Was kostet eine Wärmepumpe? Wo liegen die Wärmepumpen-Preise 2024? Mit welchen Kosten müsst ihr beim Wärmepumpen kaufen neben den Anschaffungskosten noch rechnen? Welche Betriebskosten schlagen bei einer Wärmepumpe langfristig zu Buche? Die Antworten auf diese Fragen nach Wärmepumpen-Kosten gibt’s hier.
Wärmepumpen-Markt: Aktuelle Entwicklungen
Deutschland setzt wie viele andere europäische Länder auf Wärmepumpen, um die geplante Klimaneutralität im Wärmesektor zu erreichen. Doch während der Absatz der Wärmepumpen seit dem Jahr 2013 kontinuierlich gestiegen war, 2022 sogar sprunghaft, brach er im vergangenen Jahr vielerorts ein. Damit kehrte sich der Trend des letzten Jahrzehnts um, in dem der Gesamtabsatz jährlich gestiegen war.
Der Bundesverband Wärmepumpe e.V. schreibt dazu in seiner Pressemeldung, dass der Absatz von Wärmepumpen im Jahr 2023 in 14 europäischen Ländern im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt rund fünf Prozent zurückgegangen sei, von 2,77 Millionen auf 2,64 Millionen abgesetzte Geräte.
- Demnach seien im Jahr 2023 in Frankreich, Italien, Schweden, Finnland, Polen, Dänemark, Österreich und der Schweiz weniger Wärmepumpen verkauft worden.
- In Portugal, Belgien, Norwegen, den Niederlanden, Spanien und Deutschland habe sich der Absatz zwar erhöht, doch reichte der Anstieg nicht aus, um den Gesamtrückgang auszugleichen.
Die jüngste Entwicklung auf dem deutschen Wärmepumpenmarkt ist erfreulich: Laut Aussage des Bundeswirtschaftsministers Dr. Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) seien die Antragszahlen für die Förderung von Wärmepumpen im April noch einmal klar gestiegen.
Das Statistische Bundesamt (Destatis) lieferte Anfang Juni 2024 aktuelle Zahlen zum Wärmepumpenausbau hierzulande: Demnach werden in immer mehr neuen Wohngebäuden (Neubauten) in Deutschland Wärmepumpen zum Heizen genutzt.
Wärmepumpen in Neubauten 2023: fast zwei Drittel
Fast zwei Drittel (64,6 Prozent) der 2023 fertiggestellten knapp 96.800 Wohngebäude (Neubauten) nutzten Wärmepumpen als primäre Wärmeerzeuger. Allein gegenüber dem Vorjahr stieg der Anteil um 8 Prozentpunkte; gegenüber 2014 (31,8 Prozent) hat er sich mehr als verdoppelt. Wärmepumpen kommen vor allem in Ein- und Zweifamilienhäusern zum Einsatz: In 68,9 Prozent aller 2023 fertiggestellten Ein- und Zweifamilienhäuser wurde eine Wärmepumpe zur primären Erzeugung von Heizenergie genutzt, deutlich seltener war der Einsatz in Mehrfamilienhäusern (41,1 Prozent).
Wärmepumpen in Bauplänen 2023: mehr als drei Viertel
80,7 Prozent der 2023 genehmigten rund 67.900 Wohngebäude sollen primär mit erneuerbarer Energie beheizt werden. Meist handelt es sich auch hier um Wärmepumpen, schreibt Destatis weiter: Sie sollen in 76,3 Prozent der genehmigten Neubauten als primäre Heizung zum Einsatz kommen.
Wärmepumpen: Produktionszahlen 2023
Im Jahr 2023 wurden in Deutschland gut 400.100 Wärmepumpen hergestellt, 14 Prozent mehr als im Jahr zuvor mit knapp 350.900 Wärmepumpen. Allerdings ging die Produktion der Heizungsgeräte nach teilweise deutlichem Anstieg vor allem im Jahr 2022 zuletzt zurück. Im 4. Quartal 2023 wurden rund 54.400 Wärmepumpen in Deutschland produziert. Das waren 41,4 Prozent weniger als im Vorquartal, als noch 92.900 Wärmepumpen hergestellt wurden, und etwa halb so viele (minus 49,5 Prozent) wie im Vorjahresquartal mit 107.700 Wärmepumpen.
Wärmepumpen: Import und Export
Im Jahr 2023 wurden Wärmepumpen im Wert von einer Milliarde Euro importiert. Das entspreche Destatis zufolge einem wertmäßigen Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 39,2 Prozent. Zuletzt ging der Außenhandel mit Wärmepumpen jedoch zurück: Im 1. Quartal 2024 wurden Wärmepumpen im Wert von knapp 163,4 Millionen Euro nach Deutschland importiert. Das entspricht demnach einem Rückgang von 28,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal, als Wärmepumpen im Wert von 228,1 Millionen Euro nach Deutschland eingeführt wurden, und einem Rückgang von 35,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal mit einem Import in Höhe von 253,4 Millionen Euro.
Auch beim Export von Wärmepumpen ist eine ähnliche Entwicklung zu sehen. So wurden im Jahr 2023 Wärmepumpen im Wert von 802,5 Millionen Euro exportiert. Das ist laut Destatis ein Anstieg um 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im 1. Quartal 2024 wurden dann Wärmepumpen im Wert von 117,5 Millionen Euro aus Deutschland ausgeführt – und damit 7,6 Prozent weniger als im Vorquartal (127,2 Millionen Euro) und 52,0 Prozent weniger als im 1. Quartal 2023 (244,8 Millionen Euro).
Damit habt ihr einen guten Überblick über die aktuellen Entwicklungen auf dem Wärmepumpenmarkt in Europa und in Deutschland.
Wärmepumpe: Kosten 2024 – damit könnt ihr rechnen!
Beim Wärmepumpe kaufen, solltet ihr nicht nur auf den Kaufpreis (Anschaffungskosten) schauen, sondern auch auf die Investitionskosten, die sich zusätzlich ergeben, wenn ihr künftig mit einer Wärmepumpe heizt. Dazu gehören zunächst die Kosten für die Installation der Wärmepumpe (Installationskosten) und ihre Inbetriebnahme. Und dann kommen die laufenden Betriebskosten hinzu, die ihr unbedingt langfristig berücksichtigen solltet.
Wärmepumpenkosten hängen stark vom Gerätetyp ab
Wärmepumpe ist nicht gleich Wärmepumpe. Je nachdem, welche Wärmequelle in der Umgebung die Wärmepumpe anzapft, sind die Geräte unterschiedlich aufgebaut und unterschiedlich in das Heizsystem einzubinden. Zudem haben die örtlichen und baulichen Bedingungen bei euch Einfluss auf die Wärmepumpenkosten. Welche Wärmepumpe zu eurem Haus passt, lest ihr hier in unserem Blogbeitrag ausführlich. Aus der Unterschiedlichkeit der Gerätetechnik und der individuellen Standortbedingungen resultieren Preisunterschiede bei Wärmepumpen.
Grundsätzlich sind Erdwärmepumpen und Grundwasserwärmepumpen teurer, da für ihren Einsatz aufwendige Bohrungen beziehungsweise Erdarbeiten nötig sind. Die Bohrungen für Erdsonden und Brunnen sind zudem genehmigungspflichtig. Die Installation von Luftwärmepumpen dagegen bereitet weniger Aufwand und ist deshalb auch günstiger.
Wärmepumpe: Kosten Neubau und Altbau im Vergleich
Zudem gilt, dass die Installation einer Wärmepumpe im Neubau günstiger ist als im Altbau. Der Grund: Beim Neubau lassen sich die gegebenenfalls umfangreiche Erdarbeiten oder Bohrungen von Anfang an mit planen und im Zuge der Bauarbeiten ausführen – die dafür benötigten Maschinen sind oft ohnehin schon auf der Baustelle. Außerdem steht noch keine Bebauung im Weg.
