Solarspeicher ABC Fachbegriffe einfach erklärt

Solarspeicher für Zuhause: 29 wichtige technische Begriffe von A bis Z einfach erklärt

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Ihr wollt euren eigenen Solarstrom erzeugen, um unabhängiger vom Stromnetz zu werden und Stromkosten zu sparen? Dann braucht ihr eine Solarstromanlage (Photovoltaikanlage, PV-Anlage) auf eurem Dach! Zu Überlegen ist zudem, ob ihr euch nicht auch gleich einen Solarspeicher (auch Batteriespeicher oder Solarbatterie genannt) kaufen solltet. Der macht es euch nämlich möglich, euren Solarstrom auch dann zu nutzen, wenn die Sonne nicht scheint, zum Beispiel nachts. Der Solarstromspeicher reduziert somit nicht nur eure Stromrechnung weiter, sondern erhöht auch die Versorgungssicherheit und den Eigenverbrauchsanteil eurer Anlage. Wir erklären euch heute alle wichtigen technischen Fachbegriffe rund um Batteriespeicher – damit ihr im Beratungs- oder Verkaufsgespräch versteht, worums geht und gut informiert mitreden könnt. Hier kommen eure 29 Batteriespeicher-Vokabeln to-go!

Paradigma Photovoltaikanlagen PV-Paket
Unser Paradigma PV-Paket besteht aus einem hochwertigen und modernen PV-Modul, einem leistungsstarken Wechselrichter, einer zuverlässigen Solarbatterie und einem intelligenten Überwachungssystem. Foto: Paradigma

Einige unserer Blogbeiträge zu PV-Themen findet ihr hier:

Solarspeicher: 29 technische Fachbegriffe, die ihr kennen solltet

Damit ihr euch im Begriffsdschungel rund um solare Batteriespeicher (Technik, Planung und Betrieb) besser zurechtfindet, haben wir euch die wichtigsten 29 Fachbegriffe und Abkürzungen von A bis Z in einem Solarbatterie-ABC zusammengestellt – und erklären jeden Begriff kurz und verständlich.

Das Solarbatterie-ABC

A – Autarkiegrad

Zeigt an, wie viel Prozent eures Strombedarfs ihr mit selbst erzeugtem (und gespeichertem) Strom deckt. Je höher euer Autarkiegrad ist, desto unabhängiger seid ihr vom öffentlichen Netz und den Stromversorger:innen.

B – Batteriemanagementsystem (BMS)

Ein BMS ist das „Gehirn“ des Solarspeichers. Es überwacht Spannung, Temperatur, Ladezustand und schützt den Akku vor Überladung, Tiefentladung oder Kurzschluss.

C – C-Rate

Diese gibt an, wie schnell eure Solarbatterie be- oder entladen werden kann. Eine C-Rate von 1 bedeutet: Der Akku kann in einer Stunde komplett entladen werden. Bei einer C-Rate von 0,5 dauert das zwei Stunden.

D – DoD (Depth of Discharge)

Der Entladetiefe-Wert informiert darüber, wie stark eine Solarbatterie regelmäßig entladen werden kann, ohne dass ihre Lebensdauer darunter leidet. 80 Prozent DoD beispielsweise bedeuten, dass ihr 80 Prozent der Speicherkapazität regelmäßig nutzen könnt.

E – Eigenverbrauch

Das ist der Anteil an eigens erzeugtem Solarstrom, den ihr direkt in eurem Haushalt selbst verbraucht – mit oder ohne Solarstromspeicher. Wichtig: Ein Speicher erhöht diesen Anteil deutlich, da er tagsüber überschüssigen Solarstrom puffert, so dass ihr ihn nachts nutzen könnt, wenn die PV-Anlage keinen Solarstrom liefert.

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F – Förderprogramme

Viele Bundesländer, Kommunen und auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bieten attraktive Förderungen für Batteriespeicher an – oft in Kombination mit einer neuen Photovoltaikanlage.

G – Garantie

Zum Thema Garantie müsst ihr Folgendes wissen:

  • Eine Produktgarantie auf das Komplettsystem ist eine Garantiezusage für die Funktionsfähigkeit sämtlicher Teile des kompletten Speichersystems über den gesamten Garantiezeitraum hinweg. Achtet auf die genauen Garantiebestimmungen der Hersteller:innen, da es hier große Unterschiede gibt.
  • Im Rahmen einer sogenannten Zeitwertersatzgarantie ersetzen die Hersteller:innen euch bei Defekten den Zeitwert der Solarbatterie. Diesen berechnet man aus dem Investitionswert (Anschaffungswert, Kaufpreis), von dem die bisherige Abschreibung abgezogen wird: Zeitwert = Anschaffungswert minus bisherige Abschreibung.

