dena-Gebäudereport 2022 Titel

dena-Gebäudereport 2022 ist da: Zahlen, Fakten, Diagramme zum Gebäudesektor in Deutschland (1)

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Nicht nur Schwarz auf Weiß (Text, Tabellen), sondern auch in Farbe (Diagramme) liefert uns die Deutsche Energieagentur (dena) ihren dena-Gebäudereport 2022. Auf 112 Seiten finden sich aktuelle Basisdaten zum deutschen Gebäudebestand 2022, zu den hierzulande betriebenen Wärmeerzeugern, zum Energieverbrauch, zu den Energieträgern und zum Energiemix sowie zum Klima. Neben diesen Basisdaten fokussiert der den-Gebäudereport 2022 auf drei weitere Themen: sogenannte graue Emissionen im Bauwesen, Förderlandschaft energieeffizienter Gebäude sowie Steuern, Abgaben und Umlagen auf Energieträger im Gebäudesektor. Wir fassen hier für euch Wissenswertes zusammen.

dena-Gebäudereport 2022: Wissenswertes zum Gebäudebestand in Deutschland

Bevor wir euch die spannendsten Zahlen, Fakten und Diagramme aus dem dena-Gebäudereport 2022 präsentieren, sollt ihr wissen, wo ihr den ganzen Bericht als kostenloses PDF-Dokument bekommt: auf der Internetseite der dena.

Wie viele Wohngebäude gibt es 2022 in Deutschland?

Ende 2020 habe es in Deutschland rund 19 Millionen Wohngebäude gegeben. Darunter

  • 12,9 Millionen Einfamilienhäuser (EFH),
  • 3,2 Millionen Zweifamilienhäuser (ZFH)
  • und 3,3 Millionen Mehrfamilienhäuser (MFH).

Fertiggestellt worden seien 2019 etwa 113.000 Wohngebäude,
darunter rund 15.000 Mehrfamilienhäuser.

dena-Gebäudereport 2022 Zahl der Wohngebäude

Wie viele Wohneinheiten gibt es 2022 in Deutschland?

Dem dena-Gebäudereport 2022 zufolge habe es 2020 in Deutschland insgesamt
rund 42,8 Millionen Wohneinheiten gegeben. Davon entfielen

  • 19,2 Millionen Wohneinheiten auf Ein- und Zweifamilienhäuser,
  • 22,2 Millionen auf Mehrfamilienhäuser
  • und 1,4 Millionen auf Nichtwohngebäude.

dena-Gebäudereport 2022 Zahl der Wohneinheiten

Wie viel Wohnfläche gibt es 2022 in Deutschland?

Im dena-Gebäudereport steht, dass es 2020 hierzulande gut
3,9 Milliarden Quadratmeter (m2) Wohnfläche gegeben habe. Davon
entfielen demnach

  • etwa 2,3 Milliarden m2 auf Ein- und Zweifamilienhäuser,
  • 1,5 Milliarden m2 auf Mehrfamilienhäuser
  • und 126 Milliarden m auf Nichtwohngebäude.

Wie groß sind in Deutschland fertiggestellte Wohnungen im Schnitt?

Der dena-Gebäudereport 2022 beziffert die durchschnittliche Wohnungsgröße im Mehrfamilienhaus gesamt auf 77,3 m². Die durchschnittliche Wohnungsgröße fertiggestellter Wohnungen aus öffentlicher Hand dagegen betrage 62,0 m².

Wie viel Quadratmeter Wohnfläche stehen in Deutschland pro Person zur Verfügung?

Der dena-Gebäudereport 2022 gibt an, dass seit dem Jahr 2000 die Wohnfläche bei
Einfamilienhäusern um durchschnittlich 0,75Prozent jährlich und insgesamt um 14,7 Prozent gestiegen sei. Die Wohnfläche eines durchschnittlichen Einfamilienhauses betrage demnach etwa 152 m2.

Die verfügbare Wohnfläche pro Person habe 2020 bei 47,4 m2 gelegen und sei in den
letzten vier Jahren um etwa 0,5 Prozent jährlich gewachsen.

Wie viele beheizte Nichtwohngebäude gibt es in Deutschland?

