Solarwärme für Pool und Schwimmbecken

Heizungs-ABC: Wie geht das – Solarwärme für Pool und Schwimmbecken?

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Dass wir uns im neuen Kapitel von unserem Heizungs-ABC heute mit dem Klassiker Solarwärme für Pool und Schwimmbecken beschäftigen, hat mehrere Gründe: Erstens ist Sommer und damit Badesaison. Zweitens lässt sich mit der Sonne als gratis Wärmequelle so einiges an Energie einsparen, die zum Beheizen von Pool und Schwimmbecken anderweitig und kostenintensiver denn je aufgebracht werden muss. Und Energiesparen ist derzeit dringend angesagt. Wie sich das technisch im Kleinen (Pool) wie im Großen (Schwimmbecken) machen lässt, erklären wir euch hier.

Zudem startete die deutsche Bundesbauministerin Klara Geywitz Ende Juli eine neue Förderrunde des Bundesprogramms „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“. Nur bis Ende September können sich deutschlandweit Städte und Gemeinden beim Bund um Fördermittel für eine klimagerechte Sanierung ihrer Sportstätten, Schwimmbäder sowie Jugend- und Kultureinrichtungen bewerben. Insgesamt stünden laut dem 476 Mio. Euro für die Unterstützung der Kommunen beim Abbau des Sanierungsstaus dieser Einrichtungen zur Verfügung. Die Errichtung einer Solarthermie-Anlage zum Beheizen von Schwimmbecken kann eine nachhaltige energie- und kostensparende Sanierungsmaßnahme sein!

Solarthermie für Pool und Schwimmbecken: Das solltet ihr wissen!

Wasser ist ein großartiger Wärmespeicher. Die Weltmeere und anderen natürlichen Gewässer der Erde nehmen die Sonnenwärme (Solarthermie) tags auf und geben sie nachts langsam wieder ab. Sie wirken damit maßgeblich auf Wetter und Klima ein. Was für Meere, Seen, Teiche und Flüsse gilt, gilt auch für den Pool in eurem Garten oder das Außenbecken in eurem Freibad um die Ecke. Auch deren Wasser wird von der Sonne erwärmt.

Gut zu wissen: Als angenehm empfinden wir Wassertemperaturen in Pool und Freibad, die zwischen 25 und 28 Grad Celsius (° C) liegen. Wobei eure Aktivität im Wasser bestimmt, ob ihr es eher kühler oder wärmer angenehm findet. Wichtig: Kleine Kinder brauchen Wassertemperaturen um die 30 ° C, um sich wohlzufühlen, denn sie kühlen eher aus als Erwachsene.

Nun scheint die Sonne nicht jeden Tag gleich stark vom Himmel. Entsprechend bleibt auch die Wassertemperatur in Pool und Freibecken nicht konstant. Man sagt, dass ein Pool, je nachdem, wie groß er ist, wie viel Wasser er fasst und wie das Wetter ist, zwischen 1 und 2,5 ° C täglich an Wärme verliert – hauptsächlich durch Verdunstung.

Aus diesem Grund heizen Poolbesitzer und Freibadbetreiber auch im Sommer nach. Wegen der sehr hohen spezifischen Wärmekapazität von Wasser benötigt man 11,6 Kilowattstunden (kWh) Wärme, um eine Wassermenge von 10 Kubikmetern um 1 Grad Celsius zu erwärmen. Das Beheizen von Pool und Schwimmbecken lässt sich grundsätzlich mit verschiedenen Heizungen und zugehörigen Wärmequellen bewerkstelligen:

