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Wärmepumpen: JAZ und 11 andere Leistungszahlen einfach erklärt

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Was ist die JAZ und was sagt sie über eine Wärmepumpe aus? Was ist eine gute Jahresarbeitszahl bei Wärmepumpen? Auf welche Werte kommt’s bei einer Wärmepumpe außerdem an? Wir stellen euch hier die 12 wichtigsten Wärmepumpenkennzahlen vor, die die Leistung, Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit einer Wärmepumpe beschreiben. Anhand der ihr Wärmepumpen anhand ihrer Kennzahlen miteinander vergleichen – und eine fundierte Kaufentscheidung treffen. 

Ihr wollt eine Wärmepumpe kaufen? Bei der Wahl der passenden Wärmepumpe für euer Zuhause kommt es auf die spezifischen Kennzahlen des technischen Geräts an – denn Wärmepumpe ist nicht gleich Wärmepumpe. Welche Gerätetypen es bei Wärmepumpen gibt und wie sie sich unterscheiden, das könnt ihr in unserem Grundlagen-Artikel hier auf dem Blog ausführlich nachlesen. Im Folgenden stellen wir euch die wichtigsten Wärmepumpenkennzahlen vor.

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Unsere Paradigma Luft-Wasser-Wärmepumpe WP Aero Marin benötigt nur wenig Platz. Foto: Paradigma

Die 12 wichtigsten Wärmepumpenkennzahlen auf einen Blick

Wie jeder andere Wärmeerzeuger muss auch die Wärmepumpe leistungstechnisch so ausgelegt (dimensioniert) werden, dass sie sich passgenau in die Heizanlage einfügt und genau die Wärmemenge erzeugt, die euer Haushalt braucht – nicht mehr und nicht weniger. Um die passende Wärmepumpe zu finden, solltet ihr deshalb folgende Kennzahlen zu eurem Wärmebedarf kennen:

Was ist die Heizlast?

Die Heizlast beziffert die Wärmemenge, die euer Haus verliert, weil zwischen Drinnen und Draußen ein Temperaturunterschied herrscht. Sie kommt damit einem Energieverlust gleich. Anders ausgedrückt ist die Heizlast die Wärmemenge, die benötigt wird, um die gewünschte Raumtemperatur in eurem Haus aufrechtzuerhalten. Sie wird in Watt (W) angegeben.

Mehr zur Heizlast und wie man sie berechnet lest ihr in den zugehörigen Kapiteln unseres Heizungs-ABC:

Was ist die Heizleistung einer Wärmepumpe?

Mit der Heizleistung ist die höchstmögliche Wärmeleistung gemeint, die eine Wärmepumpe abgeben kann. Sie wird in Kilowatt (kW) angegeben und sollte auf die oben beschriebene Heizlast abgestimmt sein, damit die Wärmepumpe effizient arbeitet. Mit der folgenden Formel könnt ihr die Heizleistung berechnen:

Heizleistung = Wohnfläche in Quadratmetern (m2) x spezifischer Wärmebedarf in kW/m2

Was ist der Heizwärmebedarf?

Der Begriff Heizwärmebedarf meint die gesamte Wärme, die euer Haus während der Heizperiode braucht. Der Heizwärmebedarf wird in Kilowattstunden (kWh) pro Jahr angegeben.

Mehr zum Heizwärmebedarf lest ihr hier:

Was ist die Vorlauftemperatur?

Die sogenannte Vorlauftemperatur ist die Temperatur, die das Heizwasser hat, das von der Wärmepumpe erwärmt wird und anschließend zu den Heizkörpern oder zur Flächenheizung (Fußbodenheizung oder Wandheizung) strömt.

Mehr zu Vorlauftemperaturen könnt ihr hier lesen:

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe WP Aero Marin überzeugt mit ihrer enormen Energieeffizienz und ist in drei Heizleistungen erhältlich. Deshalb gibt's für unsere Wärmepumpe auch den Effizienzbonus. Foto: Paradigma
Unsere Paradigma Luft-Wasser-Wärmepumpe WP Aero Marin arbeitet höchst effizient (SCOP 4,92 bis 5,02) und sehr leise, Sie ist in drei Heizleistungen erhältlich. Foto: Paradigma

Die nächsten Wärmepumpenkennzahlen dienen euch dazu, die Leistung von Wärmepumpen zu beurteilen:

Was ist die COP einer Wärmepumpe?

Die Buchstaben COP stehen für den englischen Ausdruck “Coefficient of Performance”, was sich mit “Leistungszahl” ins Deutsche übertragen lässt. Die COP einer Wärmepumpe informiert über das Verhältnis zwischen der erzeugten Wärmeleistung (Q) und dem dafür benötigten Strom (W). Sie gibt demnach an, wieviel kWh Wärme sich aus einer kWh Strom in einem bestimmten Betriebszustand erzeugen lassen.

Entsprechend lautet die Formel zum Berechnen der Wärmepumpen-COP:

COP = Q / W

Es gilt: Je höher die COP der Wärmepumpe ist, desto effizienter arbeitet das Heizgerät. Meist liegt die Leistungszahl zwischen drei und fünf.

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Mehr Informationen

Was ist die Jahresarbeitszahl (JAZ) einer Wärmepumpe?

Die sogenannte Jahresarbeitszahl (JAZ) gibt, anders als die COP,  Auskunft zur Effizienz der Wärmepumpe übers gesamte Jahr. Sie gilt als wichtigster Indikator für den Wirkungsgrad und die Effizienz von Wärmepumpen – und damit auch für ihre Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit. Die Wärmepumpen-JAZ ergibt sich aus der Gesamtmenge an erzeugter Wärme geteilt durch die Strommenge, die die Wärmepumpe im entsprechenden Zeitraum verbrauchte.

