Heizen in Deutschland 2021

Heizungen in Deutschland 2021: ein Überblick

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Wegen der satten Förderungen vom Staat entscheiden sich immer mehr Bauherren für Biomasse-Heizungen, Hybridheizungen oder
Umweltwärmeheizungen in ihren Neubauten, berichtet der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks. Zudem liefert der Verband aktuelle Zahlen und Fakten dazu, wie es im Gebäudebestand mit dem Heizen aussieht. Lest hier alles zu Heizungen in Deutschland 2021!

Laut der Pressemeldung des Bundesverbandes des Schornsteinfegerhandwerks seien im Jahr 2020 hierzulande insgesamt rund 20,3 Millionen Heizungsanlagen (ohne Raumheizer, Warmwasserheizer und Wärmepumpenanlagen) betrieben worden.

So heizen die Deutschen 2021

  • Etwa 5,4 Millionen dieser Anlagen, also gut ein Viertel (26,5 Prozent), seien demnach mit Heizöl  befeuert worden.
  • 13,9 Millionen, als mehr als zwei Drittel (68,5 Prozent) hätten Heizgas genutzt, um Wärme zu erzeugen.
  • Hinzu kämen noch rund eine Million Biomasse-Heizungen (5 Prozent), die nachwachsende Biomasse, darunter Pellets, Hackschnitzel oder Scheitholz, als Brennstoff verwendet hätten.
  • Die Zahl der Einzelraumfeuerstätten wie Kaminöfen, Kachelöfen, Heizeinsätze oder Herde habe bei 11,2 Millionen

Die vorgenannten Zahlen würden dem Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks zufolge auf den jährlichen Erhebungen des Schornsteinfegerhandwerks basieren und für das Jahr 2020 eine Veränderung bei
Brennstoffnutzung und Anlagentechnik belegen.

So entwickelten sich 2020 die Zahlen der Heizungsarten im Vergleich zu 2019

Während die Zahl der Ölheizungen im Vergleich zum Vorjahr insgesamt zurückgegangen
sei (- 1,9 Prozent), sei die Anzahl der Gasheizungsanlagen insgesamt gewachsen. Die Zuwachsraten ergäben sich demnach  insbesondere im Bereich der
Gasbrennwertgeräte (+ 3 Prozent).

Hintergrundwissen: Im Jahr 2020 hätten die
Schornsteinfeger im Rahmen ihrer Überprüfungs- und Messarbeiten erstmals mehr Gas-Brennwert- als Gas-Heizwertanlagen (+ 2,5 Prozent) gezählt.
Brennwertheizungen erzielen höhere Wirkungsgrade und arbeiten spürbar effizienter.

Und die Zahl der Einzelraumfeuerstätten habe in etwa auf dem Niveau des Vorjahres 2019 gelegen.

Laut den Marktdaten des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) sei der
Verkauf von Biomasse-Heizkesseln im Jahr 2020 um 138 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Diese Tendenz werde sich in den nächsten Jahren
auch in den Erhebungen des  Schornsteinfegerhandwerks ablesen lassen, da hier die tatsächlich installierten Anlagen erfasst würden, heißt es in der Pressemeldung weiter.

Günstige Förderungen pushen Biomasse-Heizungen

Der Erfolg von Biomasse-Heizungen sei dem Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks zufolge unter anderem auf die günstigen
Förderbedingungen zurückzuführen. Bauherren und Sanierer profitierten demnach von der staatlichen Förderpolitik zur Verringerung der CO2-Emissionen im Gebäudesektor.

Seit dem 1. Januar 2020 könnten Hausbesitzer für den Einbau einer Biomasse-Heizung Investitionszuschüsse von bis zu 35 Prozent erhalten. Tauschten sie mit der neuen Biomasse-Heizung eine alte Ölheizung aus, erhöhe sich der
Anteil der förderfähigen Kosten im Regelfall auf 45 Prozent. Würden weitergehende Anforderungen erfüllt, liege die Förderung sogar noch höher.

Ebenfalls gefördert würden zusätzliche Solarthermie-Anlagen zur Erzeugung von Heizwärme und Bereitstsellung von
Warmwasser sowie Pelletöfen mit Wassertasche.

Statistik zu Heizungen in Deutschland 2021 zeigt: Immer noch zu viele Altanlagen!

In der Altersstruktur der Heizungsanlagen verändere sich kaum etwas. Auch wenn Politik, Verbände und Hersteller immer wieder auf
die stagnierende Sanierungsquote verwiesen und Anreize geschaffen worden seien, bleibe das Betriebsalter der in Deutschland laufenden Heizkessel hoch.

Im Jahr 2020 seien

  • 70 Prozent der Ölheizungen
  • und 60 Prozent der Gasheizungen

älter als 20 Jahre gewesen. Dazu müsse man wissen, dass ein Heizkessel ab einem Alter von 15 Jahren als energetisch ineffizient gelte.

Energieeffizienzlabel bei 4,1 Millionen Heizungen in Deutschland

Seit 2017 bewerte das Schornsteinfegerhandwerk stufenweise die Energieeffizienz von Öl- und Gasheizkesseln auf Basis der Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung
(EnVKV), schreibt der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks in seiner Pressemittelung abschließend. Mehr als 4,1 Millionen Heizungen hätten demnach schon ein Energieeffizienzlabel vom Schornsteinfeger
bekommen.

Grafik: Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks