteigen und die solare Nachrüstung dann Schritt für Schritt in Angriff nehmen. Bei Systemen, die reines Wasser als Wärmeträger verwenden, kann am Anfang sogar der alte Speicher bleiben. Später erweitert man die Anlage um einen weiteren Kollektor, dann um einen neuen Kombispeicher und schließlich kommt der neue Heizkessel.

Solarthermie und Nachheizung: Wer unterstützt hier wen?

Spätestens ab einem solaren Deckungsgrad von 50 % (und hier beginnt per Definition das Sonnenhaus) ist es eigentlich keine solare Heizungsunterstützung mehr, sondern eine Solarthermieanlage mit Nachheizung. Der Gasbrenner oder Pelletofen dient dann als Backup für die Solarheizung.

Warum nicht 100 Prozent Solarthermie?

Gute Frage – es wurden auch schon solare Deckungsgrade von 90 – 100 % realisiert. Die Regel sind aber, auch aus Kostengründen, nach wie vor teilsolare Heizungen. Und das ist aus meiner Sicht schon mal ein sehr hoher Gewinn für unseren Planeten. Wie seht Ihr das? Lohnt es sich, klein anzufangen? Oder lieber gleich klotzen?

Bild: Flügelwesen / photocase.de