JAZ = von der Wärmepumpe abgegebene Nutzwärme (Q) / aufgewendete elektrische Energie (E)

Es gilt: Je höher die JAZ einer Wärmepumpe ist, desto effizienter arbeitet das Gerät im Jahresschnitt.

In Abhängigkeit vom Gerätetyp liegen Wärmepumpen-JAZ zwischen 3 und 5.

  • Wobei die JAZ von Grundwasserwärmepumpen mit einer 5 meist über der von Erd- und Luft-Wärmepumpen liegt. Der Grund: Grundwasser hat das ganze Jahr über hohe Temperaturen.
  • Erd-Wärmepumpen mit Erdsonden kommen meist auf JAZ von 4+.
  • Und Erdwärmepumpen mit Kollektoren erreichen JAZ von unter 4.
  • Luftwärmepumpen weisen JAZ von etwa 3 auf.

Was sind die EJAZ und SJAZ einer Wärmepumpe?

Mitunter finden sich neben der JAZ noch Angaben zur EJAZ und SJAZ.

  • Bei der Erzeuger-Jahresarbeitszahl (EJAZ) wird die Wärme am Ausgang der Wärmepumpe berücksichtigt – ebenso die Abtauenergie bei Luft-Wärmepumpen sowie der Strom für die Wärmepumpe selbst sowie für die Erschließung der Kaltquellen Luft, Grundwasser oder Erdreich.
  • Die für die Energieeffizienz und den Klimaschutz maßgebliche System-Jahresarbeitszahl (SJAZ, auf Englisch: “SCOP”/”Seasonal Coefficient of Performance”) berücksichtig darüber hinaus  noch weitere Energieverlustquellen, beispielsweise Heizungspufferspeicher und Warmwasserspeicher, Notheizstab und Speicher-Ladepumpen. Das heißt: Die SJAZ erfasst somit die Nutzenergien des Wärmepumpensystems.

Was ist der Unterschied zwischen JAZ und SJAZ?

Anders als die JAZ umfasst die SJAZ dem Vorgeschriebenen zufolge auch saisonal schwankende Außentemperaturen und andere Verlustquellen. Damit erlaubt diese Wärmepumpenkennzahl eine realistische Bewertung der Effizienz einer Wärmepumpe über das gesamte Jahr.

Paradigma PV-Dach plus Waermepumpe
Das Einfamilienhaus hat eine Photovoltaik-Anlage von Paradigma auf dem Dach. Vor dem Haus steht eine Paradigma Wärmepumpe. Foto: Paradigma

Mit den folgenden Wärmepumpenkennzahlen lässt sich die Umweltfreundlichkeit der Wärmepumpe beschreiben:

Was ist der Primärenergiefaktor?

Als Primärenergie wird die Energie bezeichnet, die direkt aus natürlichen Wärmequellen gewonnen wird. Bei einer Wärmepumpe geht es also um die solare Wärme, die in der Luft, im Grundwasser oder im Erdreich gespeichert ist. Primärenergie muss weiterverarbeitet werden, damit sie sich im Alltag  nutzen lässt.

Der Begriff Nutzenergie (sogenannte Sekundärenergie) dagegen meint die Energie, die tatsächlich nutzbar ist, beispielsweise,  um euer Haus zu beheizen. Nutzenergie wird aus Primärenergie gewonnen, indem man diese in technischen Prozessen entsprechend umwandelt.

Der sogenannte Primärenergiefaktor beschreibt das Verhältnis zwischen Primärenergie und daraus gewonnener Sekundärenergie. Es gilt: Je niedriger der Primärenergiefaktor ist, desto umweltfreundlicher ist die Energiequelle, da weniger Primärenergie zum Erzeugen der Nutzenergie gebraucht wird.

Was ist das Global Warming Potential (GWP)?

Das GWP ist ein Maß dafür, wie sehr ein Kältemittel, das in einer Wärmepumpe zum Einsatz kommt, zur Erderhitzung beiträgt. Ein Beispiel für ein umweltfreundliches Kältemittel ist das Kältemittel R290 (Propan).

Was ist der Schallleistungspegel einer Wärmepumpe?

Mit dem sogenannten Schallleistungspegel wird die Lautstärke der Wärmepumpe in der Einheit Dezibel (dB) angegeben. Ist der Schallleistungspegel niedrig, arbeitet die Wärmepumpe leise: Sie verursacht geringe Lärmemissionen. Als ideal gelten Schallleistungspegel zwischen 30 und 50 dB.

Was ist der Schalldruckpegel einer Wärmepumpe?

Auch der Schalldruckpegel ist ein Maß für die Lautstärke der Wärmepumpe, auch er wird in dB) beziffert. Im Unterschied zum Schallleistungspegel bezieht er sich jedoch auf den Abstand zur Schallquelle. Somit ist der Schalldruckpegel ein Maß für die wahrgenommene Lautstärke in der Umgebung der Wärmepumpe.

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Unsere Paradigma Luft-Wasser-Wärmepumpe WP Aero Calima punktet mit ihrer sehr hohen Energieeffizienz (SCOP 5,6+). Foto: Paradigma

Checkliste zum Wärmepumpenkauf – auf diese Wärmepumpenkennzahlen solltet ihr achten!

Kennzahlen zur Dimensionierung der Wärmepumpe

  • Heizlast
  • Heizleistung
  • Vorlauftemperatur

Effizienzkennzahlen der Wärmepumpe

  • Leistungszahl (COP, SCOP))
  • JAZ und SJAZSCOP

Umweltfreundlichkeitskennzahlen der Wärmepumpe

  • