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Heizungs-ABC: Was ist Wärmepumpenstrom?

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Wenn ihr eine Wärmepumpe betreibt, wisst ihr, dass diese Strom vebraucht, um der Umwelt Wärme zu entziehen und euch diese Wärme bereitzustellen, damit ihr damit euer Warmwasser erwärmen und heizen könnt. Strom ist damit der Kostenfaktor, der darüber entscheidet, ob sich der Betrieb eurer Wärmepumpe rechnet. Denn die Umweltwärme gibt’s ja gratis. Immer wieder ist in diesem Zusammenhang von günstigem Wärmepumpenstrom die Rede. Wir erklären euch hier, was das ist und wie ihr da rankommt.

Was ist Wärmepumpenstrom? (Definition, Begriffserklärung)

Unter dem Begriff Wärmepumpenstrom versteht man speziell angebotene Stromtarife für Haushalte, die ihre Wärmepumpe zur Beheizung nutzen. Diese Tarife sind in der Regel günstiger als allgemeine Haushaltsstromtarife.

Was ist Wärmepumpenstrom?
Dieses Einfamilienhaus nutzt eine Wärmepumpe und eine Solarthermieanlage als Wärmeerzeuger. Die Wärmepumpe wird mit Wärmepumpenstrom aus dem Netz und mit Solarstrom betrieben, den die Photovoltaikanlage auf dem Dach erzeugt. Foto: Paradigma

Was bringt euch Wärmepumpenstrom?

Mit den variablen Wärmepumpenstromtarifen kann die Wärmepumpe zu Zeiten mit niedrigen Strompreisen betrieben werden. Auf diese Weise lassen sich die Heizkosten senken.

Wo gibt’s den günstigen Wärmepumpenstrom?

Seit dem 1. Januar 2025 sind laut dem vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderten Informationsprogramm “Zukunft Altbau” alle Stromversorger:innen in Deutschland verpflichtet, variable Stromtarife anzubieten.

Diese Tarife passen sich den Preisschwankungen an der Strombörse an und bieten euch als Hauseigentümer:innen mit einer Wärmepumpe eine Möglichkeit, Heizkosten zu sparen und gleichzeitig umweltfreundlicher zu heizen

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe WP Aero Marin überzeugt mit ihrer enormen Energieeffizienz und ist in drei Heizleistungen erhältlich. Deshalb gibt's für unsere Wärmepumpe auch den Effizienzbonus. Foto: Paradigma
Unsere Paradigma Luft-Wasser-Wärmepumpe WP Aero Calima überzeugt mit ihrer enormen Energieeffizienz und ist in drei Heizleistungen erhältlich. Deshalb gibt’s für unsere Wärmepumpe auch den Effizienzbonus. Foto: Paradigma

Wie funktioniert das Heizen mit Wärmepumpenstrom?

In der zugehörigen Pressemeldung beschreibt “Zukunft Altbau”, dass der Strompreis je nach Angebot und Nachfrage schwankt. Ist der Anteil erneuerbarer Energien im Netz hoch und der Preis niedrig, könnt ihr eure Wärmepumpe gezielt in diesen Zeiten betreiben. Steigen die Preise, lässt sich die Heizleistung in teureren Phasen reduzieren. Besonders effizient funktioniert dieses Modell in Kombination mit einem Pufferspeicher, der den günstigen Strom als Warmwasser speichert und euer Haus bei Bedarf beheizt. Auch ein Trink-Warmwasser-Speicher kann euch helfen, Energiekosten zu senken.

Was sind Voraussetzungen, um Wärmepumpenstrom zu nutzen?

Um von Wärmepumpenstrom zu profitieren, ist ein intelligentes Messsystem erforderlich. Dieses sogenannte Smart Meter besteht aus einem digitalen Stromzähler und einem Kommunikationsmodul. Es sendet den aktuellen Zählerstand automatisch an die Energieversorger:innen und empfängt Informationen zu den aktuellen Strompreisen. Die Wärmepumpe kann dann automatisch gesteuert werden, um sich an die Preisschwankungen anzupassen.

Woher bekommt man einen Smart Meter?

Smart Meter werden von speziellen Messstellenbetreiberinnen und -betreibern eingebaut und gewartet. Seit diesem Jahr sind die Kosten für diese Geräte auf 20 Euro pro Jahr gedeckelt. Sie eignen sich besonders für Haushalte mit hohem Stromverbrauch (mehr als 6.000 Kilowattstunden, kWh). Euer Stromverbrauch ist beispielsweise dann höher, wenn ihr

  • eine Wärmepumpe,
  • eine Photovoltaikanlage
  • oder eine Wallbox für Elektrofahrzeuge

am Laufen habt. Wichtig: Jeder Haushalt hat laut “Zukunft Altbau” seit 2025 das Recht, den Einbau eines Smart Meters zu verlangen. Das Gerät muss innerhalb von vier Monaten installiert werden. Die zugehörige Regelungstechnik kommt von den Wärmepumpenherstellerinnen und -herstellern.

Frischwasserspeicher SP_Aqua_HEX+ von Paradigma
Unser Paradigma Frischwasserspeicher SP Aqua HEX+ setzt neue Maßstäbe bei der Solarwärme- und Raumnutzung. Dank der Wärmedämmung mit Vakuum-Isolations-Paneelen (VIP) verfügt er über die höchstmögliche Energieeffizienzklasse A+. Für euch heißt das in der Praxis: minimale Wärmeverluste. Foto: Paradigma

Wie hilft ein Pufferspeicher beim Wärmepumpenstrom sparen?

