Wärmepumpe plus Pelletskessel: eine Kombi, die euch im Winter richtig einheizt!

Aktuelle Marktzahlen belegen, dass hierzulande inzwischen mehr Wärmepumpen als Gasheizungen gekauft werden. Eine Entwicklung, die auch zeigt, dass  Heizungsbetreiber:innen verstanden haben, worum es bei der Wärmewende geht: um umweltfreundliche Wärmegewinnung. Immer wieder taucht im Zusammenhang mit Wärmepumpen die Frage auf: Reicht sie im Winter? Wir stellen euch hier ein Duo vor, das euch im Winter mit ausreichend erneuerbarer Wärme versorgt: Wärmepumpe plus Pelletskessel. Doch lest selbst, wie diese beiden Heizungen im perfekten Zusammenspiel punkten.

Kurzer Technik-Check vorab

Damit ihr wisst, won welcher Heiztechnik wir hier konkret sprechen, ein kurzer Heiztechnik-Check vorab:

Die Wärmepumpe

• nutzt die gratis verfügbare Wärme aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser, um eure Heizwärme bereitzustellen.
• funktioniert dann besonders energieeffizient, wenn die Vorlauftemperatur niedrig ist (Stichwort: Flächen- beziehungsweise Fußbodenheizung).
• spart Stromkosten bei milden Außentemperaturen.

Ausführliche Infos zu Aufbau, Funktionsweise, Leistung, Kosten, Förderung und mehr von Wärmepumpen lest ihr in unseren folgenden Blogbeiträgen:

• Grundlagen: Alles, was ihr zur Wärmepumpe wissen müsst – Aufbau, Funktionsweise, Einsatz, Effizienz
• Wärmepumpe kaufen: Welche Wärmepumpe passt zum Haus?
• Wärmepumpen: JAZ und 11 andere Leistungszahlen einfach erklärt

Der Pelletskessel

• verbrennt Holzpellets aus gepressten Sägespänen (sogenannte Presslinge).
• liefert hohe Temperaturen, auch bei strengem Frost.
• arbeitet unabhängig von Außentemperaturen.

Ausführliche Infos zu Aufbau, Funktionsweise, Leistung, Kosten, Förderung und mehr von Pelletkessseln lest ihr in unseren folgenden Blogbeiträgen:

• Pelletheizung kaufen: Welcher Pelletkessel passt zum Haus?
• Holzheizung kaufen: Marktübersicht Holzheizungen 2025 hilft bei der Kaufentscheidung
• Heizen mit Pellets: Warum die Pelletheizung sinnvoll und zukunftssicher ist

So arbeiten Wärmepumpe und Pelletkessel zusammen

Die Wärmepumpe übernimmt den Großteil der Heizarbeit in eurem Haushalt. Der Pelletskessel springt nur dann ein, wenn es draußen so richtig kalt wird und ihr sehr viel Wärme braucht. Das heißt: Beide Systeme laufen nur dann, wenn sie am effizientesten sind.

Praxisbeispiel:

• Frühling, Herbst, milde Wintertage: Eure Wärmepumpe deckt fast 100 Prozent eures Wärmebedarfs.
• Klirrende Kälte im Januar: Euer Pelletskessel liefert euch die nötige Extrawärme.

Ergebnis: Ihr spart Stromkosten bei der Wärmepumpe und nutzt Pellets nur sparsam.

Unser heißer Tipp: Noch mehr Heizkosten und Brennstoff (Pellets) spart ihr, wenn ihr aus dem erneuerbaren Heizungsduo ein Trio macht: Eine Solarthermieanlage würde im Sommer den gesamten Warmwasserbedarf deckeln, so dass nicht nur der Spitzenlast-Pelletskessel, sondern auch die Grundlast-Wärmepumpe komplett ausbleiben kann, was euch noch extra Betriebsstrom spart. Und wenn ihr dann sogar noch eine Photovoltaikanlage installiert, erzeugt ihr euren Haushaltsstrom auf die denkbar günstigste Weise auch noch selbst auf eurem Hausdach. Ein Geräte-Quartett, das sich lohnt!

5 Vorteile der Kombi Wärmepumpe plus Pelletkessel auf einen Blick

Mit diesen 5 Vorteilen punktet die Kombination von Wärmepumpe und Pelletskessel:

Vorteil 1: Effizient heizen rund ums Jahr

Eure Wärmepumpe läuft das ganze Jahr über im optimalen Leistungsbereich, der Pelletskessel sichert die Deckung der Spitzenlasten.

Vorteil 2: Hohe Versorgungssicherheit beim Heizen

Ihr heizt mit zwei Wärmeträgern: Umweltwärme und Holzpellets. Damit habt ihr immer eine Wahl und bei einem plötzlichen Ausfall des einen Wärmeerzeugers bleibt euch immer noch der andere.

Vorteil 3: Klimafreundlich heizen

Ihr heizt bei der Kombi aus Wärmepumpe und Peletsheizung mit zwei erneuerbaren Energiequellen und seid damit unabhängig von umweltunfreundlicher, weil fossil erzeugter Wärme. Achtet für maximalen Klimaschutz darauf, dass ihr Ökostrom im Haushalt verbraucht und euch nur Pellets aus nachhaltiger Forstwirtschaft kauft. Somit heizt ihr nahezu CO₂-neutral.