G – Gesamtnutzungsgrad (auch: Gesamtwirkungsgrad)

Er gibt an, wie effizient euer Solarspeicher arbeitet. Das heißt, der Gesamtnutzungsgrad informiert euch darüber, wie viel der vom Speicher gepufferten Energie ihr tatsächlich wieder entnehmen könnt. Denn das Stromspeichern ist verlustbehaftet. Verluste entstehen unter anderem beim Umwandeln des Stroms. Auch der Selbstverbrauch des Speichersystems kostet euch Strom.

H – Hochvolt-/Niedervolt-Speicher

Solarspeicher gibt es in zwei technischen Varianten:

  • Hochvolt (meist über 200 Volt, effizienter bei größeren Leistungen)
  • und Niedervolt (etwa 48 Volt, oft einfacher nachzurüsten).

I – Inselbetrieb

Einige Solarspeichersysteme erlauben es, den Speicher bei Stromausfall vom Netz zu trennen und bestimmte Geräte weiter zu betreiben. Nicht jeder Speicher kann das – achtet beim Solarbatterie kaufen auf das Stichwort „Notstromfähigkeit“.

I – Internetverbindung

Braucht der Solarspeicher eine dauerhaft Internetverbindung oder ist diese nur zeitweise erforderlich?  

K – Kapazität

Gibt an, wie viel Energie euer Speicher aufnehmen kann. Angegeben wird die Speicherkapazität in Kilowattstunden (kWh). Wichtig: Entscheidend ist nicht nur die Bruttokapazität, sondern die nutzbare Kapazität.

L – Lade-/Entladeleistung

Die maximale Leistung, mit der der Speicher geladen oder entladen werden kann – angegeben in Kilowatt (kW). Sie beeinflusst unter anderem, wie schnell ihr den Solarspeicher aufladen könnt.

M – Modularität

Einen modularen Solarspeicher könnt ihr später erweitern. Ideal, wenn ihr beispielsweise später noch mehr PV-Leistung installiert und/oder euren Stromverbrauch steigert.

M – Montage

Ist der Solarspeicher ein Standgerät (Boden) oder ein Wandgerät?

Zur Montageweise gehört auch die sogenannte Schutzart IP: Deren erste Kennziffer steht für den Schutz gegen Fremdkörper und Berührung, während die Kennziffer über den Schutz gegen Wasser informiert. Es gilt: Je höher der Wert der Kennziffer ist, desto höher ist auch der Schutzgrad.

N – Nutzbare Kapazität

Im Unterschied zur Bruttokapazität beschreibt dieser Wert, wie viel der gespeicherten Energie euch tatsächlich zur Verfügung steht.

O – Optimierer

Nicht direkt Teil des Speichers, aber oft verbaut: Leistungsoptimierer sorgen dafür, dass PV-Module effizienter arbeiten – vor allem bei Verschattung. Sie beeinflussen den Solarstromertrag und damit auch die Speicherladung.

P – Phasenzahl

Das Niederspannungsnetz ist 3-phasig – es gibt drei spannungsführende Leiter (sogenannte Phasen). Die Zahl der Phasen einer Solarbatterie ist ausschlaggebend für die Leistungsaufnahme und -abgabe, insbesondere, wenn es sich um wechselstromgekoppelte Systeme handelt. Gut zu wissen: Die Leistung einphasiger Systeme reicht zur Versorgung mehrerer großer Verbraucher:innen meist nicht aus.

P – PV-Speicher-System

Ein Gesamtsystem aus Photovoltaikanlage und Batteriespeicher – optimal aufeinander abgestimmt. Die beste Lösung für hohen Eigenverbrauch und langfristige Wirtschaftlichkeit.

Q – Quartierspeicher

Eine größere Speicherlösung, die mehreren Haushalten in einem Wohnviertel („Quartier“) gemeinsam zur Verfügung steht. Für Einfamilienhäuser noch selten, aber ein spannendes Modell für die Zukunft.

R – Rückspeisung

Gemeint ist damit das Einspeisen von Strom aus dem Speicher ins öffentliche Netz.

S – Speicherkonzept

Beschreibt, wie der Solarspeicher in die PV-Anlage eingebunden ist. Unterschieden wird meist zwischen AC- und DC-gekoppelten Systemen.

