Solarpflicht 2025

Solarpflicht 2025: Das gilt in den Bundesländern für Solaranlagen

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EIn Dach mit Solaranlage? Das ist in so manchem Bundesland bereits Pflicht. Hier erfahrt ihr, ob in eurem Bundesland bereits eine Solarpflicht gilt – oder nicht. Wir informieren euch zum Stand der Solarpflicht 2025. Wir sagen euch zudem, welche konkreten Bedingungen ihr als Hauseigentümer:in ab wann erfüllen müsst, um eurer Solardachpflicht 2025 nachzukommen. 

Solarpflicht 2025 in Europa

Die im Mai 2024 verabschiedete EU-Gebäudeeffizienzrichtlinie (EPBD) schreibt die Nutzung von Solarenergie vor. Ab dem Jahr 2026 müssen neu errichtete gewerbliche und öffentliche Gebäude demnach mit Solaranlagen ausgestattet werden. Ab 2027 gilt diese Verpflichtung auch für bestehende gewerbliche und öffentliche Gebäude, sofern sie saniert werden. Für neue Wohngebäude sollen die EU-Mitgliedstaaten die Solarpflicht bis spätestens 2029 einführen.

Solarpflicht 2025 in Deutschland

Die Solardachpflicht für private Hauseigentümer:innen verpflichtet euch per Gesetz zur Installation einer Solaranlage, wenn ihr neu baut oder euer Dach umfassend saniert.

Sie wird auch als Solarpflicht, Solaranlagenpflicht oder solare Baupflicht bezeichnet. Da der Fokus häufig auf Solarstromanlagen liegt, sind auch die Begriffe Photovoltaik-Pflicht oder PV-Pflicht gebräuchlich.

Hauptziel ist die Förderung erneuerbarer Energien, um die deutsche Energieversorgung langfristig unabhängig von fossilen Brennstoffen zu machen. Fossile Brennstoffe verursachen hohe CO2-Emissionen, die zur Erderwärmung und dem Klimawandel beitragen.

Eine bundesweit einheitliche Solardachpflicht existiert Anfang 2025 noch nicht. Zwar hatte die Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP eine Verpflichtung für Gewerbegebäude und eine Empfehlung für private Neubauten geplant, doch wurde dies bisher nicht flächendeckend umgesetzt.

Solarpflicht 2025_Neubau

In welchen Bundesländern gibt es eine Solardachpflicht 2025?

Eine Solardachpflicht 2025 für euch als private Hauseigentümer:innen gilt in folgenden Bundesländern:

  • Baden-Württemberg
  • Bayern
  • Berlin
  • Bremen
  • Hamburg
  • Niedersachsen
  • Nordrhein-Westfalen
  • Schleswig-Holstein

sowie in verschiedenen Städten.

Paradigma Solardach mit Solarthermie AquaSOLAR+ und Photovoltaik
So könnte euer Paradigma Solardach mit Solarthermie AquaSOLAR+ und Photovoltaik von uns aussehen. Foto: Paradigma

Wissen müsst ihr, dass die konkreten Vorschriften je nach Bundesland unterschiedlich ausfallen können. Der gemeinsame Kern der Solarpflicht 2025 besteht jedoch darin, dass ihr

auf eurem Dach installieren müsst.

Solarpflicht 2025: Alle Bundesländer auf einen Blick

Die Tabelle liefert einen Überblick zur Solarpflicht 2025 in den deutschen Bundesländern.

Bundesland
SolarpflichtNeubau oder Sanierung bei Nichtwohngebäuden (NWG) oder Wohngebäuden (WG)
Baden-WürttembergjaNeubau (NWG & WG), Sanierung (NWG & WG)
BayernjaNeubau (NWG), Sanierung (WG)
BerlinjaNeubau & Sanierung (WG)
BrandenburgjaNeubau & Sanierung (NWG)
BremenjaSanierung (NWG & WG)
HamburgjaNeubau (NWG & WG), Sanierung (NWG)
HessenjaNeubau & Sanierung (NWG)
Mecklenburg-Vorpommernnein-
NiedersachsenjaNeubau (NWG), Neubau & Sanierung (WG)
Nordrhein-WestfalenjaNeubau (NWG & WG)
Rheinland-PfalzjaNeubau (NWG), Sanierung (NWG & WG)
Saarlandnein-
Sachsennein-
Sachsen-Anhaltnein -
Schleswig-Holsteinja Neubau & Sanierung (NWG)
ThüringenneinNeubau (WG, steht 2025 noch aus)

