Brotzeit Bayern

Neue Förderung in Bayern: „10.000-Häuser-Programm“ kommt im September

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Die Augsburger Allgemeine Zeitung schrieb Anfang Juni unter dem Titel „Fördermittel bleiben ungenutzt“: „Für den Austausch alter Heizungsanlagen gibt es Zuschussmöglichkeiten, doch in Bayern haben die Verbraucher wenig Interesse.“ Ein Grund dafür, dass „das Interesse, eine alte Heizung gegen eine moderne Biomasseheizung auszutauschen, … in Bayern geringer als in anderen Bundesländern“ sei, ist laut Andreas Lingner, Vorsitzender des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbandes, der: Die Verbraucher seien nicht genügend über Fördermöglichkeiten informiert, die sie hätten, wenn sie sich für einen Heizungsaustausch entschieden. Hinzu käme eine Verunsicherung der Verbraucher.

Dem Zeitungsbericht zufolge forderte Lingner bei einem Treffen mit Josef Pschierer, Staatssekretär im bayerischen Wirtschaftsministerium, dass  das Heizungshandwerk stärker auf erneuerbare Energie fokussiert werden müsse. Der niedrige Preis für Öl und Gas habe sich demnach auf die Branche so ausgewirkt, „dass wir mittlerweile eine kritische Situation haben“, zitiert die Zeitung Pschierer. Bis um 25 Prozent seien demnach die Umsätze eingebrochen.

Staatssekretär Pschierer begründete das Interesse des Wirtschaftsministeriums an mehr holzbetriebenen Heizungen, als bisher betrieben würden, mit „Gründen der Energieeffizienz, aber auch, weil Holz ein heimischer Rohstoff ist…“.

Offensichtlich besteht in Bayern Handlungsbedarf in Sachen Heizung & Co. Und was soll ich schreiben: Die Bayern handeln! Denn die Gelegenheit sei günstig, so Pschierer in dem Zeitungsbericht weiter, „weil die Fördermittel für Modernisierung oder Austausch einer Heizung gerade erst aufgestockt worden seien…“.

Startet im September: Neues bayerisches Förderprogramm „10.000-Häuser-Programm“

Ab 15. September können in Bayern Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern sowie Reihenhäusern, die sie selbst bewohnen, im Rahmen des 10.000-Häuser-Programms den „EnergieBonusBayern“ beantragen. Der soll als Zuschuss zwischen 1.000 und 18.000 Euro je Wohneinheit und je nach Energiestandard des Hauses gewährt werden, schreibt der Förderblog. Das „10.000 Häuser Programm“ besteht laut einem Infoblatt des Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie (StMWi) aus den beiden Teilprogrammen

  • „EnergieSystemHaus“ für grundlegende Sanierungen oder energieeffiziente Neubauten
  • und „Heizungstausch“ für diejenigen, die keinen groß angelegten Umbau verwirklichen wollen

Das Programm soll bis 2018 laufen. Bereits begonnene Bauvorhaben seien laut Bericht des Förderblogs nicht förderfähig. Genaue Förderbedingungen und technische Anforderungen will das Ministerium dieser Tage noch bekannt geben, heißt es auf dem Förderblog weiter.

EnergieBonusBayern – der TechnikBonus

Den sogenannten TechnikBonus gibt’s für den Einsatz intelligenter Technik. Darunter werden Heiz-/Speichersysteme mit Energiemanagement verstanden. Die folgende Grafik aus dem erwähnten Infoblatt zeigt die entsprechenden Fördersätze:

TechnikBonus Bayern

EnergieBonusBayern – der EnergieeffizienzBonus

Der optionale EnergieeffizienzBonus gelte demnach für das Erreichen eines spezifischen Heizwärmebedarf-Niveaus wie 8-Liter-Haus bis 1,5-Liter-Haus. Die folgende Grafik aus dem Infoblatt informiert über die zugehörigen Fördersätze:

EnergieffizienzBonus Bayern

Voraussetzung für die Zuschüsse sei demnach die „KfW-Förderung als KfW-Effizienzhaus (Effizienzhaus 55 bei Neubau, Effizienzhaus 115 bei Sanierung)“.

Neues bayerisches Förderprogramm ist kombinierbar

Laut dem Infoblatt sind bei der Modernisierung zum „EnergieSystemHaus“ und beim „Heizungstausch“ zusätzlich folgende Förderprogramme einsetzbar:

  1. Vor-Ort-Beratung des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA): Zuschuss in Höhe von 60 Prozent der förderfähigen Beratungskosten; maximal 800 Euro bei Ein- und Zweifamilienhäusern.
  2. Baubegleitung – Energieeffizient Sanieren KfW (Programm-Nr. 431):
    • Zuschuss von 50 Prozent der förderfähigen Beratungskosten; maximal 4.000 Euro pro Vorhaben.
    • Zuschüsse für Planung und professionelle Baubegleitung der energetischen Sanierung durch qualifizierte Sachverständige (Detailplanung, Unterstützung bei der Ausschreibung und Angebotsauswertung, Kontrolle der Bauausführung, Abnahme und Bewertung der Sanierung) »
  3. Ein für die Bundesprogramme zugelassener Energieberater sei laut Infoblatt hier zu finden.

Fotos: skaisbon / photocase.de (Titel), Infoblatt des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie (StMWi) (2 Grafiken)