  • AC-gekoppelt: Dieser Batteriespeicher wird beispielsweise  nach dem PV-Wechselrichter angeschlossen – also auf der Wechselstromseite. Dazu ist ein extra Batteriewechselrichter nötig, der die notwendige AC-DC-Wandlung vornimmt. AC-Batteriespeicher eignen sich besonders zum Nachrüsten einer vorhandenen PV-Anlage, ohne dass daran etwas geändert werden muss.
  • DC-gekoppelt: Bei DC-gekoppelten Solarbatterien dient ein gemeinsamer Hybridwechselrichter als Wandler für Erzeugungsanlage und Stromspeicher. Damit lässt sich der Speicher direkt mit Gleichstrom beladen. Das bedeutet, dass anders als beim AC-gekoppelten System der dort extra nötige Wandlungsschritt beim Einspeichern entfällt.
  • DC-/AC-gekoppelt: Das sind DC-gekoppelte Solarspeicher, die sich auch mit Wechselstrom beladen lassen, so dass sich später eine zweite PV-Anlage AC-seitig an den Speicher hängen lässt.

T – Temperaturmanagement

Batterien reagieren empfindlich auf Hitze und Kälte. Ein gutes Temperaturmanagement (Lüftung oder Kühlung) erhöht ihre Lebensdauer und Sicherheit.

U – Umgebungstemperatur

Die zulässige Umgebungstemperatur definiert den Temperaturbereich, in dem die Solarbatterie sicher betrieben werden kann. Wird sie außerhalb der angegebenen zulässigen Umgebungstemperaturen betrieben, können die Batteriezellen schneller altern.

U – Umrichter (Wechselrichter)

Wandelt den Gleichstrom aus PV-Anlage oder Speicher in Wechselstrom um – den ihr im Haushalt nutzen könnt. Es gibt Hybrid-Wechselrichter, die beides in einem Gerät erledigen.

V – Verschaltung

Bezieht sich auf die elektrische Anordnung der Speicherzellen – beeinflusst Spannung, Kapazität und Leistung des gesamten Systems.

W – Wirtschaftlichkeit

Wie rentabel ist ein Speicher? Die Wirtschaftlichkeit der Solarbatterie hängt von Anschaffungskosten, Lebensdauer, Strompreis, Einsparungen und eventuell Förderungen ab.

Z – Zelltyp

Gibt an, mit welcher Technologie die Solarbatterie arbeitet. Unterschieden wird nach den Materialien, die für Elektroden und Elektrolyt zum Einsatz kommen:

  • Lithium-Ionen-Batterien:

LiFePO4 : Lithium-Eisen-Phosphat, Li-NCA: Lithium-Nickel-Kobalt-Aluminiumoxid, Li-NMC: Lithium-Nickel-Mangan-Kobaltoxid, Li-Ion: sonstige Lithium-Ionen-Akkumulatoren

  • Natrium-Ionen-Batterien:

AHI: Aqueous Hybrid Ion Battery (auch: Salzwasser-Batterie),  Na-Ion: sonstige Natrium-Ionen-Batterien mit nicht-wässrigem Elektrolyt

  • Hochtemperatur-Batterien:

NaNiCl2 : Natrium-Nickel-Chlorid (auch: Salzschmelze-Batterie)

  • Redox-Flow-Batterien:

RFB: Eisen-Redox-Flow-Batterie, ORFB: Organische-Redox-Flow-Batterie, VRFB: Vanadium-Redox-Flow-Batterie

  • Bleibatterien:

Pb-Gel: Blei-Gel, Pb-Säure: Blei-Säure

Z – Zyklenzahl

Sie gibt an, wie oft ein Speicher be- und entladen werden kann. Je höher die Zyklenzahl, desto länger hält der Speicher. Gut zu wissen: Hochwertige Speichersysteme erreichen 6.000 bis 10.000 Zyklen und mehr.

Damit kennt ihr die wichtigsten technischen Begriffe zum Thema Solarbatterie. Und jetzt?

Der Marktüberblick Batteriespeicher 2025 hilft euch bei der Auswahl

Ihr seht: Hinter einem Batteriespeicher steckt mehr als nur eine große Batterie im Keller. Technik, Planung und Wirtschaftlichkeit müssen zusammenpassen – je nach eurem Stromverbrauch, eurer PV-Anlage und euren Zielen. Wer sich einen Überblick über aktuelle Produkte verschaffen will, dem empfehlen wir den Marktüberblick Batteriespeicher 2025 für die PV-Anwendung im Einfamilienhaus von C.A.R.M.E.N. e.V. Darin findet ihr übersichtlich aufbereitete Informationen zu verschiedenen Herstellern, Speichertypen, Kapazitäten und vielem mehr – eine gute Grundlage für eure Kaufentscheidung.

Foto: Esin Deniz – Adobe.Stock.com, (Titel), Paradigma