PV-Anlage mit Batteriespeicher

Solarstromspeicher: PV-Anlage mit oder ohne Batteriespeicher kaufen?

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Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage), um ihren eigenen Strom zu erzeugen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Sonnenstrom ist umweltfreundlich, macht unabhängiger von Stromversorger:innen und senkt langfristig die Stromkosten. Wer sich für eine PV-Anlage interessiert, fragt sich angesicht der vielen Komplettpakete, die angeboten werden: Sollte ein Batteriespeicher, auch Solarstromspeicher genannt, gleich mitgekauft werden? 

In diesem Beitrag erfahrt ihr,

  • was ein Stromspeicher ist und wie er funktioniert,
  • welche Vorteile und Nachteile er euch bringt
  • und wann sich die Investition wirklich lohnt.

Nach der Lektüre könnt ihr eine fundierte Entscheidung treffen könnt.

PV-Anlagen und Batteriespeicher sind Verkaufsschlager

Das sind aktuelle Zahlen und Fakten zum PV-Markt Deutschland 2025:

Marktüberblick PV-Anlagen in Deutschland (Stand: Mai 2025)

Im laufenden Jahr 2025 werden Photovoltaikanlagen erstmals mehr Strom liefern als Braunkohle in Deutschland, berichtete der BSW Solar. Im Jahr 2024 lag der Anteil an der Nettostromerzeugung demnach fast gleichauf:

  • Braunkohle: 15,61?Prozent
  • Solarstrom: 15,57?Prozent

Europaweit wurde bereits im Jahr 2024 mehr Solarstrom als Kohle-Strom (Braunkohle und Steinkohle) erzeugt.

  • Über 50 Millionen Tonnen (t) des Treibhausgases CO2,das hauptsächlich für die Erderhitzung und damit für den Klimawandel verantwortlich ist, wurden im Jahr 2024 mit dem Solarstrom von PV-Anlagen in Deutschland eingespart (UBA).
  • 2024: Zubau von 17,5 Gigawatt (GW) PV-Leistung in Deutschland (plus 14 Prozent gegenüber 2023).
  • Gesamtleistung: rund 105 GW installiert,davon
  • 38? Prozent auf Dächern von Eigenheimen
  • 29? Prozent auf Gewerbedächern
  • 32?Prozent auf Freiflächen (Freiflächenanlagen)
  • 1?Prozent auf Balkonen und Terrassen (sogenannte Steckersolargeräte oder Balkonkraftwerke)
  • Bis zum Jahr 2030 sind 215 GW Photovoltaik geplant (Ziel der Bundesregierung).
  • m laufenden Jahr 2025 soll sich die Nachfrage nach Steckersolargeräten (Balkonkraftwerke) erneut verdoppeln.

Marktüberblick Balkonkraftwerke (Stand: Juni 2025)

Mehr als eine eine Million Steckersolargeräte (Balkonkraftwerke) sind inzwischen in Betrieb – schätzt der BSW Solar auf Basis von Daten der Bundesnetzagentur (BNetzA).

  • Januar bis April 2025: 135.000 neue Geräte wurden installiert (plus 36?Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum).
  • Installierte Leistung stieg um 75? Prozent.
  • 8? Prozent der Bevölkerung planen noch im laufenden Jahr 2025 den Kauf eines Balkonkraftwerks. 9 Prozent erwägen die Anschaffung zu einem späteren Zeitpunkt.
  • Nutzerprofil: Ideal für Mieter:innen und Wohnungseigentümer:innen in Mehrfamilienhäusern.
  • Wirtschaftlichkeit: Geräte amortisieren sich in wenigen Jahren
  • Geräteeigenschaften: Modulleistung maximal 2.000? Watt (W)
  • Wechselrichterleistung: maximal 800? W AC (laut VDE-Normenentwurf)

Wichtig: Nur Systeme ohne batteriespiecher gelten als Steckersolargeräte! Und es besteht die Pflicht zur Registrierung des Balkonkraftwerks im Marktstammdatenregister innerhalb eines Monats.

Wirtschaftliche Wirkung von PV-Strom

  • Ohne PV-Anlagen wären die Strompreise an der Börse um 25? Prozent höher.
  • Verbraucher:innen würden mit günstigem Solarstrom jährlich rund 9 Milliarden Euro sparen: Ein typischer Privathaushalt spart etwa 80?Euro im Jahr.
  • Industrie spart etwa 10?Prozent Stromkosten.

