Solaranlagekosten

Solaranlagekosten: Was kostet eine Photovoltaik-Anlage? Was kostet eine Solarthermie-Anlage?

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Wir beantworten hier die Frage nach den Solaranlagekosten. Dabei unterscheiden wir Solaranlagen in Solarthermie-Anlagen, die solare Wärme erzeugen (Solarthermie-Anlagen), und Photovoltaik-Anlagen, die solaren Strom erzeugen.

Solaranlage ist nicht gleich Solaranlage!

Wer nach Solaranlagekosten fragt, muss unterscheiden, von welchem Anlagetyp die Rede ist. Denn Solaranlage ist nicht gleich Solaranlage. Während Solarthermie-Anlagen die Sonnenenergie in nutzbare Wärme umwandeln, erzeugen Photovoltaik-Anlagen daraus nutzbaren Strom. Die beiden Anlagentypen unterscheiden sich in der Technologie und Technik.

Haus mit Solarthermie-Anlage von Paradigma
Ein Einfamilienhaus mit einer Solarthermie-Anlage von Paradigma. Foto: Paradigma

Wärme erzeugen mit Solaranlage – Kosten und Preise

Im Folgenden stellen wir euch die Faktoren vor, die die Kosten einer Solarthermie-Anlage beeinflussen:

Solarwärmeanlage: Kostenfaktor 1 – Art der Wärmenutzung

Maßgeblich für die Solaranlagekosten ist bei Solarthermie, ob die Wärme

  • nur zum Bereitstellen von warmen Wasser (Brauchwasser für Küche und Bad) oder
  • sowohl zum Bereitstellen von warmen Wasser als auch zum Heizen dienen soll.

Solarwärmeanlage: Kostenfaktor 2 – Kollektortyp

Das Herzstück einer Solarthermie-Anlage sind die Kollektoren mit den Absorbern, die die Sonnenstrahlung in nutzbare Wärme umwandeln. Es gibt verschiedene Kollektortypen, die sich in Aufbau, Funktionsweise und Leistung unterscheiden. Einen Überblick über die gängigen Solarthermie-Kollektortypen könnt ihr euch hier verschaffen.

Je nachdem, welcher Kollektortyp zum Einsatz kommt, ergeben sich Preisunterschiede bei den Anlagen. Die meisten Solarthermie-Anlagen in Deutschland nutzen Flachkollektoren: rund 90 Prozent. Als zweithäufigster Kollektortyp sind Vakuumröhrenkollektoren im Einsatz. Spannend: Die meisten hierzulande verbauten Solarthermie-Kollektoren sind “Made in Germany” oder zumindest “Made in Europe”. Das ist ein großer Unterschied zu Photovoltaik-Modulen (Siehe unten): Die kommen heutzutage kaum mehr aus Europa, sondern großteils aus China.

Vakuumröhrenkollektor von Paradigma
Die Grafik zeigt euch den Aufbau unserer Hochleistungs-Vakuumröhrenkollektoren. Foto: Paradigma

Vergleich: Flachkollektoren und Vakuumröhrenkollektoren

In der folgenden Tabelle zeigen wir euch die wichtigsten Vor- und Nachteile von Flachkollektoren im Vergleich zu Vakuumröhrenkollektoren auf:

Vergleich von Flachkollektoren und Vakuumröhrenkollektoren
Flachkollektoren
VorteileNachteile
LanglebigkeitWirkungsgrad liegt bei 60 bis 65 Prozent
einfache Montagefür die gleiche Wärmemenge größere Montagefläche auf dem Dach (höherer Platzbedarf) nötig als bei Vakuumröhrenkollektoren
günstiger als Vakuumröhrenkollektorenhohes Eigengewicht (15 bis 25 Kilogramm (kg) pro Quadratmeter (m2)
Leistungseinbußen bei sehr hohen Außentemperaturen
Vakuumröhrenkollektoren
VorteileNachteile
Langlebigkeitteurer als Flachkollektoren
hoher Wirkungsgrad: etwa 90 Prozent, erzielen auch mit indirekter Sonnenstrahlung (bei Bewölkung) hohe Ausbeute an Wärme
brauchen weniger Platz als Flachkollektoren für die gleiche Wärmemenge (30 Prozent weniger)
flexibel installierbar (Dächer mit unterschiedlichem Neigungswinkel, Fassade, Freifläche)
geringeres Gewicht als Flachkollektoren: 11 bis 20 kg/m2
leichte Montage
besonders umweltfreundlicher Betrieb mit Wasser als Wärmefluid möglich

Solarwärmeanlage: Kostenfaktor 3 – Anlagengröße

Aus der Tabelle oben geht hervor, dass ihr mit einer Solarthermie-Anlage mit Flachkollektoren für die gleiche Wärmemenge mehr Platz auf dem Dach benötigt, als für eine, die mit Vakuumröhrenkollektoren arbeitet.

Wie groß muss die Solarthermie-Anlage sein?

Die folgende Tabelle liefert euch Richtwerte zur richtigen Größe der Solarthermie-Anlage. Je nach Aufgabe der Anlage und Kollektortyp variiert der Platzbedarf auf dem Solardach:

Vergleich des Platzbedarfs von Solarthermie-Anlagen mit Flachkollektoren und mit Vakuumröhrenkollektoren
FlachkollektorenVakuumröhrenkollektor
nur Warmwasser:1,5 m21 m2
Warmwasser und Heizung:3 m22 m2

Was kosten Solarthermie-Anlagen 2024?

Eine Solarthermie-Anlage für ein Einfamilienhaus,

  • die nur euer Wasser erwärmt, bekommt ihr im Schnitt ab 5.000 Euro.
  • Bei einer, die zudem auch mitheizt, müsst ihr mit Solaranlagekosten ab 10.000 Euro aufwärts rechnen. Hinzu kommen Kosten für den Pufferspeicher, der für den Betrieb einer Solarthermie-Anlage zwingend erforderlich ist. 

Attraktive Förderung vom Staat senkt Solaranlagekosten

Der Staat unterstützt euch mit attraktiven Fördergeldern, wenn ihr eine Solarthermie-Anlage installiert. Alles Wissenswerte zur Solarthermie-Förderung 2024 findet ihr in diesem Beitrag hier auf unserem Blog.

Paradigma PV-Dach plus Waermepumpe
Das Dach dieses Einfamilienhauses ist mit einer Photovoltaik-Anlage von Paradigma bestückt. Vor dem Haus steht eine Paradigma Wärmepumpe. Foto: Paradigma

Strom erzeugen mit Solaranlage – Kosten und Preise

Photovoltaik-Anlagen wandeln die auf die Module auftreffende Sonnenstrahlung in nutzbaren Strom um. Lernt als Nächstes die Faktoren kennen, die die Solaranlagekosten bei Solarstromanlagen beeinflussen:

Solarstromanlage: Kostenfaktor 1 – Modultyp

Es sind verschiedene Modultypen gängig, die sich in ihrer Funktionalität und daraus resultierend Leistung unterscheiden. Daraus ergeben sich dann auch preisliche Unterschiede. Mehr zu den unterschiedlichen Modultypen lest ihr im oben bereits verlinkten Artikel “Photovoltaik: Grundlagenwissen – 13 Fragen und Antworten”. Preislich unterscheiden sich die beiden am meisten verbreiteten Modultypen so:

Monokristalline Solarzellen kosten mehr als polykristalline. Laut dieser Quelle liegen die Preisunterschiede aktuell bei 10 bis 20 Prozent. Grundsätzlich fielen die Modulpreise in den vergangenen Jahren stetig.

  • So hätten hochwertige und damit sehr leistungsstarke Module im Jahr 2010 demnach 1,29 Euro je Watt gekostet. Heute liege ihr Preis nur noch bei einem Bruchteil davon: 0,24 Euro je Watt.  
  • Module mittlerer Qualität und Leistung hätten im Jahr 2010 0,92 Euro je Watt gekostet und kosteten heute 0,13 Euro je Watt.
  • Günstige und leistungsschwächere Solarmodule hätten im Jahr 2010 preislich bei 0,63 Euro je Watt gelegen und würden heute bei 0,09 Euro j Watt liegen.

Solarstromanlage: Kostenfaktor 2 – Anlagengröße

Die richtige Größe einer Photovoltaik-Anlage richtet sich nach dem Strombedarf in eurem Haus. Entsprechend der Leistung der einzelnen Module (Stichwort: Wirkungsgrad) wählt ihr dann die Modulfläche: Im Schnitt könnt ihr heute mit einer Modulleistung von rund 410 Watt bei einer Modulfläche von 1,95 m2 rechnen. Das kommt einer Leistung von 215 Watt beziehungsweise 0,215 Kilowatt (kW) pro m2 gleich. Für eine PV-Anlagenleistung von rund 10 kW braucht ihr demnach eine freie Dachfläche von etwa 50 m2.

Gut zu wissen: Während der vergangenen Jahre fiel nicht nur der Preis der PV-Module stetig. Zugleich stieg auch ihre Leistungsfähigkeit (ihr Wirkungsgrad). Ihr bekommt damit mehr Leistung bei weniger Anlagenfläche. So habe die PV-Leistung im Jahr 2000 bei 154 Watt je m2 gelegen. Heute kämen moderne Module auf eine Leistung von 215 Watt je m2,wobei der Leistungszuwachs seit 2015 besonders stark gewesen sei.

Wie viel Solarstrom erzeugt eine PV-Anlage im Jahr?

Als Richtwert könnt ihr euch merken: Eine PV-Anlage erzeugt im Schnitt etwa 215 Kilowattstunden (kWh) Solarstrom pro m2 jährlich.

