energiewendeatlas-2030

Wegweiser zur Energiewende: Energiewendeatlas online erschienen

Veröffentlicht von

Die Agentur für Erneuerbare Energien (kurz: AEE) hat dieser Tage den sogenannten Energiewendeatlas 2030 als Online-Publikation veröffentlicht. Der zeigt auf gut 100 Seiten, wie die Energiewende gelingen kann: angefangen vom weiteren zügigen Umbau im Stromsektor bis hin zum Durchbruch der Erneuerbaren im Wärme- und Verkehrsmarkt. 

„Mit dem Energiewendeatlas 2030 greifen wir das Thema der Potenziale von Windkraft, Solarenergie & Co. auf und erweitern es um aktuelle Fragestellungen wie Netzausbau und Speicher“, erklärt der Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), Philipp Vohrer.

Online durch den Energiewendeatlas 2030 blättern

Hier könnt ihr euch den Energiewendeatlas 2030 als PDF-Datei herunterladen.

Der AEE-Energiewendeatlas 2030 zeige nach Aussage der AEE die Chancen eines entschlossenen Ausbaus der Erneuerbaren Energien auf, die sich während der nächsten Dekade eröffnen würden. Er skizziere nicht nur die mögliche Entwicklung der Erneuerbaren bis 2030 , sondern beleuchte Fragen der Systemtransformation für eine von den Erneuerbaren geprägte Energieversorgung. Diese Systemtransformation sei kein Selbstzweck, sagt Philipp Vohrer  gegenüber der Presse, sondern dringend notwendig, damit Deutschland seine Klimaschutzziele erreiche. Gut zu wissen: Der Energiewendeatlas 2030 folgt dem Potenzialatlas 2020, den die AEE selbst als erfolgreiches Vorgängerformat bezeichnet.

Technisches Potential vs. Regularien

Der neue Atlas setze die die mengenmäßigen Potenziale der Erneuerbaren Technologien nicht nur in den Kontext räumlicher, sondern auch technischer und regulatorischer Vorgaben.

  • Windkraft: Am Beispiel von Bayern werde gezeigt, wie restriktive Abstandsregeln die Optionen zum Ausbau der Windkraft beeinflussen würden.
  • Solarenergie: Im Bereich der Solarenergie illustriere der Energiewendeatlas 2030 unter anderem die nach wie vor großen Möglichkeiten für den Ausbau der Photovoltaik, beispielsweise auf Dächern in Ballungsräumen.
  • Bio-Masse: Mit Blick auf die Bioenergie beschreibe er die regionale Wertschöpfung, zum Beispiel bei Bioraffinerien in Ostdeutschland.

Best Practice: Beispiele und Systemfragen

Typisch Atlas: Neben Dutzenden von Themenkarten steckten der AEE zufolge jede Menge Best Practice-Projekte im Energiewendeatlas 2030, die erfolgreich Wege zur Nutzung Erneuerbarer Energien in verschiedenen Branchen beschreiten: angefangen vom Gewerbe- über den Dienstleistungssektor bis hin zur Industrie. Breiten Raum würden demnach im Atlas Fragen zu Netzausbau und Speicher ebenso ein wie die als Smart Grids bezeichneten intelligenten Netze. Darüberhinaus würden Infografiken vermitteln, welche Optionen für das Energiesystem der Zukunft bestünden.

Die Chancen der Verwendung von Strom im Wärme- und Verkehrssektor sowie die viel versprechende Nutzung von Strom zur Gaserzeugung (Power to Gas, PtG) wer anschaulich erklärt, heißt es in der Pressemitteilung der AEE. Weitere „Baustellen“ der Energiewende seien demnach das noch ausstehende Umschwenken auf Erneuerbare Energien im Wärme- und im Verkehrssektor. Das Spektrum an Best Practice-Beispielen reiche hier von batteriebetriebenen Elektrobussen über virtuelle Großspeicher bis hin zur Nutzung der Windkraft in Frachtschiffen auf hoher See. Als Best-Practice-Beispiel für Solarwärme steht Senftenberg im Atlas, die Solarthermie-Anlage auf dem Dach des Bundespreseamtes wird im Foto gezeigt und eine Grafik beschreibt das solarthermische Potenzial von Berlin.

Die Lead-Autorin des Atlas, Janine Schmidt-Curreli, sagt dazu: „Was sich wie Zukunftsmusik anhört, wird in Deutschland in vielen Forschungsvorhaben und in der Praxis bereits heute erprobt. Das zeigen wir im Atlas ebenso wie Schlüsselthemen für eine erfolgreiche Energiewende.“

Gefördert wurde die Erstellung der neuen Publikation durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Die Veröffentlichung des Atlas in Buchform wird angestrebt.

Titelgrafik: AEE