Paradigma PV-Dach plus Waermepumpe

Wärmepumpe aufstellen: Was ist der beste Standort für Wärmepumpe?

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Ihr plant den Kauf einer Wärmepumpe und wollt wissen, wo ihr das Gerät am besten aufstellt? Dann ist dieser Beitrag für euch geschrieben: Ihr erfahrt hier, was der beste Standort für eine Wärmepumpe ist und welchen Ansprüchen er gerecht werden muss. 

Modernes Einfamilienhaus mit Paradigma Waermepumpe WP Aero Calima
Bei diesem modernen Einfamilienhaus steht unsere Paradigma Wärmepumpe WP Aero Calima abseits der Terrasse. Foto: Paradigma

Bester Platz für Wärmepumpe: Mit dieser Faustregel findet ihr ihn!

Wärmepumpen wandeln Sonnenenergie, die in der Umwelt als Wärme gespeichert ist, in nutzbare Wärme um: Diese könnt ihr zum Heizen eures Hauses oder zum Bereitstellen von Warmwasser für Küche und Bad verwenden. Nutzbare Umweltwärme findet sich im flachen Erdreich, im Grundwasser und in der Umgebungsluft. Auch Erdwärme aus tiefen Erdschichten lässt sich mit Hilfe einer Wärmepumpe abgreifen. Je nachdem, welche Wärmequelle die Wärmepumpen nutzen, unterscheiden sie sich in Aufbau, Funktionsweise und Technologie. Die verschiedenen Wärmepumpentypen stellen wir euch in diesem Beitrag ausführlich vor. Die Wärmequelle beeinflusst auch, wo die Wärmepumpe am besten Platz findet.

Für das Aufstellen von Wärmepumpen, ganz gleich, welcher Gerätetyp, gibt es eine Faustregel, die ihr euch merken könnt:

Je näher ihr die Wärmepumpe an der Wärmequelle aufstellt, desto besser. 

Wärmepumpe aufstellen: innen oder außen?

Ob eine Wärmepumpe im Haus oder außerhalb dessen aufgestellt wird, das hängt nicht nur von der Wärmequelle beziehungsweise dem entsprechenden Gerätetyp ab, sondern auch davon, ob die Wärmepumpe für einen Neubau oder einen Altbau gedacht ist.

Wärmepumpe aufstellen: Neubau

Ein Neubau soll mit Wärmepumpe beheizt werden? Dann wird der Wärmeerzeuger von Anfang an mitgedacht und mitgeplant. Das ist von großem Vorteil, denn so kann der beste Platz fürs Wärmepumpe aufstellen gefunden werden. In rund 57 Prozent der im Jahr 2022 in Deutschland fertiggestellten Wohngebäude wurde übrigens eine Wärmepumpe eingebaut (Quelle: Statista).

Erdwaermepumpe mit Erdkollektoren
Im Neubau können Erdwärmepumpen, hier ein Modell mit Erdwärmekollektoren, die flächig auf dem Grundstück verlegt wurden, im Haus aufgestellt werden. Grafik: BWP

Lässt es der Standort zu, sind Erdwärmepumpen und Grundwasserwärmepumpen aus effizienztechnischer Sicht die bessere Wahl: Sie verbrauchen weniger Strom als Luftwärmepumpen und machen auch weniger Lärm, wenn sie laufen. Allerdings ist es arbeits- und damit kostenaufwendiger, die Wärme von Grundwasser und Erdreich abzugreifen, als von der Umgebungsluft.

Erdwaermepumpe mit Erdsonden
Werden die Erdsonden für Erdwärmepumpen im Neubau von Anfang an mit eingeplant, kann die Wärmepumpe im nahen Heizungskeller aufgestellt werden. Grafik: BWP

Werden für eine Erdwärmepumpe Erdkollektoren verlegt beziehungsweise Erdsonden gesetzt oder für eine Grundwasserwärmepumpe Brunnen errichtet, können diese so platziert werden, dass auch die Wärmepumpen im Haus Platz finden. bestenfalls direkt im Keller, damit sie nahe an der Wärmequelle stehen.

