Luftwärmepumpe und Brauchwasserwärmepumpe – was ist der Unterschied?

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Ganz ausführlich habe ich Euch kürzlich erklärt, was Luftwärmepumpe und Brauchwasserwärmepumpe sind und wie sie funktionieren. Heute geht es mir um den direkten Vergleich der beiden Wärmepumpen. Was haben sie gemeinsam, wo unterscheiden sie sich?

Luftwärmepumpe und Brauchwasserwärmepumpe – was sind die Wärmequellen?

Die Luftwärmepumpe, auch Luft-Wasser-Wärmepumpe genannt, nutzt als Wärmequelle die Luft aus der Umgebung. Auch die Brauchwasserwärmepumpe entzieht der Umgebungsluft Wärme. Das ist also beiden Wärmepumpen-Arten gemeinsam.

Die warme Luft, die als Wärmequelle genutzt wird, ist entweder die, die sich direkt in dem Raum befindet, wo die Wärmepumpen aufgestellt sind. Alternativ dazu kann die Luftwärmepumpe auch im Außenbereich, ja sogar im Freien, aufgestellt werden. Man muss für die gesamte Technik mit etwa einem Kubikmeter Platzbedarf rechnen. Steht dort (im Keller oder Außenbereich, zum Beispiel Garage oder Schuppen) auch noch ein Heizkessel, womöglich ein Gerät älteren Baujahrs mit mangelhafter Dämmung, sorgt der allein schon dafür, dass es im Raum immer warm ist. Es handelt sich bei der Wärmequelle also um Innenluft oder Raumluft. Selbst über meterlange Strecken kann Raumluft, zum Beispiel aus eher feuchtwarmen Gegenden wie Küche und Bad, genutzt werden.

Auch die Außenluft kann den Wärmepumpen als Wärmequelle dienen. Sie wurde direkt von der Sonne erwärmt, es handelt sich dabei also um echte Solarthermie.

Brauchwasserwärmepumpen können darüber hinaus auch noch die Abwärme einer Lüftungsanlage, die ohne eigene Vorrichtung zur Rückgewinnung der Wärme arbeitet, als Wärmequelle nutzen, um Wärme beziehungsweise warme Luft zu beziehen.

Luftwärmepumpe und Brauchwasserwärmepumpe – wie wird die warme Umgebungsluft eingefangen?

Während in einem System mit Luftwärmepumpe die Wärme der Umgebungsluft mittels Ventilatoren angesaugt und zum Verdampfer weiter transportiert wird, wo sie auf das sogenannte Kältemittel übertragen wird, wird die warme Luft bei einer Brauchwasserpumpe über sogenannte Stutzen angesaugt. Eine Sache also, in der sich die beiden Wärmepumpen-Arten unterscheiden.

Luftwärmepumpe und Brauchwasserwärmepumpe – was wird als „Transportmittel“ für die Wärme benutzt?

Sowohl Luftwärmepumpe als auch Brauchwasserwärmepumpe arbeiten mit speziellen Arbeitsmedien, Kältemitteln also, die die Wärme aus der Umgebung aufnehmen und innerhalb des Systems weiter tragen, um sie schließlich an das zu erwärmende Wasser abzugeben. Eine weitere Gemeinsamkeit!

Luftwärmepumpe und Brauchwasserwärmepumpe – was wird erwärmt?

Die Luftwärmepumpe erwärmt das Wasser, das zum Heizen und als Trinkwasser (Brauchwasser) benutzt wird. Zum Beispiel in einer Heizungsanlage mit Heizkörpern an der Wand oder einer Fußbodenheizung – also einem Heizsystem das auch Niedertemperaturheizsystem genannt wird.

Die Brauchwasserwärmepumpe erwärmt dagegen nur das Brauchwasser, das im Bad in Form von Trinkwasser zum Waschen, Duschen, Baden, Spülen des WC oder in der Küche zum Abwaschen, Kochen und generell zum Putzen abgezapft wird.

Das ist der wesentliche Unterschied der beiden Wärmepumpen-Arten. Die Brauchwasserwärmepumpe wird demzufolge nicht zum Erwärmen des Heizwassers, sprich zum Heizen eingesetzt. Das muss eine andere Komponente im Heizsystem übernehmen, in der Regel der Heizkessel.

Luftwärmepumpe und Brauchwasserwärmepumpe – sind sie solar-teamfähig?

Wärmepumpen haben sich als Partner eines Duos, bestehend aus Wärmepumpe und Photovoltaik-Anlage auf dem Dach längst einen guten Ruf verschafft. Dass sie im Team mit einer Solarthermie-Anlage sogar noch effizienter und wirtschaftlicher im Einsatz sind als mit einer Photovoltaik-Anlage, ist eine Tatsache, die jedoch leider häufig noch zu leise und / oder zu selten erwähnt wird.

Luftwärmepumpe und Brauchwasserwärmepumpe – welche Kosten, Betriebskosten?

In der Anschaffung und Inbetriebnahme ist eine Wärmepumpe, die mit der Wärmequelle Luft arbeitet, günstiger als solche Wärmepumpen, die das Grundwasser oder das Erdreich als Wärmelieferanten anzapfen. Für diese beiden ist der Installationsaufwand einfach größer. Den dennoch als recht günstig anzusehenden Anschaffungskosten einer Wärmepumpe, die mit Luft als Wärmequelle arbeitet, stehen deren sehr niedrige Wartungskosten und recht hohe Betriebskosten gegenüber. Letztere ergeben sich vor allem aus der Tatsache, dass die Temperatur der Wärmequelle Luft eher schwankt als die von Erdreich oder Grundwasser. Daher braucht die Luftwärmepumpe übers Jahr gesehen mehr Strom.

Foto: marsj / photocase.de