Paradigma Pelletbrennwertkessel PELEO_OPTIMA_BlueTech

Paradigma beantwortet Leserfrage: Heizen mit Pellets – wo entstehen Wärmeverluste?

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Unser Blog ist keine Einbahnstraße. Er bietet über die Kommentarfunktion unter jedem Blogbeitrag immer wieder Gelegenheit zum Austausch. Das nutzen viele von euch regelmäßig, um Denkanstöße zu geben, um eigene Erfahrungen zum jeweiligen Thema zu schildern, um mit uns und anderen aus der Blogcommunity zu diskutieren und um Fragen in die Runde zu stellen. Die Antworten kommen aus der Leser:innenschaft oder von uns. Gerne greifen wir die eine oder andere Frage auf, um sie für alle beantworten. Diesmal geht es um den Heizwert von Pellets und die Frage, wo beim Heizen mit Pellets Wärmeverluste im Heizsystem entstehen.

Kürzlich haben wir euch in einem Blogbeitrag erklärt, was der Heizwert ist. Im Zuge dessen stellten wir euch auch die Heizwerte der gängigen fossilen und erneuerbaren Brennstoffe vor. Unter anderem bezifferten wir in einer Tabelle den Heizwert von Holzpellets:

Brennwert und Heizwert von Holzpellets

Demnach liegt der Heizwert von Holzpellets bei etwa 4,8 Kilowattstunden (kWh) Wärme pro Kilogramm (kg) Brennstoff, der Brennwert bei 5,5 kWh/kg.

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Daraufhin erreichte uns der Kommentar eines Lesers, in dem dieser unter anderem schrieb, dass sich das “in der Theorie” alles gut anhöre. Sein vier Jahre alter Paradigma Brennwertkessel komme mit Pellets der Qualität A1 “gerade mal auf 4 kWh/kg”.

Die Frage, die wir zwischen den Zeilen lesen, die dieser Leser kommentierte, ist die:

Wärmeverluste: Warum erreicht meine Pelletsbrennwertheizung keine Normwerte?

Das ist eine Frage, die uns öfter mal gestellt wird. Und deshalb beantworten wir diese nicht nur dem Fragesteller, sondern gleich für alle hier in diesem Blogpost:

2 wichtige Punkte vorweg

Grundsätzlich gilt: Normwerte entstehen in einem Labor unter genormten  labortechnischen Bedingungen. Die Performance eines Heizkessels im Testlabor findet im Normbetrieb statt und wird zudem mit Hightech-Messgeräten gemessen. Die Wärmemengenzähler, die üblicherweise im Heimbetrieb zum Einsatz kommen, liefern oft nicht so exakte Werte, wie die im hochmodernen technischen Labor.

Zudem gilt: Bei jedem Heizsystem treten Wärmeverluste auf. Es ist technisch nicht möglich, die gesamte Energie aus dem Brennstoff in Nutzwärme umzuwandeln.

Das wirft direkt die nächste Frage auf:

Wo treten Wärmeverluste typischerweise auf?

Die Verluste treten teils

  • schon am Kessel selbst auf, also bei der Wärmeerzeugung.
  • erst beim Zwischenspeichern der Wärme im Pufferspeicher auf.
  • bei der Wärmeverteilung auf.

Das gemeinsame Ziel von uns als Hersteller Paradigma von Pelletsheizungen und unseren bundesweit tätigen Partnerhandwerkerinnen und Partnerhandwerkern ist immer, eine möglichst hohe Effizienz des Gesamtsystems zu erreichen.

Aus unserer langen praktischen Erfahrung wissen wir: Viele Wärmeverluste hängen

  • von örtlichen Gegebenheiten
  • und von der Betriebsweise der Anlage ab.

Das heißt: Die Qualität unserer Paradigma Pelletskessel ist nur ein Baustein für die Effizienz des gesamten Systems.

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Unsere Paradigma Pelletsheizung PELLETI TOUCH mit Brennwerttechnik, automatischer Brennstoffzufuhr und Ascheaustragung nutzt die Energie aus dem Abgas und erreicht dank des Brennwerteffekts einen etwa 10 Prozent höheren Wirkungsgrad.

Was sagt der Wirkungsgrad über die Effizienz eines Pelletsbrennwertkessels aus?