Im laufenden Jahr 2025 gelten in Sachen Solardachpflicht folgende allgemeine Regeln:

  • Mindestanforderungen: Als Hauseigentümer:in seid ihr in der Regel verpflichtet, eine festgelegte Mindestfläche eures Daches mit PV-Modulen oder Solarthermie-Kollektoren auszustatten. Laut dem Allgemeinen Deutschen Automobil-Club (ADAC) liegt der geforderte Anteil der belegten Dachfläche üblicherweise zwischen 30 und 60 Prozent.
  • Geltungsbereich: Die Verpflichtung zur Installation einer Solaranlage betrifft sowohl Neubauten als auch umfangreiche Dachsanierungen bestehender Gebäude (Bestand).
  • Ausnahmen: Ihr könnt von eurer Solarpflicht befreit werden, wenn die technischen Voraussetzungen nicht gegeben sind oder die Installation wirtschaftlich nicht rentabel wäre.
  • Mögliche Umsetzungsvarianten: Neben den gängigen Aufdach-Photovoltaikanlagen können in bestimmten Fällen auch alternative Systeme wie PV-Indach-Anlagen oder Photovoltaik-Dachziegel als Erfüllung der Vorgaben anerkannt werden. Auch Solarthermieanlagen sind in manchen Bundesländern als Alternative möglich.

Was passiert, wenn ihr eurer Solarpflicht nicht nachkommt?

Wenn ihr in einem Bundesland mit Solarpflicht ein Haus baut oder das Dach eures Hauses sanieren wollt, dann solltet ihr euch frühzeitig über die für euch geltenden Vorschriften informieren. In vielen Fällen bezieht sich die Solarpflicht auf Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung. In einigen Bundesländern wie Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg und Bremen sind auch Solarthermieanlagen zulässig.

Da die Kosten für eine Solaranlage je nach Anbieter variieren (zwischen 7.000 und 17.000 Euro netto, laut ADAC), empfiehlt es sich, mehrere Angebote einzuholen. Als Hersteller von Solaranlagen arbeiten wir Hand in Hand mit bundesweit mehreren Hundert Solarteurinnen und Solarteure zusammen. Unsere Partnerhandwerkerinnen und Partnerhandwerker führen eine Vor-Ort-Besichtigung durch und übernehmen die Planung, Installation sowie Wartung eurer Anlage. Sie helfen euch im Falle von PV-Anlagen auch bei deren Anmeldung. Unser Rat: Aufgrund der aktuell hohen Nachfrage kann es jedoch laut ADAC mehrere Wochen oder Monate dauern, bis eure Anlage läuft.

Rechtzeitiges Handeln ist daher zu empfehlen. Eine praktische Suche nach Solarhandwerker:innen in eurer Nähe bieten wir euch auf unserer Internetseite. Denn wer die Solarpflicht nicht einhält, muss mit Bußgeldern oder Zwangsgeldern rechnen, deren Höhe von den Bundesländern festgelegt wird. In Berlin beispielsweise kontrollieren Bauaufsichtsämter stichprobenartig, ob die Vorschriften eingehalten werden. Bei Verstößen drohen Strafen von bis zu 5.000 Euro sowie eine Nachrüstpflicht innerhalb eines Jahres. In Baden-Württemberg ist die Registrierung im Marktstammdatenregister vorgeschrieben, und bei Verstößen können Vor-Ort-Kontrollen sowie Zwangsgelder von bis zu 50.000 Euro verhängt werden.

Solardachpflicht 2025: Überblick zu den Vorschriften in eurem Bundesland

Hier könnt ihr euch einen Überblick über die geltenden Solarpflichten für das Jahr 2025 in eurem Bundesland (sortiert nach dem Alphabet) verschaffen (Quelle: BSW Solar):

Solardachpflicht 2025_Bestand

Baden-Württemberg: Solardachpflicht 2025

Baden-Württemberg war das erste Bundesland, das eine Solarpflicht einführte. Bereits seit März 2022 ist bei neu errichteten Wohngebäuden die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach vorgeschrieben. Seit Anfang 2023 gilt diese Verpflichtung zudem für umfassende Dachsanierungen an Bestandsgebäuden. Um die Solarpflicht zu erfüllen, müsst ihr mindestens 60 Prozent eurer Dachfläche für die Installation von Solarmodulen oder alternativ Solarthermiekollektoren nutzen.