Auch bei den laufenden Wärmepumpenkosten ergibt sich ein Unterschied zwischen Neubau und Altbau: Im Altbau liegen die laufenden Wärmepumpenbetriebskosten höher. Der Grund: Ein Altbau ist anders gedämmt als ein Neubau. Der hohe Dämmstandard eines Neubaus lässt sich im Altbau – wenn überhaupt – nur zu unverhältnismäßig hohen Kosten erreichen.
- Der Wärmebedarf von einem Altbau (Beispiel: 140 Quadratmeter, 4-Personen-Haushalt) beträgt im Schnitt 28.000 kWh jährlich.
- Im Neubau dagegen liegt der Wärmebedarf bei nur bei 9.000 kWh im Jahr.
Entsprechend niedriger sind die laufenden Wärmepumpenkosten im Neubau.
Wissenswertes zu Wärmepumpenkosten im Altbau
Die Kosten für eine Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus inklusive Installation liegen zwischen 20.000 und 50.000 Euro, schreibt die Verbraucherzentrale (VZ) Baden-Württemberg (BW) in ihrer Pressemitteilung. Damit liegen die Wärmepumpenpreise deutlich über denen fossiler Heizungsalternativen, die aktuell hierzulande noch eingebaut werden dürfen.
Entscheidend sind demnach aber die Betriebskosten der kommenden 15 bis 20 Jahre. Die Antwort auf die Frage, ob das Heizen mit einer Wärmepumpe am Ende günstiger ist als mit einer Öl- oder Gasheizung, hängt demnach
- zum einen von der Effizienz der Wärmepumpe ab
- und zum anderen von der Kostenschere zwischen Strompreis und Brennstoffpreis (Gaspreis, Ölpreis oder Pelletpreis).
Für die Lebensdauer der Heizung lassen sich diese Kosten nicht exakt vorhersagen. Laut der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg ist aber wahrscheinlich, dass
- mehr Wind- und Solarstrom weiterhin den Strompreis drücken
- und die beschlossenen Steigerungen der CO2-Abgabe die fossilen Energien weiter verteuern.
Die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe sind aktuell tatsächlich höher als die für Brennwerttechnik. Da die Umstellung auf Wärmepumpen jedoch maßgeblicher Bestandteil der von der Politik angestrebten Wärmewende ist, werden sie momentan mit bis zu 40 Prozent vom Staat gefördert. Das reduziert die Investitionskosten. Entscheidend ist demnach die Jahresarbeitszahl (JAZ) der Wärmepumpe.
Die JAZ ist ein Maß für die Effizienz einer Wärmepumpe. Sie bemisst das Verhältnis des benötigten Stroms zur erzeugten Wärme. Eine JAZ von 3 heißt, dass mit 1 Kilowattstunde (kWh) Strom 3 kWh Wärme erzeugt werden können. Die Verbraucherzentrale rät, im Altbau mindestens die JAZ 3 anzustreben.
Vergleich Wärmepumpenkosten mit Gaskosten – langfristig (Beispielrechnung)
Hans-Joachim Horn, Energieexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, rechnet konkret vor, dass sich eine Wärmepumpe schon heute lohnt: Er geht von einem Haus aus, das im Jahr 25.000 kWh Wärme benötigt, und von einer Heizung, die 15 Jahre genutzt wird.
Fällt die Entscheidung für eine Gasheizung, kostet das warme Haus nach 15 Jahren 85.000 Euro.
Gasheizung Kosten – Beispielrechnung:
- Anschaffungskosten: 10.000 Euro (wichtig: keine Förderung!)
- Gaspreis: 0,2 Euro
- Gaskosten für 15 Jahre: 25.000 kWh mal 15 Jahre mal 0,2 Euro= 75.000 Euro
- Gesamtkosten: 10.000 plus 75.000 Euro = 85.000 Euro
Das gleiche Haus mit einer Wärmepumpe beheizt, verursacht demnach Kosten von 68.000 Euro.
