Waermepumpe guenstigste Heizung in Deutschland

Heizkosten 2025: Wärmepumpe günstigste Heizung

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Der Think Tank Agora Energiewende veröffentlichte die Ergebnisse seiner aktuellen Studie zur Energiewende in Deutschland (wir berichteten). Darin finden sich auch aktuelle Zahlen und Fakten zum Heizen und zu den Heizkosten. Demnach erwies sich das Heizen mit Wärmepumpe im Jahr 2024 zum ersten Mal als günstigste Heizung: Mit 750 Euro zahlte man in einer durchschnittlichen 70 Quadratmeter (m2) großen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus am wenigsten für Raumwärme und Warmwasser – und damit weniger als fürs Heizen mit Fernwärme, Holzpellets, Heizgas oder Heizöl. Wir stellen euch die Studienergebnisse hier ausführlich vor.

Welche Heizung ist die günstigste?

Diese Frage ist jetzt beantwortet: Mit einer Studie des Think Tanks Agora Energiewende, die den Titel “Agora Energiewende (2025): Die Energiewende in Deutschland: Stand der Dinge 2024. Rückblick auf die wesentlichen Entwicklungen sowie Ausblick auf 2025.” trägt. Ihr könnt die Studie zu den Heizkosten hier kostenlos aus dem Internet downloaden (126-seitiges PDF-Dokument).

Agora Energiewende 2025 Studie Waermepumpe guenstigste Heizung 2024

Der Blick auf die Entwicklung der Heizkosten im Jahr 2024 bringt uns auf den aktuellen Stand:

Was kostet Heizen 2025 in Deutschland?

Laut der Analyse von Agora Energiewende sanken die Heizkosten im vergangenen Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr 2023 insgesamt leicht.

Das Betreiben von Wärmepumpen ist demnach im Vergleich zu den Vorjahren deutlich günstiger geworden.

So kostete das Bereitstellen von Raumwärme und Warmwasser mit Wärmepumpen im Jahr 2024 rund 750 Euro für eine durchschnittliche, 70 m2 große Wohnung in einem Mehrfamilienhaus (MFH). Gegenüber dem Jahr 2022 (Heizkosten: 1.260 Euro), dem sogenannten Jahr der Energiepreiskrise, entspricht dies dem Think Tank zufolge einem Rückgang von 40 Prozent. Im Jahr 2023 hatten die Wärmepumpenheizkosten mit 910 Euro bereits unter Tausend Euro gelegen.

Aber: Der mehr als starke Preisrückgang konnte im vergangenen Jahr 2024 nicht den hohen Absatz von Wärmepumpen aus dem Jahr 2023 verstetigen: Der Absatz von Wärmepumpen brach 2024 um rund 40 Prozent ein.

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe WP Aero Marin überzeugt mit ihrer enormen Energieeffizienz und ist in drei Heizleistungen erhältlich. Deshalb gibt's für unsere Wärmepumpe auch den Effizienzbonus. Foto: Paradigma
Unsere Paradigma Luft-Wasser-Wärmepumpe WP Aero Calima überzeugt mit ihrer enormen Energieeffizienz und ist in drei Heizleistungen erhältlich. Deshalb gibt’s für unsere Wärmepumpe auch den Effizienzbonus. Foto: Paradigma

Dennoch: Mit Blick auf die hierzulande laufenden Heizungen heißt das, dass das Heizen mit einer Wärmepumpe aktuell die günstigste Heizform in Deutschland ist. Die folgenden Kostenvergleiche belegen das eindeutig:

Agora Energiewende 2025 Vergleich Heizungsarten Waermepumpe guenstigste Heizung 2024

Heizen mit Wärmepumpe ist günstiger als Heizen mit Gasheizung

Wie während der Energiepreiskrise ist das Heizen mit Wärmepumpe im Jahr 2024 günstiger als das Heizen mit einer fossilen Gasheizung gewesen. Einen Haushalt in einer 70 m2 großen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus kostete das Heizen mit einem Gaskessel im vergangenen Jahr 2024 rund 1.005 Euro. Gegenüber dem Vorjahr 2023 (1.330 Euro Heizkosten) ist das ein Kostenrückgang um 325 Euro.

Heizen mit Wärmepumpe ist günstiger als Heizen mit Ölheizung

Die Kosten für den Betrieb eines Ölkessels sanken laut der Analyse des Think Tanks gegenüber dem Jahr 2023 nur leicht um 4 Prozent beziehungsweise um 45 Euro von 1.140 Euro auf 1.095 Euro.