Schritte zur Solarpflicht 2025 in Baden-Württemberg bisher:

  • März 2022: Einführung der Pflicht für Neubauten (betrifft Nichtwohngebäude und Parkplätze mit über 35 Stellplätzen)
  • Mai 2022: Solarpflicht für neu gebaute Wohnhäuser eingeführt
  • Januar 2023: Pflicht auf umfassende Dachsanierungen ausgeweitet

Bayern: Solardachpflicht 2025

Bayern führte die Solarpflicht in zwei Phasen ein: Im März 2023 trat sie für neue Gewerbe- und Industriegebäude in Kraft, ab Juni 2023 wurde sie auf sonstige Nichtwohngebäude ausgeweitet. Diese Regelung gilt jedoch nur für Dächer mit einer Mindestgröße von 50 Quadratmetern. Seit Januar 2025 gilt außerdem eine sogenannte gesetzliche Soll-Vorschrift zur Installation von Photovoltaikanlagen bei neuen Wohnhäusern und bei Dachsanierungen an bestehenden Wohngebäuden. Eine verbindliche gesetzliche Verpflichtung besteht laut ADAC allerdings nicht. In Bayern müsst ihr mindestens ein Drittel eurer Dachfläche mit PV-Modulen bedecken – es sei denn, die Fläche wird für Beleuchtung oder Lüftung eures Hauses benötigt. Alternativ sind auch Solarthermieanlagen erlaubt.

Schritte zur Solarpflicht 2025 in Bayern bisher:

  • März 2023: Pflicht für Neubauten in Gewerbe und Industrie eingeführt
  • Juli 2023: Pflicht für alle anderen neuen Nichtwohngebäude
  • Januar 2025: Empfehlung für Wohngebäude und bei vollständigen Dachsanierungen (nicht rechtlich bindend)

Hinweis: Ihr lebt in Amberg oder Neu-Ulm? Eure Städte haben gesonderte Regelungen zur Solarpflicht.

Berlin: Solardachpflicht 2025

Seit Januar 2023 steht ihr als private Hauseigentümerinnen und -eigentümer in der Pflicht, bei Neubauten oder bei größeren Dachumbauten – beispielsweise bei einer Dachaufstockung oder einer umfassenden Sanierung – eine Photovoltaikanlage zu installieren. Laut dem ADAC reicht es, entweder 30 Prozent der Bruttodachfläche (bei Neubauten) oder der Nettodachfläche (bei Sanierungen) mit Solarmodulen auszustatten oder eine bestimmte Mindestleistung der Anlage zu erfüllen. Dafür gilt:

  • bis zu 2 Wohneinheiten – mindestens 2 Kilowatt (kW) PV-Leistung
  • bei 3 bis 5 Wohneinheiten – mindestens 3 kW PV-Leistung
  • bei 6 bis 10 Wohneinheiten – mindestens 6 kW PV-Leistung

Von dieser Regelung ausgenommen sind Dächer, die kleiner als 50 Quadratmeter sind.

Schritte zur Solarpflicht 2025 in Berlin bisher:

Januar 2023: Einführung der Pflicht für Neubauten und Dachsanierungen von Wohn- und Nichtwohngebäuden

Brandenburg: Solardachpflicht 2025 (nur für öffentliche und gewerbliche Gebäude)

Brandenburg schreibt seit Juni 2024 vor, dass Neubauten im öffentlichen und gewerblichen Bereich mit einer Dachfläche von mindestens 50 Quadratmetern zur Hälfte mit Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen bestückt sein müssen. Diese gilt auch für Dachsanierungen an bestehenden Gewerbegebäuden. Für private Wohnhäuser besteht derzeit keine Solarpflicht.

Schritte zur Solarpflicht 2025 in Brandenburg bisher:

Juni 2024: Einführung der Pflicht für gewerbliche und öffentliche Neubauten mit Dachflächen über 50 Quadratmetern

Bremen: Solardachpflicht 2025

Bremen führte im Juli 2024 eine Solarpflicht für größere Dachsanierungen bei Bestandsgebäuden ein, wenn mindestens 80 Prozent der Dachfläche betroffen sind. Ausgenommen sind Dächer, die kleiner als 25 Quadratmeter sind. Ab Juli 2025 gilt diese Pflicht auch für Neubauten mit einer Dachfläche ab 50 Quadratmetern, einschließlich Wohngebäuden. Maßgeblich für die Verpflichtung ist dabei das Datum des Bauantrags. Mindestens 50 Prozent der Dachfläche müssen mit PV-Modulen bestückt sein. Alternativ ist auch eine Solarthermieanlage zulässig.

