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EU-Parlament fordert Wärmestrategie ein

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Mitunter sind es kleine, leise Nachrichten wie diese, die von immenser Bedeutung sind: Im Zuge der Weichenstellung für die Klima- und Energiepolitik bis 2030 forderte die EU aktuell ausdrücklich eine Wärmestrategie ein. Juchu! Das Thema Heizen und Kühlen  ist somit in der EU-Politik angekommen.

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Zu Recht, das wissen diejenigen, die sich mit dem Thema auskennen. Immerhin gehen fürs Heizen und Kühlen etwa 45 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs in der Europäischen Union drauf, heißt es in der entsprechenden Pressemeldung der sogenannten Heat-Coalition (auf Deutsch etwa: „Wärme-Koalition“), einem Bündnis von 11 Organisationen aus dem Sektor Heizen und Kühlen. Demgegenüber stünden demnach „nur“ 20  Prozent  für Elektrizität und „nur“ weitere 26 Prozent für Transport. Hinzu kämen noch 9 Prozent „non-energy-use“ (die Zahlen stammen von der Internationalen Energie-Agentur, kurz: IEA, aus dem Jahr 2011).

Trotz des großen Anteils am Endenergieverbrauch seien die Bereiche Heizen und Kühlen von der EU-Politik bisher weitgehend vernachlässigt worden. Das soll sich nun ändern:

Das “Committee on the Environment, Public Health and Food Safety” (kurz: ENVI) und das “Committee on Industry, Research and Energy” (kurz: ITRE) des Europäischen Parlaments fordern laut der eingangs erwähnten Pressemitteilung in ihrem Bericht:

  • “the EU to consider the full integration of the heating and cooling sector in the pathways towards a sustainable energy system”
  • “the Commission to gather the required data reflecting the sources and the uses of heating and cooling, as well as the distribution of heat to the different groups of final consumers (e.g. residential, industry, tertiary)”
  • “the Member States and the Commission to support readily available efficient heating and cooling solutions

Die Heat-Coalition begrüßt die jüngste Entwicklung, bedeute sie doch einen längst fälligen Schritt in der europäischen Energiepolitik. Die in der Wärme-Koalition verbundenen Organisationen merken zudem an, dass die EU sich künftig auf die Entwicklung und Unterstützung effizienter Wärme- und Kühltechnologien konzentrieren müsse, so sie denn ihre energiepolitischen Ziele erreichen wolle. Schon heute gebe es zahlreiche Lösungen auf dem Wärmemarkt, die die europäische Nachfrage nach Wärme kosteneffizient und emissionsarm decken könnten – und auf Erneuerbaren Energien basierten.

Foto: krockenmitte / photocase.com