Beim Kauf der Wärmepumpe, die am besten zu eurem Haus passt, kommt es auch darauf an, wie viel Platz sie braucht. Unser Ratgeber informiert euch über den Platzbedarf von Wärmepumpen, auch in Kombi mit einem Pufferspeicher. Wir unterscheiden dabei verschiedene Wärmepumpentypen mit ihren typischen Bauweisen.
Platz da! Alles Wissenswerte zum Platzbedarf Wärmepumpe
In unserem Grundlagenartikel zu Wärmepumpen haben wir euch die gängigen Wärmepumpentypen
- Luftwärmepumpe
- Wasserwärmepumpe
- und Erdwärmepumpe
ausführlich vorgestellt. Daher können wir hier gleich zur Sache kommen:
Platzbedarf Luftwärmepumpen
Luftwärmepumpen, die die Wärme der Umgebungsluft in nutzbare Heizwärme umwandeln, indem sie das Heizwasser im Heizkreis erwärmen, haben je nach Auslegung (Dimensionierung) einen Platzbedarf von knapp unter 1 Quadratmeter (m2) bis 3 m2. Hier kommt es auf die Bauweise der Luftwärmepumpe an: Es gibt
- sogenannte Splitgeräte, die zweigeteilt (gesplittet) daherkommen – mit einer Außeneinheit und einer Inneneinheit. Ihr braucht also auf eurem Grundstück Platz für die Außeneinheit und im Haus ähnlich viel Platz für die zugehörige Inneneinheit.
- Geräte in sogenannter Monoblockbauweise, für die ihr nur Platz außerhalb des Gebäudes braucht.
Unsere Paradigma Luftwärmepumpen kommen in kompakter und damit besonders platzsparender Monoblockbauweise daher – die Grafik oben zeigt das beispielhaft. Sie haben folgende Abmessungen und besetzen damit folgende Aufstellfläche auf eurem Grundstück:
Platzbedarf Wasserwärmepumpen
Eine Wasserwärmepumpe zapft das Grundwasser an, um dessen Wärme in nutzbare Wärme umzuwandeln, mit der ihr eure Räume und Warmwasser für euren Haushalt erwärmen könnt. Dazu überträgt sie die Wärme vom Grundwasser auf das Heizwasser im Heizkreis eurer Heizungsanlage.
Die Geräte nehmen zwischen 1 und 2 Kubikmeter (m3) Raum ein und brauchen zum Aufstellen im Haus etwa 1 bis 2 m2 Fläche. Wichtig ist, dass ihr ausreichend Platz zur komfortablen Wartung der Wasserwärmepumpe einkalkuliert, wenn ihr sie in eurem Haus aufstellt.
Platzbedarf Erdwärmepumpen mit Erdwärmesonden
Der Platzbedarf einer Erdwärmepumpe im Haus, die mit entsprechenden Erdwärmesonden die Wärme aus den Tiefen des Erdreichs abgreift, ist ähnlich groß wie der der obengenannten Geräte.
Die Erdwärmesonde selbst braucht auch keine große Fläche – sie geht schließlich in die Tiefe. Das dafür nötige Loch, das in der Regel 30 bis 250 Meter, maximal 500 Meter tief gebohrt wird, hat einen Durchmesser von nur wenigen Zentimetern.
Gut zu wissen: Alternativ zu einer Sonde mit sehr tiefer Bohrung sind auch mehrere Sonden mit weniger Tiefe möglich, die dann aber in einem Abstand von mehreren Metern zueinander gesetzt werden müssen. Solche Bohrungen sind technisch sehr aufwendig und entsprechend teuer. Für tiefe Löcher sind fünfstellige Kosten durchaus üblich. Außerdem sind tiefe Bohrungen in der Regel genehmigungspflichtig. Die Genehmigung müsst ihr euch gegebenenfalls vom für euch zuständigen Amt (Bergbehörde oder untere Wasserbehörde) einholen.
Platzbedarf Erdwärmepumpen mit Erdkollektoren
Erdwärmepumpen, die die Erdwärme über Flächenkollektoren abgreifen, die in etwa anderthalb Metern Tiefe auf eurem Grundstück verlegt werden, brauchen im Haus zwar nur ähnlich wenig Platz wie die oben genannten Wärmepumpentypen. Umso größer ist allerdings der Platzbedarf der Erdwärmepumpenkollektoren außerhalb des Gebäudes.