Schritte zur Solarpflicht 2025 in Bremen bisher und in Zukunft:

  • Juli 2024: Einführung der Solarpflicht für umfassende Dachsanierungen
  • Juli 2025: Einführung der Pflicht für Neubauten

Hamburg: Solardachpflicht 2025

Seit Januar 2023 müssen in Hamburg Neubauten mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Seit 2024 gilt dies auch für größere Dachumbauten bei Bestandsgebäuden. Die Solarpflicht betrifft Dächer mit einer Fläche ab 50 Quadratmetern – auch private. Zudem gibt es Mindestbelegungsquoten:

  • Neubauten: mindestens 30 Prozent der Bruttodachfläche
  • Bestandsgebäude: mindestens 30 Prozent der Nettodachfläche

Schritte zur Solarpflicht 2025 in Hamburg bisher und in Zukunft:

  • Januar 2023: Einführung der Pflicht für Neubauten
  • Januar 2024: Erweiterung auf umfassende Dachsanierungen
  • Januar 2027: Zusatzpflicht für Flachdächer (PV-Anlage + Dachbegrünung)

Hessen: Solardachpflicht 2025 (keine Pflicht für private Wohnhäuser)

Hessen hat bislang keine Solarpflicht für private Wohngebäude eingeführt. Seit November 2023 gilt jedoch eine solche für landeseigene Neubauten und deren Erweiterungen sowie für bestehende Gebäude im Besitz des Landes.

Schritte zur Solarpflicht 2025 in Hessen bisher:

  • November 2023: Pflicht für landeseigene Neubauten und Erweiterungen
  • November 2023: Pflicht für Sanierungen von landeseigenen Gebäuden

Niedersachsen: Solardachpflicht 2025

Seit Januar 2023 gilt in Niedersachsen eine Solarpflicht für gewerblich genutzte Neubauten mit Dachflächen über 75 Quadratmetern. 2024 wurde diese Verpflichtung auf öffentliche Neubauten ausgeweitet. Ab 2025 müssen auch Wohngebäude mit mehr als 50 Quadratmetern Dachfläche sowie Gebäude mit umfassender Dachsanierung mit einer PV-Anlage ausgestattet werden. Mindestens 50 Prozent der Fläche sind dabei zu belegen.

Schritte zur Solarpflicht 2025 in Niedersachsen bisher:

  • Januar 2023: Pflicht für gewerbliche Neubauten
  • Januar 2024: Pflicht für öffentliche Neubauten
  • Januar 2025: Pflicht für Wohngebäude und Dachsanierungen

Nordrhein-Westfalen: Solardachpflicht 2025

In Nordrhein-Westfalen gilt seit Januar 2024 eine Pflicht zur Installation von Photovoltaikanlagen für neue Nichtwohngebäude. Seit Januar 2025 betrifft diese Regelung auch Neubauten im Wohnbereich. Ab 2026 wird die Pflicht zudem auf Dachsanierungen ausgeweitet. Dächer unter 50 Quadratmetern sind von der Regelung ausgenommen. Als Alternative ist auch Solarthermie erlaubt.

Schritte zur Solarpflicht 2025 in Nordrhein-Westfalen bisher und in Zukunft:

  • Januar 2024: Pflicht für neue Nichtwohngebäude
  • Januar 2025: Pflicht für neue Wohngebäude
  • Januar 2026: Pflicht für umfassende Dachsanierungen

Hinweis: Bonn und Gütersloh haben eigene Regelungen.

Schleswig-Holstein: Solardachpflicht 2025

Seit Januar 2023 besteht in Schleswig-Holstein eine Solarpflicht für neue Nichtwohngebäude und Dachsanierungen. Für 2026 ist eine Ausweitung auf Wohngebäude geplant, Sanierungen bleiben davon ausgenommen.

Schritte zur Solarpflicht 2025 in Schleswig-Holstein bisher und in Zukunft:

  • Januar 2023: Pflicht für Nichtwohngebäude (Neubauten und Dachsanierungen)
  • 2026: Pflicht für neue Wohngebäude

Fotos: Andrii Yalanskyi – Adobe.Stock.com (Titelbild), BSW Solar (2 Grafiken), Paradigma (Solardachfoto)