Grundwasser-Waermepumpe
Die Wasserwärmepumpe wird beim Neubau von vornherein mitgedacht und mit eingeplant. So kann sie direkt im Heizungskeller oder Technikraum in nächster Nähe zu den Brunnen platziert werden. Grafik: BWP

Kommen Luftwärmepumpen zum Einsatz ist zwischen zwei Gerätebauweisen zu unterscheiden:

  1. Luftwärmepumpen in Monoblockbauweise
  2. Luftwärmepumpen in gesplitteter Bauweise
Luft-Waermepumpe
Eine Luftwärmepumpe in Monoblockbauweise steht der Einfachheit halber oft außerhalb des Gebäudes. Ins Haus kommt sie meist nur aus Lärmschutzgründen. Grafik: BWP

Bei den Luftwärmepumpen in Monoblockbauweise habt ihr ein Gerät in kompakter Bauweise, das sämtliche Komponenten zur Wärmeumwandlung enthält. Es ist im Vergleich zu zweiteiligen Geräten weniger störanfällig. Außerdem kann eine Monoblock-Wärmepumpe je nach Modell drinnen und/oder draußen platziert werden. Steht sie drinnen, wird die Außenluft über entsprechende Luftkanäle in der Außenwand des Gebäudes angesaugt. Mögliche Aufstellorte sind Technikräume (bestenfalls ebenerdig oder halb-ebenerdig) im Erdgeschoss oder auch im Dachgeschoss, wenn die Statik des Gebäudes das Mehr an Gewicht mitträgt.

Bei den Luftwärmepumpen in gesplitteter Bauweise habt ihr zwei Geräteteile, eine Inneneinheit und eine Außeneinheit. Das Innenteil kommt ins Haus, das Außenteil nach draußen. Die Außeneinheit saugt die Umgebungsluft an, erwärmt sie und übergibt sie der Inneneinheit, die damit das Wasser für den Heizbetrieb erwärmt.

Wärmepumpe aufstellen: Altbau

Im Altbau kommt eine Wärmepumpe im Nachhinein in den Haushalt. Die räumlichen Bedingungen sind einst nicht für sie gedacht und gemacht worden. In städtischen Wohngebieten ist es technisch oft gar nicht möglich, Erd- oder Grundwasserwärmepumpen einzusetzen. Für die Flächenwärmekollektoren fehlt es an Platz, für Bohrungen ins tiefe Erdreich an Platz und Genehmigungen. Die Wahl fällt daher oft auf Luftwärmepumpen. Die  ersetzen meist fossile Heizungen (Gasheizung oder Ölheizung), die ihr im Heizungskeller oder Technikraum stehen hattet.

Tipp: Ob die neue Wärmepumpe dort gut aufgestellt ist, muss ein Fachmann beurteilen. Gründe, die dagegen sprechen, sind zum Beispiel, dass der Raum an sich ungeeignet ist oder dass die Wärmepumpe wegen ihrer Größe nicht dorthin transportiert werden kann.

Findet sich im Haus kein Platz für die Luftwärmepumpe, muss sie nach draußen. Die Außenaufstellung ist verglichen mit einer Innenaufstellung meist einfacher. Vorausgesetzt, ihr findet ein geeignetes Plätzchen auf eurem Grundstück. Pi mal Daumen braucht ihr dafür anderthalb bis zwei Quadratmeter Aufstellfläche.

Es gilt grundsätzlich:

  • Je dichter am Haus die Wärmepumpe  aufgestellt wird, desto kürzer sind die Leitungen ins Haus. Das wiederum sorgt für geringe Wärmeverluste beim Transport und damit für eine hohe Effizienz der Geräte. Außerdem fallen auch die Materialkosten dann geringer aus. Aber: Zur Hauswand braucht ihr einen Mindestabstand, der je nach Hersteller variiert und in der Regel zwischen 20 und 40 Zentimetern beträgt. 
  • Je nach Größe und Design der Geräte spielt auch die Optik eine Rolle bei der Wahl des besten Aufstellortes für die Wärmepumpe. 
  • Eher ungünstig sind Aufstellorte direkt an Grundstückswegen oder Terrassen, da die Kaltluft, die den Luftwärmepumpen entströmt, für unangenehme Zugluft sorgen kann.
  • Der beste Aufstellort für Luftwärmepumpen ist zudem einer, der einigermaßen windgeschützt ist. Ausrichten solltet ihr die Wärmepumpe deshalb so, dass die Ausblasöffnung möglichst nicht in die Hauptwindrichtung weist, hierzulande ist das zumeist Westen.  Das ist insofern wichtig, als dass es andernfalls zu einem sogenannten thermischen Kurzschluss kommen könnte.