Wärmepumpe Kosten – Beispielrechnung:
- Anschaffung: 18.000 Euro (30.000 Euro minus 12.000 Euro Förderung)
- JAZ: 3
- Stromkosten: 0,4 Euro
- Stromkosten für 15 Jahre: 50.000 Euro (25.000 kWh mal 15 Jahre geteilt durch JAZ 3 mal 0,4 Euro)
- Gesamtkosten: 18.000 Euro + 50.000 Euro = 68.000 Euro
Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg weist ausdrücklich darauf hin, dass Wärmepumpen auch deutlich klimaschonender als Gasheizungen sind. Mit Zahlen des Umweltbundesamtes (UBA) belegt die VZ das: Demnach erzeugen Gasheizungen pro kWh Wärme etwa 218 Gramm (g) Kohlenstoffdioxid (CO2). Für oben genanntes Beispielhaus mit jährlichem Verbrauch von 25.000 kWh bedeutet das 5,45 Tonnen (t) CO2. Der aktuelle Strommix hierzulande verursacht demnach mit 434 g/kWh zwar größere Mengen CO2, die Wärmepumpe braucht für die selbe Wärmemenge jedoch nur ein Drittel Strom (JAZ 3). Am Ende sind es 3,6 Tonnen CO2. Am klimafreundlichsten ist Öko-Strom. Hier sind die Emissionen noch niedriger.
Deshalb ist es sinnvoll, sich eine Solarstromanlage (Photovoltaik-Anlage) aufs Dach zu holen, die vor Ort grünen Strom erzeugt und das zu Gestehungskosten die deutlich unter dem Netzstrompreis liegen.
Vergleich Wärmepumpenkosten mit gängigen Heizungskosten langfristig
Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz verglich die Investitionskosten und Betriebskosten gängiger Heizungstypen für ein Beispielhaus miteinander. Das Beispielhaus ist ein Einfamilienhaus. Es hat eine zu beheizende Wohnfläche von 150 Quadratmetern (m2). Der Wärmebedarf, den die alte Erdgasheizung decken muss, wird auf drei Personen veranschlagt und liegt bei 20.000 Kilowattstunden (kWh) (Heizwärme und Wärme zur Warmwasserbereitung). Bislang liegen die Energiekosten bei 2.570 Euro jährlich.
1 Förderung: Wärmepumpe, Fernwärme 50 Prozent, Holzpellets 30 Prozent;
2 Kosten Energieträger: Erdgas 10 Cent/kWh, Strom Wärmepumpe 28 Cent, Fernwärme 14 Cent, Pellets 305 Euro/t;
3 Annahme: 2 Prozent Kostensteigerung bei Wartung, übrige Kosten über die Laufzeit konstant; CO2-Abgabe für Gas insgesamt 9.500 Euro (Quelle: Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz)
Die Tabelle zeigt: Schaut ihr lediglich auf die Anschaffungskosten der verschiedenen Heizungstypen, ist die fossile Gasheizung (noch) mit Abstand die günstigste Heizung. Selbst unter Berücksichtigung der Förderungen für erneuerbare Heizungen vom Staat ist eine Gasbrennwertheizung heute (noch) günstiger als Wärmepumpen- und Pelletheizungen. Der Blick auf die Betriebskosten jedoch zeigt, dass sich langfristig die erneuerbaren Heizungen rechnen: Über die Laufzeit von 20 Jahren schneiden Wärmepumpe und Pelletheizung mit ihren Gesamtkosten günstiger ab als die Gasheizung, schreibt zum Beispiel die Süddeutsche Zeitung in ihrer Ausgabe vom 19. Februar 2024.
Fotos: Paradigma, Bundesverband Wärmepumpe e.V. (Grafik), Destatis (Grafik)