  • So ist es beispielsweise möglich, Pool und Schwimmbecken an eine herkömmliche Gebäudeheizung zu hängen. Das Wasser wird dann mit Hilfe eines sogenannten Wärmetauschers warm – die Wärmeübertragung erfolgt vom Heizwasser im Heizkreis des Gebäudes, das hierzulande oft ein Gaskessel oder Ölkessel erhitzt, auf das Pool- oder Beckenwasser.
  • Alternativ gibt es spezielle Stromheizungen für Pools und Becken. Auch mit Strom betriebene Wärmepumpen, die Wärme zum Beispiel aus der Umgebungsluft gewinnen, haben sich bewährt, insbesondere für große Wassermengen. Bei Stromheizungen gilt: Ist der Strom erneuerbar und vergleichsweise günstig erzeugt, beispielsweise mit einer hauseigenen Solarstromanlage (Photovoltaik), ist man auch unabhängig von teurem Strom aus der Steckdose des Netzbetreibers.
  • Manche Pools und Schwimmbecken werden auch mit Holz beheizt.
  • Solare Wärme zum Beheizen von Pools und Schwimmbecken gilt als technischer Klassiker. Um den natürlichen Heizeffekt der Sonne auf das Wasser zu verstärken, gibt es inzwischen eine Reihe von Utensilien:

Solarwärme für Pool und Schwimmbecken: So wird das Wasser mit Solarthermie warm!

Eine sogenannte Solarabdeckung ist eine Art Pool- oder Beckenabdeckung. Sie hat einerseits die Aufgabe, Pool oder Becken abzudecken, um den Wärmeverlust infolge Verdunstung (und selbstverständlich auch die Verschmutzung des Wassers bei Nichtbenutzung) zu minimieren. Andererseits ist eine moderne Solarabdeckung so beschaffen, dass sie die Sonnenenergie besonders gut empfängt und absorbiert. Die dabei entstehende Solarwärme leitet sie an das Wasser in Pool oder Schwimmbecken weiter, das sich dank der Solarabdeckung effizienter aufheizt als ohne diese.

Durch einen sogenannten Solarschlauch, also einen schwarzen Schlauch, den ihr in die Sonne legt – entweder ebenerdig neben dem Pool oder Schwimmbecken oder erhöht auf einem Dach, könnt ihr das Pool- oder Beckenwasser strömen lassen. Der schwarze Schlauch absorbiert die Sonnenstrahlung und die entstehende Wärme wird auf das Wasser übertragen.

Sogenannte Solarringe sind mit Luft gefüllt. Dank dessen schwimmen sie auf dem Wasser in Pool oder Schwimmbecken. Sie absorbieren die Energie der auftreffenden Sonnenstrahlen und absorbieren sie. Dabei entsteht Wärme, die von den Ringen ans Poolwasser abgegeben wird. Von Vorteil ist außerdem, dass die Ringe die Wasseroberfläche bedecken. Das verringert die Verdunstung, also den natürlichen Wärmeverlust.

Unter einer sogenannten solarthermischen Pool- oder Schwimmbadheizung versteht man eine Solarthermie-Anlage, mit deren Hilfe ihr das Wasser in Pool oder Schwimmbecken komfortabel aufheizen könnt. Damit das gelingt, wird das Wasser mit einer elektrischen Pumpe durch die Kollektoren gepumpt. Deren Herzstück, der Absorber, wandelt die auf die Kollektoren auftreffende Solarstrahlung in Solarwärme um. Diese Wärme wird an das durchströmende Wasser weitergegeben. Übrigens, auf diese Weise lässt sich das Wasser auch kühlen! Eine Faustregel besagt, dass die Kollektorfläche ungefähr so groß wie vier Fünftel der Wasseroberfläche sein sollte. Für ganzjährig genutzte Pools und Schwimmbecken sollte sie genauso groß oder größer sein.

Alternativ zu Kollektoren kommen sogenannte Solarabsorber zum Einsatz. Oft handelt es sich dabei um Schläuche, die zu Matten geformt sind. Eine Pumpe pumpt das Pool- oder Beckenwasser durch die Schlauchmatten, die sich in der Sonne aufgeheizt haben. Dabei erwärmt sich das Wasser.

Wie wird die Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur (SJK) gefördert?