Exkurs: Was ist ein Thermischer Kurzschluss?

Dabei wird die ausgeblasene, kalte Luft vom Wind in Richtung Ansaugöffnung gedrückt und dort sofort wieder in die Luftwärmepumpe gesaugt. Die Folge: Die Wärmepumpe läuft nicht mehr effizient, da die Abluft meist kälter als die Umgebungsluft ist.  Die ineffiziente Arbeitsweise schlägt sich in höherem Stromverbrauch (Betriebsstrom) und daraus resultierend in höheren Stromkosten (Betriebskosten) nieder.

  • Nicht zuletzt sollte die Luftwärmepumpe so aufgestellt werden, dass sowohl die Ansaugöffnung, die meist in Richtung Hauswand zeigt, als auch die Ausblasöffnung, die meist in Richtung Grundstück zeigt, gut zugänglich sind: Schließlich soll die Handwerker:in eures Vertrauens die Wärmepumpe einmal im Jahr komfortabel warten können.
Paradigma Wärmepumpe WP Aero Vento Haus Solarthermie
Die Paradigma Wärmepumpe WP Aero Vento steht bei diesem Einfamilienhaus ums Eck zur Terrasse. Foto: Paradigma

Wärmepumpe aufstellen: Lärmschutz-Abstand

Moderne Luftwärmepumpen arbeiten sehr leise, oft ist von “flüsterleise” die Rede. Aber: Ganz ohne Geräuschkulisse geht’s (noch) nicht. Damit weder eure Nachbar:innen noch ihr selbst von den im laufenden Betrieb unvermeidlichen Geräuschen der Luftwärmepumpe genervt werdet, solltet ihr beim Wärmepumpe aufstellen Abstand zu den Grundstücken der Nachbarn halten. Mindestens drei Meter werden oft empfohlen. Ihr solltet euch die Wärmepumpe auch nicht unter ein Fenster stellen, schon gar nicht unter das eines Schlafraums. Außerdem solltet ihr beachten, dass sich die Betriebsgeräusche einer Wärmepumpe mitunter “selbständig machen” und ungünstigenfalls auch verstärken (unerwünschter Echoeffekt), zum Beispiel, wenn diese in einer Gebäudeeinbuchtung oder Mauernische steht. 

Tipp: Um den Arbeitslärm der Wärmepumpe so gering wie möglich zu halten, könnt ihr spezielle Schallschutzverkleidungen installieren. Oder ihr arbeitet mit grünen Schallwellenbrechern: Entsprechende Schallschutzhecken oder Einzelpflanzen wirken nicht nur als Lärmschutz, sondern auch als Sichtschutz. Damit die Ansaug- und Ausblasöffnungen an einem Standort “mitten im Grünen” nicht verschmutzen, beispielweise von schmutzigem Spritzwasser oder angewehtem Schmutz, lassen sie sich mit passenden Filtern schützen. Die Filter müsst ihr dann aber regelmäßig checken und gegebenenfalls reinigen.

Natürlich kann eine Wärmepumpe auch in einem “Nebengebäude” wie einem Carport oder einen Gartenschuppen aufgestellt werden, vorausgesetzt, die Leitungen ins Haus sind nicht zu lang dafür. Wichtig ist dann auch, dass genug Luft ans Gerät kommt.

Zum Thema “Wärmepumpe Lärmschutz” liefern wir euch in Kürze ausführliche Informationen, versprochen!

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Mehr Informationen

Wärmepumpe aufstellen: Fundament

Eine Luftwärmepumpe in kompakter Monoblockbauweise zum Außenbetrieb bringt ordentlich was an Gewicht auf die Waage. Deshalb kommt ihr nicht umhin, das Gerät auf einen stabilen Untergrund zu stellen. Andernfalls könnte es mit der Zeit in den Boden einsacken. Ein dauerhafter Schiefstand beeinträchtigt jedoch früher oder später die reibungslose Funktionsweise des Geräts.

Ratsam ist ein Betonfundament oder Betonsockel unter der Wärmepumpe. Vom Gerät führen zwei Leitungen ins Haus, je nach entweder oberirdisch oder unterirdisch. Die eine Leitung führt das von der Wärmepumpe erwärmte Wasser ins Haus, die andere das erkaltete aus dem Haus zurück zur Wärmepumpe.

Fotos: Paradigma, Grafiken: BWP (Bundesverband Wärmepumpen e.V.)