Kollektorertrag, Solarertrag, Systemertrag, Wärmeertrag – wichtige Begriffe einfach erklärt

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Wer sich mit der Solarthermie einlässt, bekommt es mit vielen Fachbegriffen zu tun. Was die Fachausdrücke Solarertrag, Kollektorertrag, Systemertrag und Wärmeertrag bedeuten, erklären wir hier – kurz und bündig, versprochen.

Was ist der Solarertrag?

Als Erstes kommt hier die Definition des Begriffs Solarertrag:

Als Solarertrag bezeichnet man die von einer Solarthermie-Anlage fabrizierte Wärmeenergie, die man auch tatsächlich nutzen kann.

Was man zum Solarertrag wissen muss

Der Solarertrag ist immer kleiner als die von der Solarthermie-Anlage erzeugte Wärme, da die von der Anlage gelieferte Wärme nicht immer komplett genutzt werden kann. Ein Beispiel: Insbesondere Solarthermie-Anlagen, die nicht nur der Warmwasserbereitung dienen, sondern auch die Heizung unterstützen, erzeugen im Sommer sehr viel mehr Energie, als man idR braucht.

Richtwerte für den Solarertrag

Fakt ist, dass die globale Solarstrahlung (auch Globalstrahlung genannt) innerhalb Deutschlands unterschiedlich ist. Sie liegt laut dem Deutschen Wetterdienst je nach bestrahlter Region jährlich zwischen 950 und 1.250 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter einer waagerechten Fläche. Daraus ergibt sich die Maßeinheit für den Solarertrag: kWh/m².

Wichtig zu wissen. Etwa die Hälfte der Wärme geht schätzungsweise verloren (Ausführlicheres zu den Wärmeverlusten einer Solarthermie-Anlage liefere ich demnächst), so dass man Pi mal Daumen mit einem Solarertrag der Anlage zwischen 450 und 600 kWh pro Quadratmeter der Kollektorfläche rechnen kann.

Was ist der Kollektorertrag?

Bei dem sogenannten Kollektorertrag handelt es sich um eine Kenngröße, mit deren Hilfe man den Solarertrag von Solarkollektoren beschreibt. Der Kollektorertrag ist demnach systembezogen und wird daher auch Systemertrag genannt. Es gilt also:

Kollektorertrag = Solarertrag eines Kollektors

Da man in der Regel aber auch den Solarertrag auf eine bestimmte Anlage mit ihren Kollektoren oder Kollektorentypen bezieht, werden die Begriffe Kollektorertrag und Solarertrag oft synonym benutzt. Hierzu muss man wissen, dass sich die Kollektorfläche mittels dreier Messgrößen angeben lässt:

  • Bruttokollektorfläche (gesamte Kollektorfläche, also Länge mal Breite eines Kollektors beziehungsweise Kollektorfeldes)
  • Absorberfläche (auch Nettofläche genannt, weil nur der Teil des Kollektors gemeint ist, der effektiv Sonnenergie absorbiert; Absorberfläche ist demzufolge kleiner als Bruttokollektorfläche und Aperturfläche)
  • Aperturfläche (Innenbereich des Kollektors, der für Absorption zuständig ist, ohne Gehäuse) Wir haben dazu schon was geschrieben, zum Beispiel hier.

Welche Faktoren beeinflussen den Solarertrag?

Aus den Infos zu den Richtwerten kann man bereits schließen, dass die tatsächliche Menge der Sonneneinstrahlung den Solarertrag einer Anlage maßgeblich beeinflusst. Die Sonneneinstrahlung ist von Region zu Region unterschiedlich, besonders viel Sonne trifft Deutschlands Ostseeküste und den südlichen Teil der Republik.

Darüber hinaus machen auch die Standortbedingungen der Anlage einen Unterschied im Solarertrag. Dazu gehören:

  • die Ausrichtung des Dachs gen Sonne (vorteilhaft steht es Richtung Süden, Südosten und Südwesten)
  • und die Neigung des Dachs

Gut zu wissen: Kleinere Abweichungen vom Optimum (entsprechende Richtwerte kann man hier nachlesen) lassen sich mitunter mit einer üppiger gewählten Kollektorfläche ausgleichen.

Und natürlich ist der Solarertrag auch von Anlage zu Anlage unterschiedlich. Das heißt, die Technologie der Anlage, insbesondere ihr Wirkungsgrad, entscheidet über den Solarertrag, den sie bringt.

Was ist der Wärmeertrag?

Jetzt wird es ganz einfach, denn der Begriff Wärmeertrag einer Solarthermie-Anlage kann ebenfalls synonym für den Begriff Solarertrag verwendet werden. Das heißt, beide bedeuten dasselbe. Demnach lautet die Definition für den Wärmeertrag:

Als Wärmeertrag bezeichnet man die von einer Solarthermie-Anlage fabrizierte Wärmeenergie, die man auch tatsächlich nutzen kann.

Foto: Lucas1989 / photocase.de