Zur Orientierung könnt ihr euch an die folgende “Faustregel zum Platzbedarf Erdwärmepumpe” halten:
Der zugehörige Flächenkollektor sollte in etwa doppelt so groß wie eure zu beheizende Wohnfläche sein.
Das heißt: Bewohnt ihr ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit 140 m2 zu beheizender Fläche, benötigt ihr in etwa 280 m2 Fläche zum Installieren der Erdkollektoren. Wobei die Kollektorfläche in Abhängigkeit vom tatsächlichen Heizwärmebedarf eures Hauses und von der Beschaffenheit des Erdreichs variieren kann.
Zum Verlegen der Kollektoren auf der Fläche wird dort das Erdreich bis zu 1,5 Meter Tiefe abgetragen. Wichtig: Die Erdkollektoren müssen mit einem Mindestabstand zueinander, zu Wasserleitungen, Gebäuden und Kanälen verlegt werden. Das Verlegen der Erdwärmekollektoren kostet je nach Größe der abzutragenden Fläche und Standortbedingungen mehrere Tausend Euro.
Wissen müsst ihr zudem, dass ihr die Fläche mit den Erdkollektoren nicht versiegeln, also weder überbauen noch zupflastern, dürft. Der Grund: Damit die Energie der auftreffenden solaren Strahlung im Erdreich optimal als Wärme gespeichert werden kann, so dass sie sich von den Erdkollektoren abgreifen lässt, muss das Regenwasser dort ungestört versickern können. Ihr könnt die Fläche jedoch problemlos mit Gartenbeeten bestücken und “beackern”, darauf einen Rasen anlegen oder Büsche, Sträucher und flachwurzelnde Bäumen anpflanzen.
Platzbedarf Wärmepumpe mit Pufferspeicher
Ein Pufferspeicher “puffert” die Wärme zwischen, die die Wärmepumpe liefert. So könnt ihr diese zeitversetzt im Haushalt nutzen. Das erlaubt einen besonders effizienten Betrieb der Wärmepumpenheizung. Das “Puffern” heißt, dass mit dem Pufferspeicher die Wärmeerzeugung vom Wärmeverbrauch quasi entkoppelt wird. Der Pufferspeicher eröffnet euch somit auch die Möglichkeit, weitere erneuerbare Wärmeerzeuger in eurer Heizungsanlage einzubinden, zum Beispiel eine Solarthermie-Anlage.
So ein Pufferspeicher braucht je nach Fassungsvermögen (Volumen) ordentlich Platz im Heizungskeller oder Technikraum eures Hauses. Unser Kundenliebling zum Beispiel, der Paradigma Aqua EXPRESSO III, ist je nach Dimensionierung (zwischen 500 und 1.000 Liter Fassungsvermögen) und mit Isolierung zwischen 1,62 und 2,18 Meter hoch und hat mit Isolierung einen Durchmesser zwischen 90 und 99 cm.
Wärmepumpe: Abstand Hauswand – so viel Platz muss sein!
Dem Thema “Idealer Aufstellort für Wärmepumpen” widmen wir in Kürze einen ausführlichen Blogbeitrag. Daher an dieser Stelle nur das Wichtigste im Überblick: Technisch gesehen, macht sich ein Standort für die Luftwärmepumpe besonders gut, der möglichst nahe an der Hauswand ist.
Der Grund: Die Leitungen ins Haus können dann möglichst kurz gehalten werden.
- Das ist erstens für die Montage vorteilhaft.
- Zweitens sorgen kurze Wärmeleitungen auch für eine hohe Effizienz der Wärmepumpe. Denn es gilt: Je länger die Leitung ist, desto mehr Wärme geht beim Transport zum Pufferspeicher verloren.
Was heißt: Wärmepumpe dicht an der Hauswand?
Dicht an der Hauswand heißt je nach Herstellerempfehlung meist zwischen 20 und 40 cm, wobei es eine Rolle spielt, ob die Leitungen ober- oder unterirdisch verlegt sind.
Auch wichtig ist, dass die Ansaugöffnung (Richtung Hausseite) und Ausblasöffnung (Gegenseite) der Wärmepumpe gut zugänglich sein sollten, damit die Handwerker:innen eures Vertrauens die jährlichen Wartungsarbeiten an dem Gerät problemlos ausführen können.
Fotos: Paradigma, BWP (Bundesverband Wärmepumpen e.V.)