Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online hat im Rahmen des vom Bundesumweltministerium beauftragten Heizspiegels für Deutschland berechnet, wie sich der CO2-Preis auf die Höhe der Heizkosten ab 2021 auswirken wird. Demnach werde das Heizen wegen des CO2-Preises nicht für alle gleichermaßen teurer: Verbraucher mit einer 70 Quadratmeter großen Wohnung in einem schlecht sanierten Mehrfamilienhaus mit Ölheizung würden im Schnitt etwa 125 Euro mehr pro Jahr bezahlen. Für Bewohner eines gut sanierten Hauses mit Fernwärme würden sich die Heizkosten dagegen nur um rund 25 Euro erhöhen.
Für das Beheizen einer durchschnittlichen Wohnung sei ab dem kommenden Jahr mit Mehrkosten zwischen 25 und 125 Euro zu rechnen. Das ist das Ergebnis einer Berechnung der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online, die diese im Rahmen des vom Bundesumweltministerium beauftragten Heizspiegels für Deutschland vornahm.
CO2-Preis verursacht keine Mehrkosten beim Heizen mit erneuerbaren Energien
Da der von der Bundesregierung ab 2021 eingeführte CO2-Preis eine Abgabe beim Handel mit fossilen Energieträgern ist, wirke er sich unterschiedlich aus, denn er seilaut co2online
- zum einen von der Art der Heizung
- und zum anderen von der Höhe des Heizenergieverbrauchs
abhängig. Wer zum Heizen ausschließlich erneuerbare Energien nutze, zum Beispiel Biomasse (Holzpellets) und Solarwärme oder Wärmepumpen, die gespeicherte Solarwärme aus der Umwelt (in Wasser, Luft oder Erdoberfläche) ziehen, müsse demnach keine höheren Heizkosten fürchten. Für Bewohner von mit fossilem Heizöl beheizten Häusern werde das Heizen hingegen deutlich teurer.
Zu Beginn betrage der CO2-Preis 25 Euro pro Tonne CO2. In der 70 Quadratmeter großen Beispielwohnung im Mehrfamilienhaus mit Erdgas-Zentralheizung stiegen die Heizkosten damit im Schnitt um 65 Euro pro Jahr. In Häusern mit Heizöl-Heizungen würden Bewohner der Beispielwohnung 85 Euro mehr zahlen, bei Fernwärme 40 Euro.
Im Jahr 2025 soll der CO2-Preis dan schon bei 55 Euro liegen. Entsprechend höher würden dann die Heizkosten ausfallen. In der Beispielwohnung mit Erdgas-Heizung würden es 140 Euro mehr sein, bei Heizöl 185 Euro, bei Fernwärme 95 Euro. Im Vergleich zu den Heizkosten 2018 sei das eine Steigerung der Heizkosten von rund 20 Prozent (Erdgas), 22 Prozent (Heizöl) beziehungsweise 11 Prozent (Fernwärme).
Auch die Kostenunterschiede zwischen gut und schlecht sanierten Häusern steigen
Bewohner von sanierten Häusern betreffe der CO2-Preis deutlich weniger, schreibt co2online weiter. Denn bei ihnen seien sowohl der Heizenergieverbrauch als auch die CO2-Emissionen spürbar geringer. In der Beispielwohnung mit Erdgas-Zentralheizung entstünden bei einem niedrigen Heizenergieverbrauch pro Jahr rund 2,3 Tonnen weniger CO2 als bei einem erhöhten Verbrauch.
„Schon jetzt sind die Heizkosten in einem energetisch schlechteren Haus im Schnitt mehr als doppelt so hoch wie in einem energetisch guten Haus. Mit dem CO2-Preis öffnet sich diese Schere noch weiter.“ Das sagt Tanja Loitz, Geschäftsführerin von co2online. „Damit wird immer deutlicher, wie wichtig der Sanierungsstand eines Hauses für Heizkosten und Klimaschutz ist.“
Auf einen Blick: So steigen die Heizkosten wegen des CO2-Preises
Das folgende Beispiel gelte laut co2online für eine 70 Quadratmeter große Wohnung in einem 501 bis 1.000 Quadratmeter großen Mehrfamilienhaus mit Zentralheizung. Die Werte seien demnach mit Hilfe des Heizspiegels 2019 berechnet worden.
