Wiesbadener Kurier verringerte sich der Heizöl-Absatz seit Anfang der 90er Jahre um mehr als die Hälfte. Der Zeitungsartikel mit dem Titel “Preisprognose unmöglich” thematisiert die stark gestiegenen Heizölpreise und zitiert den Geschäftsführer des Verbandes für Energiehandel Südwest-Mitte (VEH), Hans-Jürgen Funke. Der empfiehlt den gebeutelten Ölheizungs-Besitzern, auf neue, sparsamere Ölbrenner umzusteigen, gern auch auf “ein Hybridsystem in Kombination mit einer solarthermischen Anlage auf dem Dach”. Wobei alternative Heizungsarten mit den “Brennstoffen” Sonne und nachwachsende Biomassekessel sich bereits im Markt etabliert haben.
Aufpolieren des Images
Das erinnert mich an eine verzweifelte Marketing-Aktion des untergehenden Autobauers Opel: Auf dem Höhepunkt der Krise verbündete sich der Konzern mit der damaligen Gewinnerin des European Song Contest, Shooting-Star Lena Meyer-Landrut, um das angeschlagene Image aufzumöbeln. Das ist inzwischen Geschichte un die gegenseitige Kooperation zwischen Opel und Lena beendet. Die angestrebte Allianz der Ölheizung mit der Solarthermie dürfte sich verglichen damit als nachhaltiger erweisen.
Abgesang auf Öl? – Um nicht leichtfertig Freude aufkommen zu lassen, sei daran erinnert, dass weltweit der Ölverbrauch weiter rasant steigt. Und dank aufstrebender Schwellenländer auch in Zukunft weiter ansteigen dürfte. Und die deutsche Industrie hat erst gestern von der deutschen Bundesregierung einen umweltpolitischen Freifahrtschein bekommen: 25.000 energieintensive Unternehmen und Betriebe brauchen auch weiterhin keine Ökosteuer zu entrichten. Insofern ist der angekündigte Abgesang aufs fossile Öl aus unserer heutigen Sicht eindeutig zu früh angesetzt.
Bild im Titel: (c) Dora Pete | sxc.hu
Ich finde nichts schlechtes dabei die Ölheizung mit Solar zu kombinieren. Eine Pelletsheizung wäre zwar eine Alternative, aber nicht für jeden. Leider ist die Förderpolitik in Deutschland momentan so, dass eine hoher Anteil an Solarenergie bei der Heizung, nicht oder kaum gefördert wird. Genua das wäre aber entscheidend, nur so lassen sich die Ziele der Energiewende erreichen.
Eine Änderung der Förderpolitik ist zu dem nicht in Sicht, im Gegenteil. Das hat unter anderem mit der veralteten Technologie von vielen (großen) Herstellern zu tun. Die müssten dann nämlich zugeben, dass sie Heizungsunterstützung mit ihren System nur sehr bedingt beherrschen. Mit den Ölheizungen können aber die meisten gut, da gibt es genug “Erfahrung”. 🙁 Fragen Sie einfach mal die heizungshersteller und die Verbände nach deren Meinung. Das wird Sie überraschen. Diese Entwicklung hat auch die Politik noch nicht begriffen. Somit könnte nach der PV die Solarthermie das zweite Waterloo der deutschen Förderpoltik werden. Und wieder hausgemacht, da diemal liegt es mehr am Willen oder (un-)Vermögen der Technologieträger und Hersteller.
Es ist halt ein harter Weg für die Solarthermie, auch wenn es volkswirtschaftlich gesehen, die mit Abstand sinnvollste Technik ist.
Vielen Dank für diesen Beitrag! Wir werden uns diesem Thema hier auf jeden Fall noch intensiver widmen. Insofern verstehe ich Ihren Beitrag auch als Anregung.
Ich bin da übrigens gnadenlos optimistisch: Das Gute setzt sich durch. Ich weiß von Bauherren, die trotz wenig attraktiver Förderung auf Solarthermie setzen. Einige werden wir hier in den kommenden Wochen vorstellen.
– Meine Rede! 🙂