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Solare Kühlung? Wie geht denn das?

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Zugegeben, es klingt zunächst widersprüchlich, „mit Wärme kühlen“, ist es aber gar nicht, wie ich herausgefunden habe. Zumindest finde ich das nach der Recherche zu dem Thema. Mit solarer Wärmeenergie können Gebäude, Räume und Produktions-Prozesse gekühlt werden. Mit Wärme kühlen? Bei meiner Suche nach der Klärung zu diesem Begriff, stoße ich immer wieder auf die Erklärung mit dem Schwitzen. Ja, ein natürlicher Vorgang, den wir doch alle kennen. Es ist warm, wir beginnen zu schwitzen. Auf der Haut bildet sich ein Schweißfilm, der uns kühle Linderung verschafft. Durch unsere Körperwärme erzeugen wir Flüssigkeit, die über die Poren aus unserer Haut austritt. Die Flüssigkeit verdunstet, es entsteht Kälte, die sogenannte „Verdunstungskälte“. Also doch gar nicht so fremd, denke ich mir?

Heizen mit der Sonne – Kühlen mit der Sonne

Heizen mit der Sonne funktioniert gut, und Sonnenenergie ist ein Gut, das kostenlos zur Verfügung steht. Solarenergie kann also sowohl zum Heizen als auch zum Kühlen genutzt werden. Die gewonnene Wärme dient dabei als Triebkraft fürs Kühlen. Ähnlich wie beim Schwitzen, hat die solare Kühlung wohl etwas mit Feuchtigkeitsaufnahme und –abgabe zu tun. Der eigentliche Kühlungs-Prozess findet in einer Kältemaschine statt, lese ich so ähnlich in Wiki und dann gibt es da noch gewisse Unterschiede:

Die geschlossene Sorption

Hier wird lauwarmes Wasser (aus Warmwasserspeicher) in einer Unterdruck-Umgebung (Vakuum) verdampft. Es entsteht Kälte (ca. 10 – 20 °C), wie bei unserem Beispiel mit dem Schwitzen. Dem Wasserdampf wird mittels wasserziehender Substanzen wieder Flüssigkeit entzogen. Die gesättigte wasserziehende Substanz wird durch Solarwärme getrocknet, dabei entsteht heißer Wasserdampf, welcher auf Umgebungstemperatur heruntergekühlt wird und so zu Wasser kondensiert. Das kondensierte Wasser wird in den Verdampfer zurückgeführt und  der Kreislauf beginnt von Neuem. Weiter lese ich dann, dass es noch eine offene Sorption gibt:

Die offene Sorption

Hier wird die Zuluft, ebenfalls mittels wasserziehender Substanzen, getrocknet, um anschließend die Luft durch vernebeltes Wasser zu kühlen. Auch hier wird die gesättigte wasserziehende Substanz durch Hitze getrocknet.

Jetzt weiß ich wohl auch, wie solare Kühlung funktioniert.

Warum solare Kühlung so interessant ist?

Nach dem Recherchieren und Verinnerlichen finde ich folgende Vorteile interessant:

  1. Die Wärme steht fast zeitgleich mit dem Bedarf an Kälte zur Verfügung. Mittags, wenn die Sonne brennt und die Räume aufgeheizt sind.
  2. Sie ist ökologisch, es muss kein Strom (Sekundärenergie) aufgewendet werden,  weil die benötigte Wärme bereits zur Verfügung steht.
  3. Die gewonnene Energie und die Solarthermieanlage werden optimal ausgenutzt, im Winter dient sie zum Heizen und im Sommer zum Kühlen.
  4. Zum Einsatz kommt die solare Kühlung für die Raum- und Gebäudeklimatisierung sowie für industrielle Prozesse.

Das Thema “Prozesswärme” wird durch die neuesten umweltpolitischen Entscheidungen auch immer interessanter, mehr zum Thema auch in unserer Serie zur Förderung von Prozesswärme.

Hier ist ebenfalls ein guter Blogbeitrag zum Thema Solares Kühlen. Fallls ihr keinen unserer Beiträge verpassen wollt, meldet euch einfach rechts zum Mail-Abo an. Ihr erhaltet dann automatisch jeden Sonntag Morgen eine Blogzusammenfassung mit den neuesten Beiträgen.

Quellen: blog.solarwaerme.at, Wikipedia

Foto: Pixelio.de | (c) Jens Goetzke