Paradigma PV-Paket
Wir bieten euch Photovoltaik-Komplettpakete an: Sie bestehen aus einem hochwertigen und modernen PV-Modul, einem leistungsstarken Wechselrichter, einer zuverlässigen Batterie und einem intelligenten Überwachungssystem. Foto: Paradigma

Solarstromanlage: Kostenfaktor 3 – Batteriespeicher

Eine Solarstromanlage erzeugt dann Solarstrom, wenn die Sonne scheint. Nicht immer fallen Stromerzeugung und Stromverbrauch zeitlich zusammen.

Ein durchschnittlicher Haushalt mit Personen, die wegen Kita, Schule, Ausbildung, Studium oder Job tagsüber außer Haus sind, hat oft am Morgen und am Abend die höchsten Stromverbräuche. Auch E-Mobile sind eher tagsüber unterwegs und werden meist über Nacht an die private Solarstrom-Tankstelle gehängt.

Um dennoch einen Großteil des Strombedarfs des Haushaltes mit eigens erzeugtem Solarstrom zu decken, ist die Anschaffung eines passenden Batteriespeichers sinnvoll. Die Rede ist hier mittlerweile von Deckungsgraden von 30 Prozent ohne bis 70plus Prozent mit Speicher.  Die Kosten dafür sind einzukalkulieren.

Wie groß sollte der PV-Stromspeicher sein?

Der ADAC empfiehlt eine PV-Batterie-Speicherkapazität von 1 bis 1,5 kWh pro kW installierter PV-Anlagenleistung. Außerdem rät er euch, dass der Speicher zu eurem durchschnittlichen täglichen Stromverbrauch passen sollte. Er sollte zumindest so groß sein, dass ihr euren Haushalt einen Abend und eine Nacht lang mit überschüssigem Solarstrom versorgen könnt.

Wichtig: Ein zu großer Batteriespeicher (Stichwort: überdimensioniert) verursache demnach nicht nur unnötige Kosten, sondern werde auch seltener vollgeladen und entladen. Die schlechte Auslastung der Batterien könne die Lebensdauer des Batteriespeichers verkürzen.

So berechnet ihr die richtige Größe des Batteriespeichers!

Um die nötige Speichergröße zu berechnen, teilt ihr laut dem ADAC euren  Jahresverbrauch an Strom durch 365 Tage. Das Ergebnis multipliziert ihr anschließend

  • mit dem Faktor 0,5, wenn ihr vor allem morgens und abends viel Strom verbraucht,
  • mit dem Faktor 0,33, wenn ihr hauptsächlich tagsüber Strom verbraucht.

Beispielrechnung: Ihr verbraucht jährlich 4.000 kWh Strom,  gleichmäßig über den Tag verteilt: Dann rechnet ihr 4.000 : 365 x 0,33 = 3,6. Das heißt: Für euren Haushalt wäre ein Batteriespeicher mit gut 4 kWh  Speicherkapazität passend. Eure PV-Anlage sollte wenigstens rund 4 kW Leistung haben.

Was kosten Photovoltaik-Anlagen 2024?

Laut dem ADAC lägen die Komplettpreise für eine PV-Anlage mit einer Leistung zwischen 5 und 12 kW plus Solarstromspeicher, Wechselrichter und allen für den Betrieb notwendigen Komponenten inklusive Anschaffungs- und Montagekosten, aktuell zwischen rund 12.000 und 24.000 Euro netto.

Ohne den PV-Speicher koste eine PV-Anlage samt Wechselrichter, Befestigungs- und Installationsmaterial sowie Montage zwischen 7.000 und 17.000 Euro netto.

Dabei gelte laut dem ADAC: Je höher die Leistung eurer PV-Anlage und die Speicherkapazität des Stromspeichers seien, desto günstiger werde das kW beziehungsweise kWh für euch. Ihr könntet demnach mit Solaranlagekosten 2024 zwischen 1.400 und 2.200 Euro pro kW rechnen. Mit Solarspeicher koste das Komplettset demnach inklusive Montage im Schnitt 2.200 bis 3.000 Euro je kW. Bei separaten Speichern solltet ihr von 400 bis 800 Euro Kosten pro kWh Speichervolumen ausgehen.

Wichtig: Der Staat fördert den Ausbau der Photovoltaik. Ausführlich stellen wir euch die Förderung von PV im Jahr 2024 in unserem entsprechenden Blogbeitrag vor. Deshalb hier nur so viel: PV-Anlagen mit einer Nennleistung unter 30 kW, die seit 1. Januar 2023 geliefert und installiert worden sind, sind von der Umsatzsteuer in Höhe von 19 Prozent befreit. Das gelte dem ADAC zufolge auch für die Lieferung und Montage beziehungsweise Nachrüstung von Batteriespeichern sowie anderer für den Betrieb der privaten Solaranlage wesentlichen Komponenten.

Foto: zephyr_p – Adobe.Stock.com (Titel), Paradigma