Ein Pufferspeicher verbessert

  • die Steuerung einer Wärmepumpe
  • und deren Verbrauch an Wärmepumpenstrom

erheblich. Denn er speichert vorrangig während günstiger Tarifzeiten Wärme als Warmwasser – übrigens auch über mehrere Stunden ohne große Wärmeverluste – und gibt diese Wärme bei Bedarf wieder an das Heizsystem ab. So kann die Wärmepumpe in teuren Tarifzeiten pausieren, was ihre Lebensdauer verlängert und die Betriebskosten senkt. Gleiches gilt für Trinkwasser-Speicher: Auch sie tragen dazu bei, die Heizkosten weiter zu senken.

Und was, wenn kein Pufferspeicher vorhanden ist?

Auch ohne extra Speichermöglichkeiten könnt ihr flexible Wärmepumpenstromtarife effizient nutzen. Beispielsweise kann die Nachtabsenkung der Heizung bei niedrigen Strompreisen früher beendet werden, bevor der Strom morgens teurer wird. Ebenso kann die Wärmepumpe an sonnigen Tagen in den Mittagsstunden mit günstigem Solarstrom betrieben werden, um die Heizleistung am Abend zu reduzieren – vorausgesetzt, ihr habt eine Solarstromanlage (PV-Anlage) auf dem Dach.

Wie findet man den passenden Wärmepumpenstromtarif?

Schaut als Erstes ins Internet: Wärmepumpenstromtarife werden von verschiedenen Stromanbieterinnen und -anbietern angeboten und lassen sich sowohl auf deren Webseiten als auch in Vergleichsportalen recherchieren. Der Wechsel zu einem neuen Tarif erfolgt grundsätzlich ähnlich wie beim Haushaltsstrom. Allerdings gibt es laut der Verbraucherzentrale Einiges zu beachten, um den passenden Tarif für Wärmepumpenstrom zu finden, beispielsweise das:

Zählertyp: Ein- oder Zweitarifzähler?

Um von einem Wärmepumpenstromtarif profitieren zu können, ist ein separater Stromzähler für die Wärmepumpe erforderlich. Dabei wird zwischen Ein- und Zweitarifzählern unterschieden.

  • Ein Eintarifzähler misst den gesamten Verbrauch über eine einzige Zählereinheit.
  • Ein Zweitarifzähler verfügt über zwei separate Zählwerke für unterschiedliche Tarifzeiten, beispielsweise Hochtarif und Niedertarif.

Wenn ihr euch nicht sicher seid, welcher Zählertyp installiert wurde, könnt ihr einen Blick auf eure letzte Wärmepumpenstromrechnung werfen, euren Zähler genauer in Augenschein nehmen oder direkt die Netzbetreibenden kontaktieren.

Wie hoch ist euer Jahresverbrauch?

Für den Tarifvergleich ist es wichtig, den jährlichen Stromverbrauch der Wärmepumpe zu kennen, da dieser saisonal stark schwanken kann. Achtung: Bei einem Zweitarifzähler müssen getrennte Angaben für den Hochtarif (HT) und den Niedertarif (NT) vorliegen.

Liegen keine Verbrauchswerte vor, kann eine Schätzung auf Basis vergleichbarer Haushalte oder von einer Energieberatung erfolgen.

Worauf solltet ihr bei Wärmepumpenstromtarifen achten?

Beim Vergleich von Wärmepumpenstromtarifen gelten ähnliche Kriterien wie bei Haushaltsstromtarifen. Jedoch gibt es laut der Verbraucherzentrale drei Besonderheiten:

  1. Sucht nicht nur nur nach Tarifen mit Preisgarantien: Mit einem zu strengen Fokus darauf schränkt ihr die Tarifauswahl unnötig ein. Falls attraktive Tarife mit Preisgarantie verfügbar sind, können diese immer noch in Betracht gezogen werden.
  2. Persönliche Angebote einholen: Viele Stromanbieter:innen bieten auf ihren Webseiten Tarifrechner an. Diese basieren jedoch meist nur auf der Postleitzahl. Da Wärmepumpenstromtarife oft von der genauen Adresse abhängen, lohnt sich eine direkte Anfrage bei den Anbieter:innen eurer Wahl.
  3. Grundversorger direkt prüfen: Vergleichsportale listen nicht immer zuverlässig die Wärmepumpentarife der örtlichen Grundversorger:innen. Wenn ihr bisher keinen speziellen Wärmepumpentarif genutzt habt, solltet ihr direkt auf der Webseite der Grundversorger:innen nachsehen oder telefonisch nachfragen.

Die Verbraucherzentrale erklärt, dass ihr mit der Wahl des richtigen Wärmepumpenstromtarifs erheblich sparen könnt. Mit

  • dem Zählertyp,
  • dem Jahresverbrauch
  • und den besonderen Tarifbedingungen

im Hinterkopf lassen sich demnach die besten Angebote finden. Ein gezielter Vergleich und gegebenenfalls eine direkte Nachfrage bei den Anbieter:innen helfen euch dabei, einen optimalen Tarif für eure Wärmepumpe auszuwählen.

Fazit

Flexible Stromtarife bieten euch als Wärmepumpenbetreiber:in eine attraktive Möglichkeit, Stromkosten zu sparen und euren ökologischen Fußabdruck weiter zu reduzieren. Wer sich für diese Option interessiert, sollte sich bei seiner:m Stromversorger:in über die vorhandenen Angebote informieren.

Foto: Gina Sanders – Adobe.Stock.com (Titel), Paradigma