  • Den größten Anteil der sogenannten beheizten Nichtwohngebäude bildeten dem dena-Gebäudereport 2022 zufolge Werkstätten und beheizte Industriegebäude. Den
    zweitgrößten Anteil stellten demnach Bürogebäude, gefolgt von Hotel- und Gastronomiegebäuden. Sie machten allein 1,24 Millionen Nichtwohngebäude aus.
  • 240.000 Nichtwohngebäude seien Gesundheits- und Bildungseinrichtungen,
  • 220.000 Gebäude gebe es im Bereich Freizeit, Kultur und Sport.

Wie viele bestehende und beheizte Nichtwohngebäude sind gemäß Wärmeschutzverordnung und Energieeinsparverordnung gebaut worden?

Wichtig: Fast 1,15 Mio. und damit 60 Prozent der Nichtwohngebäude seien noch vor
1978 und damit vor Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung errichtet worden. Und sogar knapp 86 Prozent der Nichtwohngebäude seien auch vor Inkrafttreten der ersten Energieeinsparverordnung (EnEV) fertiggestellt worden.

dena-Gebäudereport 2022 beheizte Nichtwohngebäude nach Baualter

dena-Gebäudereport 2022: Wissenswertes zu den Wärmeerzeugern im Gebäudebestand in Deutschland

Schauen wir uns als Nächstes an, was der dena-Gebäudereport zu den Wärmeerzeugern sagt, die hierzulande betrieben werden, um die Gebäude zu beheizen.

Wie viele und welche Wärmeerzeuger wurden 2020 verkauft?

Der Absatzmarkt von fossilen Verbrennungsheizungen, also Öl- und Gaskesseln, habe laut dem dena-Gebäudereport 2022 bis zum Jahr 2020 stets zwischen 80
und 90 Prozent gelegen.

2020 seien die Absatzzahlen für Gas- und Ölheizungen demnach zum ersten Mal auf knapp unter 80 Prozent gesunken. Das bedeute auch, dass der Absatz von

auf über 20?Prozent gestiegen sei.

Insgesamt sei der Markt der Wärmeerzeuger nach dem Einbruch von 2007
sehr stabil und wachse kontinuierlich. Dazu müsse man wissen, dass es wegen der Mehrwertsteuererhöhung 2007 zu Vorzieheffekten im Jahr 2006 gekommen sei.

Der größte Anstieg der letzten Jahre sei im Jahr der Corona-Krise 2020 zu
verzeichnen. Während der Markt für Ölheizungen schrumpfe, wachse der Markt für Gas-Brennwertkessel als fossile Verbrennungsheizung weiterhin. Der Marktanteil sei 2020 jedoch auch für diesen Wärmeerzeugertyp leicht zurück.

dena-Gebäudereport 2022 Absatz Wärmeerzeuger 2020

Welche Wärmeerzeuger kommen in den 2020 fertiggestellten Nichtwohngebäuden zum Einsatz?

Der Anteil fertiggestellter Nichtwohngebäuden, die mit fossilen Brennstoffen
wie Öl, Kohle und Gas beheizt werden, sei laut dem den-Gebäudereport 2022 stetig gesunken und habe 2019 erstmals unter 50 Prozent gelegen.

Besonders die Umweltwärmeheizungen trügen demnach maßgeblich dazu bei, die Versorgung mit erneuerbarer Wärmeenergie auszubauen. Bei erneuerbaren Energien wie Biomasse, Umweltwärme und Solarthermie habe man im Jahr 2019 erstmals einen Versorgungsanteil von über 30 Prozent verzeichnen können.

Solarthermie als primäre Heizwärmeversorgung habe sich wegen der
unzureichenden Langzeitspeichermöglichkeiten und der schwierigen Versorgung im Winter nie durchsetzen können, heißt es im dena-Gebäudereport 2022 weiter. Sie werde allerdings oft als sekundärer Wärmeerzeuger eingesetzt. Sekundäre Wärmeerzeuger seien im Bericht nicht berücksichtigt worden. Der Anteil der Fernwärme an der Wärmeversorgung steige ebenfalls kontinuierlich.

dena-Gebäudereport 2022 Energieträger in fertigestellten Nichtwohngebäuden

Noch mehr Zahlen, Fakten und Diagramme zum Gebäudesektor liefern wir euch im zweiten Teil zum dena-Gebäudereport 2022 in Kürze hier auf dem Solarthermie-Blog. Bleibt also unbedingt dran!

Grafiken: dena-Gebäudereport 2022, Screenshots