Vorteil 4: Längere Lebensdauer der Heizgeräte

Weniger Betriebsstunden für jedes eurer beiden Heizgeräte bedeuten auch einen geringeren Verschleiß derselben. Und das wiederum erhöht die Lebensdauer der Wärmeerzeuger.

Vorteil 5: Hohe Preisflexibilität

Ihr könnt flexibel auf Preisschwankungen reagieren: Ihr betreibt die Wärmepumpe bei günstigem Strom (stichwort: Wärmepumpenstrom), und kauft eure Pellets zu guten Pelletpreisen.

Beispiele für die Kombi Wärmepumpe plus Pelletskessel aus der Praxis

Bestandsbau in Bayern: Familie Maier heizt ihr altes Bauernhaus zu 80 Prozent mit ihrer Wärmepumpe. Ihre Pelletsheizung  brauchen die Maiers lediglich an etwa 20 sehr kalten und erfahrungsgemäß zusammenhängenden Tagen im Jahr.

Neubau mit Fußbodenheizung im Alten Land bei Hamburg: Die Janssens haben auf dem Grundstück seiner Eltern neu gebaut. Eine Wärmepumpe übernimmt fast das ganze Jahr über die Wärmeversorgung des modernen Neubaus. Der Pelletskessel springt nur an, wenn Familie Janssen ihre private Wellnessoase mit Sauna, Whirpool und Multifunktionsdusche benutzt.

Landhaus mit alten Heizkörpern in der Mecklenburgischen Seenplatte: Die drei Brüder Hans, Franz und Michel Voss betreiben eine Tischlerei in einem Landhaus, das ihnen auch Wohnräume bietet. Der moderne Pelletskessel erledigt im Winter die Hauptarbeit beim Heizen. Mit einer Wärmepumpe decken sie ihren Heizwärmebedarf während der jahreszeitlichen Übergänge und ihren Warmwasserbedarf.

Diese Voraussetzungen braucht die Wärmepumpen-Pelletskessel-Kombi

Für ein optimales Zusammenspiel von Wärmepumpe und Pelletskessel braucht ihr:

• einen Pufferspeicher: Beide Heizungen liefern ihre Wärme an den Speicher, aus dem diese nach Bedarf entnommen werden kann. Solltet ihr euch wie oben geraten noch eine Solarthermieanlage zulegen, kann diese in der Regel ohne Weiteres auch dort angeschlossen werden – als dritter Wärmeerzeuger im Bunde, sozusagen.
• Platz: Die derzeit meistverkauften Wärmepumpen sind Luft-Wasser-Wärmepumpen. Für diesen Gerätetyp braucht ihr zum Auftsellen ausreichend Außenfläche am Haus. Der Pelletskessel kommt in euren Heizungskeller oder Technikraum. Zusätzlich braucht ihr noch Platz für das Pelletslager.
• Regelungstechnik: Diese Komponente muss anhand von euch festgelegter Kriterien intelligent (smart) entscheiden, welches System gerade Wärme erzeugen soll.

Gut zu wissen: Der Staat unterstützt erneuerbares Heizen und greift euch beim Investieren in den Systemwechsel mit attraktivem Fördergeld unter die Arme. Mehr dazu steht hier: Erneuerbar heizen: Mit dieser Förderung könnt ihr 2025 rechnen!

Wirtschaftlichkeit: So rechnet sich die Kombi Wärmepumpe plus Pelletskessel

Das folgende Rechenbeispiel zeigt euch anschaulich die Wirtschaftlichkeit der Heizungskombi Wärmepumpe + Pelletskessel:

Angenommen, ihr habt ein Haus mit einem jährlichen Wärmebedarf von 20.000 Kilowattstunden (kWh):

• Eure Wärmepumpe deckt 80 Prozent dieses Wärmebedarfs: 16.000 kWh.
  Bei einer Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von 3 braucht ihr dafür etwa 5.333 kWh Betriebsstrom für dieselbe. Bei einem Wärmepumpenstrompreis von 25 Cent pro kWh kommen 1.333 Euro Heizkosten seitens der Wärmepumpe auf euch zu.
• Euer Pelletskessel deckt die restlichen 20 Prozent eures Wärmebedarfs: 4.000 kWh.
  Eine Tonne Pellets liefert rund 5.000 kWh Wärme und kostet rund 300 Euro. Das heißt, ihr kommt auf Pelletskosten von 240 Euro.

Das macht Gesamtheizkosten von rund 1.573 Euro pro Jahr.

Zum Vergleich: Allein mit Pellets oder Wärmepumpe liegen die Heizkosten meist höher – vor allem, wenn die Strompreise steigen oder die Winter sehr kalt sind.

Unser Fazit: Für wen lohnt sich die Heizungskombi Wärmepumpe + Pelletskessel

Die Wärmepumpen-Pelletskessel-Kombi passt zu euch, wenn ihr:

• in einer Region mit kalten Wintern lebt,
• Wert auf Klimaschutz legt,
• unabhängig von Öl und Gas sein wollt,
• und Preisschwankungen flexibel ausgleichen möchtet.

Mit Wärmepumpe & Pelletskessel heizt ihr klimafreundlich, zukunftssicher und wirtschaftlich.

Fotos: Sviatoslav Kovtun – Adobe-Stock.com