Der sogenannte „Feuerungstechnische Wirkungsgrad“, der bei  Brennwertkesseln meist deutlich über 100 Prozent liegt, ist ein Maß für die Qualität der Verbrennung. Aber: Er berücksichtigt nur die Wärmeverluste des Kessels selbst.

Dieser Wert ist zwar recht gut geeignet, um verschiedene Kessel untereinander zu vergleichen. Er ist aber eine Momentaufnahme und sagt wenig über den Wirkungsgrad der Gesamtheizungsanlage aus.

Realitätsnäher ist der Raumheizungs-Jahresnutzungsgrad Eta-s. Der berücksichtigt alle wesentlichen Verluste. Aber selbst bei den besten Pelletsbrennwertkesseln erreicht dieser Wert nur knapp Werte über 90 Prozent.

Bedenken muss  man auch, dass eine Beurteilung der Effizienz schwierig ist, wenn man den Pelletsverbrauch mit der vom Kessel erzeugten und vom Wärmemengenzähler gemessenen Wärmemenge abgleicht.

Denn, was auf dem Prüfstand unter genau definierten Bedingungen und mit sehr hochwertiger Messtechnik gut funktioniert, ist im Heizungskeller oft stark mit Fehlern behaftet.

Hier nennen wir euch einige der Gründe dafür:

  • Eine genaue Messung des Pelletverbrauches ist schwer möglich, da immer Restmengen im Lager verbleiben.
  • Die Messung der Wärmemenge hinter dem Kessel ist oft ungenau, weil die Fühler nicht kalibriert und abgeglichen sind.
  • Auch die Position der Fühler und die Wärmedämmung an der Messstelle haben einen starken Einfluss auf den schließlich gemessenen Wert.

In der Summe können mögliche Ungenauigkeiten leicht zu einer Abweichung von Herstellerangaben und Prüfstandsergebnissen führen.

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Erneurbar heizen mit Holz – das kann unsere Paradigma Pelletsheizung PELEO OPTIMA: Dank unserer revolutionären Brennwerttechnik benötigt die Pelletsheizung  weniger Brennstoff und spart deshalb bis zu 15 Prozent an Heizkosten ein.

Welche Rolle spielen die Pellets für die Kesseleffizienz?

Die Pellets, die ihr im hiesigen Handel findet, sind ein genormtes und eng überwachtes Qualitätsprodukt, auf das ihr euch verlassen könnt. Wie bei Heizgas und Heizöl müsst ihr keine besondere Brenntsoffexpertise besitzen, um euch gute Pellets zu kaufen. Ihr könnt diese überall erwerben und erhaltet immer gute Ware.

Gut zu wissen: Selbst genormte Pellets haben Toleranzen im Wassergehalt und in der Pressdichte – beides nimmt Einfluss auf die Heizleistung.

Was kann ich tun, um meinen Pelletskessel effizient zu betreiben?

Das sind unsere 3 Tipps für einen effizienten Betrieb eines Pelletsbrennwertkessels, die sich in der Praxis bestens bewährt haben:

  1. Brennwertkessel können Ihren optimalen Wirkungsgrad nur erreichen, wenn die Kesseltemperatur nicht zu hoch ist. Ein hydraulischer Abgleich der Heizkreise hilft, die erforderlichen Temperaturen zu reduzieren und führt so zu einer Effizienzsteigerung. Flächenheizungen benötigen geringere Temperaturen und können so ebenfalls einen Beitrag zu mehr Effizienz leisten.
  2. Bei der Warmwasserbereitung muss der Kessel mit hohen Temperaturen arbeiten. Der effizienzsteigernde Brennwerteffekt geht dabei weitgehend verloren. Ein Reduzieren des Warmwasserverbrauchs beziehungsweise der Verluste bei der Warmwasserbereitung und Warmwasserverteilung macht sich also doppelt bezahlt.
  3. Eine regelmäßige Wartung des Pelletskessels gewährleistet einen dauerhaft effizienten und sauberen Betrieb.

Zum Merken: Lasst euch von Normwerten nicht verunsichern. Auch wenn die Praxiswerte aus oben genannten Gründen davon abweichen können, sind sowohl Pelletkessel als auch Holzpellets selbst absolut zuverlässig und effizient im Betrieb. Sie können mit jeder anderen Heiztechnik mithalten, was Effizienz und Komfort betrifft.

Fotos: Paradigma