Heizen mit Wärmepumpe ist günstiger als Heizen mit Pelletheizung

Ähnliches gilt demnach für Holzpelletsheizungen: Die vom Think Tank beispielhaft herangezogene 70-m2-Wohnung kostete im Mehrfamilienhaus im vergangenen Jahr 6,5 Prozent weniger als im Vorjahr: Die Heizkosten sanken bei Pelletheizungen  von 840 Euro im Jahr 2023 auf 785 Euro im Jahr 2024

Wichtig: Mit 785 Euro Heizkosten liegt die Pelletsheizung im Ranking nur knapp hinter den Kosten der Wärmepumpe. Alle anderen Heizungsarten im Vergleich des Think Tanks verursachten im Jahr 2024 mehr als 1.000 Euro Heizkosten für die Beispielwohnung.

Heizen mit Wärmepumpe ist günstiger als Heizen mit Fernwärme

Das Balkendiagramm zeigt ganz klar: Anders als die Balken in Hellgrün (Wärmepumpen), Grün (Holzpellets), Schwarz (Heizöl), Hellblau (Erdgas), die im Jahr 2024 kürzer ausfielen als im Jahr 2023, ist der lilafarbene Balken für Fernwärme deutlich länger. Denn die Fernwärmepreise sind im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen.

Den Preisanstieg bei Fernwärme im Jahr 2024 begründet der Think Tank Agora Energiewende in seiner Analyse mit Effekten der Energiepreiskrise sowie mit dem Wegfallen der Energiepreisbremsen ab Beginn des Jahres 2024, die sich zeitverzögert bemerkbar gemacht haben:

Während die Fernwärmepreise während der Krise relativ stabil und deutlich unter denen von Wärmepumpen und dezentralen fossilen Heizkesseln blieben, lagen die Fernwärme-Heizkosten für eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus im vergangenen Jahr 2024 bei rund 1.335 Euro. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 lagen sie noch bei 1.100 Euro, waren also um 235 Euro niedriger.

Ausblick auf Entwicklung der Fernwärmepreise 2025

Die Analystinnen und Analysten des Think Tanks erwarten, dass sich die Fernwärmepreise im laufenden Jahr 2025 wieder stabilisieren werden und sich die im Vergleich zur Energiekrise gesunkenen Energieträgerpreise auch für die Fernwärmekundschaft mittelfristig bemerkbar machen werden.

Dafür spricht demnach, dass dies teilweise bereits in der zweiten Jahreshälfte 2024 zu beobachten war. Zudem weisen die Analystinnen und Analysten von Agora Energiewende darauf hin, dass die Fernwärmepreise von Netz zu Netz sehr variieren, beispielsweise wegen der Größe des Wärmenetzes und wegen der verfügbaren Wärmequellen vor Ort.

Waermepumpe plus Solarthermie plus Photovoltaik
Mit einer Wärmepumpe allein heizt ihr schon günstig. Noch mehr Heizkosten sparen könnt ihr, wenn ihr euer Dach zum Solardach mach: mit Solarthermie und Photovoltaik wie bei diesem Haus. Foto: Paradigma

Noch mehr Heizkosten sparen?

Wer noch mehr Heizkosten sparen möchte, sollte erwägen, die Wärmepumpe mit einem Solardach zu kombinieren: Das ist ein Dach, auf dem eine Solarwärmeanlage (Solarthermie) und eine Solarstromanlage (Photovoltaik) installiert sind.

Es gilt: Jede Kilowattstunde (kWh) Solarwärme, die die Solarthermieanlage liefert, ersetzt eine kWh Umweltwärme, die die Wärmepumpe einbringt. Das spart die entsprechenden Stromkosten, die die Wärmepumpe im Betrieb verbraucht. Im Sommer kann die Wärmepumpe bestenfalls komplett ausbleiben, da eine passend dimensionierte Solarthermieanlage ausreichend Wärme liefert, um euren Haushalt mit Warmwasser zu versorgen.

Die Photovoltaikanlage (PV-Anlage) kann den Betriebsstrom für die Wärmepumpe erzeugen, was gleichfalls Kosten spart, da der eigens erzeugte Solarstrom deutlich günstiger ist als Strom aus dem Netz.

Mehr dazu lest ihr in unseren folgenden Blogbeiträgen:

Fotos: fizkes – StockAdobe.com (Titelbild), Think Tank Agora Energiewende (2 Grafiken), Paradigma (2 Hausfotos)