Breklumer Nahwärmenetz Solarthermie-Anlage von Ritter XL Solar

Nahwärmenetz von Breklum bekommt Solarthermie-Großanlage von Ritter XL Solar

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Der Gemeinde Breklum (auf nordfriesisch gesprochen: “Brääklem”) im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein ist da was ganz Großes ins Netz gegangen: Die Breklumer lassen sich eine Solarthermie-Großanlage in ihr Nahwärmenetz bauen. Die soll künftig die Hauptlast der Wärmeerzeugung im Sommerhalbjahr tragen. Wir stellen euch das Projekt der Ritter XL Solar hier näher vor.

Bürger nehmen Wärmeversorgung in die Hand

Im Jahr 2016 hatten sich einige der laut Wikipedia 2.364 (Zahl von Ende 2016) Breklumer Bürger zu einer Genossenschaft zusammengeschlossen. Unter dem Namen  “BürgerGemeindeWerke Breklum EG” macht diese es sich zum Ziel, die Wärmeversorgung des Ortes auf eine zukunftsfähige, nachhaltige und dem Klimaschutz dienende Basis zu stellen. Kernstück dieses Konzeptes ist ein neues Nahwärmenetz, das zunächst im Ortskern verlegt wird, künftig aber auch in zusätzliche Straßen und Ortsteile erweitert werden soll.

Die Bürgergenossenschaft beauftragte die Firma Gottburg Energie- und Wärmetechnik GmbH & Co KG aus Leck als Generalunternehmer mit dem Bau und Betrieb des Wärmenetzes in Breklum, weil die Firma Gottburg in Schleswig-Holstein über die größten Erfahrungen mit solchen Projekten verfüge, heißt es in einer Pressemitteilung der Ritter XL Solar.

BHKW heizen Breklumern im Winter ein, Solarthermie im Sommer

Die Wärmeerzeugung während der Heizperiode werde in Breklum demnach im Wesentlichen von BHKW, die mit zertifiziertem CO2-freiem Erdgas betrieben würden, geleistet. Im Sommerhalbjahr werde es künftig jedoch heißen: “Wenn die Sonne scheint, darf kein Schornstein rauchen.” Dann nämlich werde die Solarthermie-Anlage die Wärmeversorgung übernehmen. Sie komme komplett von Ritter XL Solar, die schon zu einigen ähnlichen Projekten in Süddeutschland die solarthermische Anlage beisteuerte.

132 Hochleistungs-Vakuumröhrenkollektoren mit einer Kollektorfläche von zusammen 652 Quadratmetern werden dann die bis dato größte Solarthermie-Anlage in Schleswig-Holstein bilden und dafür sorgen, dass man an möglichst vielen Tagen auf einen Brennstoffeinsatz für die Wärmeerzeugung verzichten könne. So trage die Solaranlage auch dazu bei, den Wärmepreis niedrig zu halten.

Das Herz der Anlage, unter anderem bestehend aus Solarthermie-Anlage und Blockheizkraftwerk, werde den Husumer Nachrichten zufolge auf dem hinteren Gelände des Möbelhauses installiert.

Die Vorteile vom Nahwärmenetz seien,

  • dass keine Heiz- und Brennstoffräume in den Häusern mehr benötigt würden,
  • ebenso ein Schornstein nicht mehr erforderlich sei,
  • und Wartung, Reparatur und Austausch der Übergabestation Sache der Genossenschaft sei.

Preisstabilität werde garantiert, wobei über die Gestaltung des Energiepreises alle Genossen entscheiden würden. “Es ist gut, dass viele Bürger die Wärmeversorgung in die eigene Hand nehmen”, erklärte Bürgermeister Heinrich Bahnsen in seinen Grußworten anlässlich des ersten Spatenstichs zur Verlegung des Nahwärmenetzes (siehe unten). Das Projekt könne ihm zufolge auch Ansporn für andere Kommunen sein.

Breklumer bauen sich ein Nahwärmenetz – was bisher geschah

Die Husumer Nachrichten berichteten bereits vor gut einem Jahr, dass der “erste – zumindest symbolische – Spatenstich für die Verlegung des geplanten CO2-freien Nahwärmenetzes in Breklum” getan worden sei. In dem Zeitungsbericht wird der Geschäftsführer der genossenschaftlichen BürgerGemeindewerke Breklum EG,  Frank van Balen, mit den folgenden Worten zitiert: „Die tatsächlichen Erdarbeiten werden in 14 Tagen in Höhe der Kirche beginnen. Das Tiefbauunternehmen wird sich dann durch die Kirchenstraße bis hin zur B  5 und weiter zum Möbelhaus Jessen sowie zum Autohaus Carstens durcharbeiten.” Am 2. September 2017 sollten demnach die Leitungen für das Wärmenetz stehen, denn am 4. September 2017 werde der Ausbau der Kirchenstraße starten. Bis auf zwei, die bisher nicht mitzogen, sollen dann alle 42 Haushalte und Großabnehmer, wie Schule, Christian-Jensen-Kolleg und Möbelhaus, angeschlossen werden, schreibt die Zeitung in ihrer Online-Ausgabe vom 3. April 2017 weiter. Für die Zukunft sei laut van Balen geplant, allen Bürgern der Kommune Gelegenheit zu geben, die Vorteile des Wärmenetzes zu nutzen, soll heißen, den gesamten Ort anzuschließen.  

Technisch sei eine Vollversorgung Breklums kein Problem, bestätigte Klaus Thomsen vom Unternehmen Gottburg gegenüber der Zeitung.

Wir behalten den Fortschritt der Anlage im Auge und berichten euch, wenn’s etwas Neues gibt, versprochen! Wer sich Bilder vom Bau des Nahwärmenetzes anschauen möchte, der guckt hier in die Galerie auf der Website der Bürgergenossenschaft!

Grafik: Ritter XL Solar