Mehr zu Photovoltaikanlagen auf unserem Blog:

Marktüberblick Batteriespeicher in Deutschland (Stand: Mai 2025)

Der Bundesverband Solarwirtschaft e. V. (BSW Solar) lieferte im Mai die folgenden Zahlen und Fakten zum Batteriespeichermarkt Deustchland:

PG_Batteriespeicher Zubau Deutschland 2024

Im Mai ging laut dem BSW Solar der zweimillionste Solarstromspeicher in Betrieb:

    • 2 Millionen Solarstromspeicher sind inzwischen in Betrieb.
    • 600.000 neue Speicher wurden allein im Jahr 2024 installiert.
    • Die Gesamtspeicherkapazität stationärer Batteriespeicher liegt bei über 20 Gigawattstunden (GWh) Strom.
    • Im 1. Quartal 2025 kamen 1,7 GWh neu hinzu (plus 16? Prozent gegenüber dem Vorjahr).
    • Heimspeicher sind bei Eigenheimen mit PV inzwischen Standard.
    • Die Nachfrage nach Großspeichern (Megawattklasse) steigt deutlich. Sie stabilisieren das Stromnetz und senken Netzausbaukosten.
    • Laut Fraunhofer ISE wird bis zum Jahr 2030 eine Kapazität von 100 bis 150 GWh (inklusive mobiler Speicher) benötigt, um den EE-Ausbau effizient zu integrieren.

Was ist ein Batteriespeicher – und wie funktioniert er?

Ein Batteriespeicher speichert den Strom, den eure PV-Anlage tagsüber produziert, für eine spätere Nutzung. So könnt ihr euren Solarstrom zeitversetzt nutzen – also auch abends oder nachts, wenn keine Sonne scheint.

Der Speicher besteht in der Regel aus Lithium-Ionen-Zellen. Diese sind langlebig, effizient und relativ kompakt. Die Technik ist mit der in E-Autos vergleichbar.

Es gibt zwei Arten von Speichern:

  • AC-gekoppelte Systeme: Sie werden ans Stromnetz im Haus angeschlossen und arbeiten unabhängig von der PV-Anlage.
  • DC-gekoppelte Systeme: Sie sind direkt mit den Solarmodulen verbunden. Das ist etwas effizienter, aber aufwändiger in der Installation.

Welche Variante sich besser eignet, hängt von eurer PV-Anlage und euren Anforderungen ab. Bei Komplettpaketen wird diese Entscheidung meist bereits für euch getroffen.

Braucht ihr einen Batteriespeicher zur PV-Anlage – oder nicht?

Ein Speicher ist dann sinnvoll, wenn ihr einen großen Teil eures erzeugten Stroms selbst verbrauchen wollt. Ohne Speicher wird der überschüssige Strom ins Netz eingespeist – für eine recht niedrige Vergütung (Einspeisevergütung). Mit Speicher hingegen könnt ihr euren Eigenverbrauch deutlich erhöhen.

In typischen Haushalten mit Berufstätigen sowie KIndern in Kita und Schule ist tagsüber kaum jemand zu Hause. Der meiste Strom wird morgens und abends gebraucht. Genau dann liefert die PV-Anlage aber wenig oder keinen Strom. Hier kann ein Speicher helfen, die Lücke zu schließen.

Ob sich ein Speicher lohnt, hängt also davon ab, wie viel Strom ihr selbst verbrauchen könnt – und wann.

Vorteile vom Batteriespeicher

Ein Stromspeicher bietet ech mehrere Vorteile:

  • Mehr Unabhängigkeit von Stromanbieter:innen, den Stromverfügbarkeiten und Preisen: Ihr bezieht weniger Strom aus dem Netz.
  • Geringere Stromkosten: Selbst erzeugter Solarstrom ist günstiger als Netzstrom.
  • Höherer Eigenverbrauch: Statt Einspeisung zu niedrigen Preisen nutzt ihr mehr Strom selbst.
  • Klimaschutz: Ihr reduziert euren CO2-Ausstoß, vor allem wenn ihr Ökostrom bezieht.
  • Staatliche Förderung: In manchen Regionen gibt es Zuschüsse für Stromspeicher. Informiert euch in der Planungsphase bei den zuständigen Behörden!
  • In bestimmten Fällen könnt ihr den Speicher auch mit einer Notstromfunktion ausstatten. Das kostet zwar extra, sorgt aber für Strom bei Netzausfall.

Nachteile vom Batteriespeicher

Nicht immer ist ein Speicher die beste Lösung. Diese Nachteile solltet ihr kennen:

  • Hohe Anschaffungskosten: Ein guter Speicher kostet mehrere Tausend Euro.
  • Begrenzte Lebensdauer: Nach etwa 10 bis 15 Jahren ist oft ein Austausch nötig. Die PV-Module laufen wesentlich länger 20 bis 30 Jahre ohne nennenswerte Ertragseinbußen.
  • Verluste beim Laden und Entladen: Ihr verliert etwa 10 bis 20 Prozent der gespeicherten Energie.
  • Technologische Entwicklung: Preise und Technik entwickeln sich schnell weiter. Ein späterer Kauf kann günstiger sein.

