umweltfreundlich heizen

Heizungs-ABC: Umweltfreundlich heizen – was heißt das?

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In diesem neuen Kapitel unseres Heizungs-ABC wollen wir den Begriff umweltfreundlich heizen mit Inhalt füllen. Es geht uns dabei um das Beantwortern von Fragen wie, was ist eine umweltfreundliche Heizung und welche Heizung ist umweltfreundlich?

Gut drei Viertel der Energie, die ein Haushalt verbraucht, geht fürs Heizen drauf: Mit der Wärme wird einerseits Warmwasser für Küche und Bad bereitgestellt, andererseits die Räume beheizt. Umweltfreundliches Heizen umfasst sowohl die Nutzung umweltfreundlicher Energie zur Wärmegewinnung als auch die umweltfreundliche Wärmeerzeugung an sich.

Umweltfreundlich heizen mit umweltfreundlichen Energiequellen

Schauen wir zunächst auf die Energiequellen, die wir anzapfen, um daraus Wärme zu erzeugen. Im Laufe der Zeit hat der Mensch sich diverse Energiequellen zunutze gemacht, zum Beispiel:

  • Kohle (Holz- und Steinkohle)
  • Torf
  • Erdöl
  • Erdgas
  • Biomasse (Holz und andere nachwachsende Pflanzenmasse)
  • Biogas
  • Sonnenenergie
  • Elektrizität

Jeder dieser Energiequellen für Wärme lässt sich eine spezifische Klimabilanz zuordnen, die zum Beispiel berücksichtigt, wie die Energie gewonnen wird und welche Treibhausgasemissionen dabei freigesetzt werden. Ebenso bestimmen Schadstoffaustöße und Transportwege für Brennstoffe die Klimabilanz. Treibhausgasemissionen sind somit ein Gradmesser für die  Umweltfreundlichkeit der Energiequellen. Ein Großteil der oben aufgelisteten Energiequellen sind Brennstoffe. Das heißt: Will man die in den Brennstoffen gespeicherte chemische Energie in Wärme umwandeln, muss man sie verbrennen. Dabei entsteht jede Menge des klimaunfreundlichen Treibhausgases Kohlendioxid (CO2), das zum Treibhausgaseffekt beiträgt.

Gut zu wissen: Braun- und Steinkohle gelten als die größten Klimasünder. Das Verbrennen von Braunkohle setzt Volker Quaschnings Vergleich  mit anderen Brennstoffen zufolge die meisten CO2-Emissionen frei. Wer umweltfreundlicher heizen möchte, muss demzufolge Brennstoffe nutzen, die CO2-ärmer sind.

Laut der Liste von Volker Quaschning liegen die Emissionen von Braunkohle mit 0,41 Kilogramm (kg) CO2 pro Kilowattstunde (kWh) zwar am höchsten, doch auch Holz aus herkömmlichen Anbau (0,39 kg/kWh), Steinkohle (0,34 kg/kWh), und Torf (0,38 kg/kWh) tummeln sich in dieser Größenordnung. Auf Erdöl basierendes Heizöl setzt demnach 0,28 kg CO2 pro kWh frei, Flüssiggas 0,23 kg/kWh.

Neben den CO2-Emissionen werden beim Verfeuern von Brennstoffen auch jede Menge klimaunfreundliche Schadstoffe ausgestoßen, darunter Schwefeldioxid, Stickoxide, Feinstaub sowie die giftigen Metalle Blei, Arsen, Cadmium und Quecksilber, schreibt der NABU hier.

Zwischenfazit: Umweltfreundlich heizen – das ist damit eine bewusste Entscheidung für eine umweltfreundliche Energiequelle, die zur Wärmeerzeugung eingesetzt wird, denn jeder Brennstoff verursacht einen spezifischen Schadstoffausstoß und spezifische CO2-Emissionen. Nachhaltig angebautes Holz zum Beispiel verursache laut Quaschning null CO2-Emissionen.

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Ebenso wie Solarwärme übrigens, die mit Hilfe einer Solarthermie-Anlage in für die Warmwasserbereitung sowie Heizungsunterstützung nutzbare Wärme umgewandelt werden kann. Solarenergie als Heizungswärmequelle hat darüberhinaus noch weitere Vorteile, die sich in der Klimabilanz positiv niederschlagen: Zum einen schickt dei Sonne ihre Energie bis zur Solarthermie-Anlage, es fallen also keine Kosten und Aufwände für den Transport an. Zum anderen liefert die Sonne ihre Energie gratis an.

Umweltfreundlich heizen mit umweltfreundlicher Heiztechnik

Mit der Wahl der Wärmeenergiequelle zum umweltfreundlichen Heizen wählt der Verbraucher auch die zugehörige Wärmeerzeugungstechnik. Sie  nimmt gleichfalls Einfluss auf die Klimabilanz des Heizens. Parameter wie der Feinstaubausstoß geben bei der Wahl der Heizung Auskunft darüber, ob die Heizungsanlagen umweltfreundlich heizen. In Anbetracht dessen, sind es heute insbesondere die Holzheizungsanlagen, die dank optimaler Filtertechnik kaum noch Feinstaub ausstoßen und somit umweltfreundlich heizen: mit Holzpellets, Holzhackschnitzeln oder Stückholz (Scheitholz). Kombiniert man Holzheizungen dann noch mit einer Solarthermie-Anlage verbessert sich die Klimabilanz des Systems noch mehr.

Zwischenfazit: Die Investition in moderne Heizungstechnik ist von großer Bedeutung, wenn man umweltfreundlich heizen möchte. Moderne Holzheizungen zum Beispiel schonen die Umwelt nicht nur mit guten Filtern vor Schadstoffen. Sie verbrennen die Holz-Brennstoffe auch höchst effizient, so dass auch auf diese Weise daran gespart werden kann.

Umweltfreundlich heizen, das heißt demnach, auf nachhaltige, zumindest CO2-arme besser noch CO2-freie Brennstoffe beziehungsweise Energiequellen zu setzen, wenn keine feuerfreie Alternative zum Heizen machbar ist. Wer sogar ganz aufs Verbrennen verzichten und seinen Wärmebedarf allein mit Solarenergie und anderer Umweltwärme, die zum Beispiel über Wärmepumpen gewonnen werden kann, zu decken vermag, der heizt tatsächlich umweltfreundlich.

Grafik: Doreen Brumme