Erhöhung jährliche Heizkosten in Euro
Erdgas
2021
Energieverbrauch erhöht: 95 Euro
Energieverbrauch mittel: 65 Euro
Energieverbrauch gering: 35 Euro
2025
Energieverbrauch erhöht: 210 Euro
Energieverbrauch mittel: 140 Euro
Energieverbrauch gering: 80 Euro
Heizöl
2021
Energieverbrauch erhöht: 125 Euro
Energieverbrauch mittel: 85 Euro
Energieverbrauch gering: 55 Euro
2025
Energieverbrauch erhöht: 280 Euro
Energieverbrauch mittel: 185 Euro
Energieverbrauch gering: 115 Euro
Fernwärme
2021
Energieverbrauch erhöht: 70 Euro
Energieverbrauch mittel: 40 Euro
Energieverbrauch gering: 25 Euro
2025
Energieverbrauch erhöht: 160 Euro
Energieverbrauch mittel: 95 Euro
Energieverbrauch gering: 55 Euro
Wärmepumpe
2021
Energieverbrauch erhöht: 0 Euro
Energieverbrauch mittel: 0 Euro
Energieverbrauch gering: 0 Euro
2025
Energieverbrauch erhöht: 0 Euro
Energieverbrauch mittel: 0 Euro
Energieverbrauch gering: 0 Euro
Durchschnittliche Heizkosten im Abrechnungsjahr 2018
Beispiel für eine 70 Quadratmeter große Wohnung in einem 501 bis 1.000 Quadratmeter großen Mehrfamilienhaus mit Zentralheizung. Die Vergleichswerte stammen aus dem Heizspiegel für Deutschland 2019.
jährliche Heizkosten 2018 in Euro
Erdgas
Energieverbrauch erhöht: 980 Euro
Energieverbrauch mittel: 700 Euro
Energieverbrauch gering: 470 Euro
Heizöl
Energieverbrauch erhöht: 1.175 Euro
Energieverbrauch mittel: 845 Euro
Energieverbrauch gering: 590 Euro
Fernwärme
Energieverbrauch erhöht: 1.335 Euro
Energieverbrauch mittel: 860 Euro
Energieverbrauch gering: 580 Euro
Wärmepumpe
Energieverbrauch erhöht: 1.360 Euro
Energieverbrauch mittel: 685 Euro
Energieverbrauch gering: 485 Euro
Über den Heizspiegel für Deutschland und seine Vergleichswerte
Der Heizspiegel für Deutschland ist ein Projekt von co2online, unterstützt seitens der Kampagne „Mein Klimaschutz“ im Auftrag des Bundesumweltministeriums. Er entsteht in Kooperation mit dem Deutschen Mieterbund e. V. sowie dem Verband kommunaler Unternehmen e. V. und wird seit 2005 jedes Jahr von co2online realisiert.
Der Heizspiegel lässt sich auf Wohngebäude anwenden, die zentral mit Erdgas, Heizöl, Fernwärme oder Wärmepumpe beheizt werden. In den Vergleichswerten sind die Anteile für Raumwärme (Heizen) und für die Warmwasserbereitung enthalten. Für den Heizspiegel 2019 hat co2online 102.610 Gebäudedaten zentral beheizter Wohngebäude aus ganz Deutschland ausgewertet.
Über „Mein Klimaschutz“ und co2online
„Mein Klimaschutz“ ist eine Mitmachkampagne realisiert von co2online im Auftrag des Bundesumweltministeriums. Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online setzt sich dafür ein, den klimaschädlichen CO2-Ausstoß zu senken. Seit 2003 helfen die Energie- und Kommunikationsexperten privaten Haushalten, ihren Strom- und Heizenergieverbrauch zu reduzieren.
Titelfoto & Grafiken: co2online, Heizspiegel Deutschland 2020
Was kommt dem Mieter (Mindestlohnverdiener) eigentlich 2021 “billiger”, das wird noch nirgendwo berechnet und man kann nirgendwo etwas darüber lesen:
– die Heizkosten, aufgrund der künstlichen Verteuerung, oder
– die Sanierungskosten, die der Mieter aufgrund Angst vor unbezahlbaren Heizkostenschulden wenig heizt und friert und der Wohnschimmel frisst die Wände auf?
Fakt:
eine kleine Kassiererin, die kein Hartz IV bekommt (und heizen darf), muss frieren. Dadurch wird Wohnschimmel entstehen, was klimaschädlich und gesundheitsgefährdend ist, also ist sie gezwungen zu heizen, auch wenn sie sich verschuldet.
Dem “Klima” ist also so oder so nicht geholfen, nur die Armut wird vergrößert, und JA, es gibt genig Mindestlöhner und Geringverdiener, die monatlich, abzüglich der horrenden Steuern nur 1.300 Euro netto zur Verfügung haben. Als Vollbeschäftigte hat man auch weder Kraft noch Zeit sich irgendwo zu erkundigen, ob man Hilfe bekommt.
Also verschulden. Danke für nichts.