Laut dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) würden Sport- und Begegnungsstätten eine wichtige Rolle für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die soziale Integration in Kommunen und Nachbarschaften spielen. Vielerorts gebe es allerdings seit Jahren einen massiven Sanierungsstau bei kommunalen Einrichtungen wie Schwimmbädern. Die Kommunen könnten die notwendigen Sanierungsmaßnahmen demnach nicht aus eigener Kraft vornehmen.

Im Rahmen des seit 2015 bestehenden  Bundesprogramms „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“  wolle das neu gegründete Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) ab sofort Kommunen erneut dabei unterstützen, Projekte von besonderer regionaler oder überregionaler Bedeutung im Sinne einer nachhaltigen, sozialen Stadtentwicklung umzusetzen. Möglich werde dies mit einem Beschluss des Deutschen Bundestages: Im Klima- und Transformationsfonds (KTF) stünden laut dem BMWSB Fördermittel in Höhe von 476 Millionen Euro bereit.

Das Bundesprogramm SJK leiste  laut dem BMWSB

  • sowohl einen Beitrag für Sport, gesellschaftliches Engagement und soziales Miteinander
  • als auch auch für den Klimaschutz.

Alle vom KTF finanzierten Projekte müssten demnach eine hohe Qualität im Hinblick auf ihre energetischen Wirkungen und Anpassungsleistungen an den Klimawandel vorweisen.

Wer darf einen Antrag auf die SJK-Förderung stellen?

Antragsberechtigt seien laut BMWSB Städte und Gemeinden (Kommunen), in deren Gebiet sich das zu fördernde Schwimmbad & Co. befinde. Dies umfasse demnach auch Samtgemeinden (Niedersachsen), Verbandsgemeinden (Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Brandenburg) sowie rechtlich vergleichbare kommunale Zusammenschlüsse. Landkreise seien nur dann antragsberechtigt, wenn sie Eigentümer der Einrichtung seien. Wichtig: Die Kommunen könnten die Zuwendungen an Private (insbesondere Vereine) weiterleiten.

Was fördert das Bundesprogramm SJK?

Gefördert würden kommunale Einrichtungen der sozialen Infrastruktur in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur. Dies seien zum Beispiel Sport- und Schwimmhallen, Jugendclubs,  Begegnungsstätten, Bibliotheken und Kulturzentren. Der Förder-Schwerpunkt liege laut BMWSB bei Sportstätten.

Die zu fördernden Einrichtungen sollen eine besondere Wirkung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die soziale Integration vor Ort haben und müssen daher für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Mit Blick auf die beabsichtigten Klimawirkungen des Programms kämen als Fördergegenstände grundsätzlich nur Gebäude im Sinne des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) in Betracht. Ausgenommen hiervon seien Freibäder einschließlich ihrer baulichen Nebenanlagen wie Sanitäranlagen oder Umkleiden.

Alle Projekte müssten Klimaschutzstandards erfüllen. Details regle der 13-seitige Projektaufruf.

Die Projekte müssten zudem langfristig nutzbar sein, die Zweckbindungsfrist liege in der Regel bei 20 Jahren, bei Ersatzneubauten bei 25 Jahren.

Wie hoch ist die Förderung?

Die Zuwendung erfolge als Projektförderung in Form der Anteilsfinanzierung mit einem nicht rückzahlbaren Zuschuss. Die maximale Zuschusshöhe betrage 45 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben, bei Kommunen in Haushaltsnotlage 75 Prozent. Die Zuwendungen würden bei der Bewilligung auf einen Höchstbetrag begrenzt. Der Bundesanteil der Förderung soll in der Regel zwischen 1einer und sechs Millionen Euro liegen. Die Projekte müssten von den Kommunen/Landkreisen (bei Eigentum des Landkreises) beziehungsweise Bundesländern (bei Landeseigentum) mitfinanziert werden.

Bis wann kann man sich bewerben?

Die Kommunen können ihre Interessenbekundungen bis zum 30. September 2022 online einreichen.

Hier beantwortet das BMWSB weitere Fragen zum SJK-Förderprogramm.

Grafik: Doreen Brumme