Diese Nachteile von Batteriespeichern solltet ihr mitbedenken, wenn ihr eure Investition plant.

Lohnt sich ein Batteriespeicher? (Beispielrechnung)

Die Wirtschaftlichkeit eines Speichers hängt stark von eurem Verbrauchsverhalten und den Strompreisen ab. Ein Rechenbeispiel:

Euer Haushalt verbraucht 4.000 kWh Strom pro Jahr. Mit einer 7-kWP-PV-Anlage und einem 5-kWh-Speicher könnt ihr etwa 60 bis 70 Prozent eures Strombedarfs selbst decken. Ohne Speicher sind es dagegen nur 30 bis 40 Prozent.

Die Ersparnis liegt dann bei etwa 500 bis 800 Euro pro Jahr. Demgegenüber stehen Kosten für den Speicher von 6.000 bis 10.000 Euro. Die Amortisationszeit des Batteriespeichers liegt also bei 10 bis 15 Jahren.

Ob sich das lohnt, hängt auch von der Strompreisentwicklung ab. Wenn die Preise weiter steigen, rechnet sich der Speicher eher.

Speicher gleich mitkaufen oder später nachrüsten?

Grundsätzlich ist beides möglich. Ein Vorteil beim Kauf im Paket: Die Komponenten sind aufeinander abgestimmt, die Installation ist einfacher und oft auch günstiger.

Wer mit dem Batteriespeicherkauf noch abwarten möchte, sollte beim Bau der PV-Anlage darauf achten, dass eine Nachrüstung später technisch möglich ist. Viele Wechselrichter lassen sich auch nachträglich mit einem Speicher kombinieren.

Die Preise für Speicher sinken tendenziell. Wer in ein paar Jahren nachrüstet, bekommt eventuell mehr Kapazität für weniger Geld.

Batteriespeicher kaufen: Worauf solltet ihr achten?

Beim Kauf eines Stromspeichers sind folgende Punkte für euch  wichtig:

  • Kapazität: Der Speicher sollte zu eurem Stromverbrauch passen. Faustregel: 1 kWh Speicherkapazität pro 1.000 kWh Jahresverbrauch.
  • Qualität: Achtet auf Markenprodukte mit guten Garantien (10 Jahre sind üblich).
  • Effizienz: Je höher der Wirkungsgrad, desto weniger Energieverlust.
  • Erweiterbarkeit: Falls euer Bedarf wächst (z. B. durch E-Auto), sollte der Speicher mitwachsen können.
  • Notstromfunktion: Ist optional, aber für manche Haushalte sinnvoll.

Lasst euch von unseren Partner-Handwerksfachbetrieben beraten. Sie können anhand eurer Verbrauchsdaten eine passende Lösung vorschlagen.

PV mit Speicher oder ohne kaufen

Ein Batteriespeicher macht euch unabhängiger, hilft euch beim Stromsparen und ist ein Beitrag zum Klimaschutz. Gleichzeitig ist er eine Investition, die gut überlegt sein will.

Wirtschaftlich lohnt sich der Speicher nicht in jedem Fall sofort. Wer aber auf langfristige Einsparungen, Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit setzt, kann davon profitieren.

Wichtig ist, dass ihr euch gut informiert. Dann trefft ihr eine Entscheidung, die zu euren Zielen und eurem Haushalt passt.

PV-Speicher – häufige Fragen (FAQ)

Kann ich mit PV und Speicher komplett autark werden?

Nicht ganz. In den meisten Fällen reicht der Speicher nicht für eine 100-prozentige Versorgung. Im Winter muss meist Netzstrom bezogen werden.

Was passiert bei Stromausfall?

Nur Speicher mit Notstromfunktion können in solchen Fällen Strom liefern. Achtet auf diese Option, wenn euch das wichtig ist.

Was, wenn ich später ein E-Auto lade?

Dann steigt euer Strombedarf. Plant ausreichend Reserve ein oder wählt ein System, das erweiterbar ist.

Wie lange hält ein Speicher?

Gute Speicher halten 10 bis 15 Jahre. Danach nimmt die Kapazität ab. Garantien können helfen, das Risiko zu begrenzen.

Wie hoch ist der Wartungsaufwand?

Stromspeicher sind weitgehend wartungsfrei. Regelmäßige Systemchecks von Fachfirmen sind trotzdem empfehlenswert.

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Fotos: hasan – AdobeStock.com (Grafik: Titel), BSW Solar (Grafik), Paradigma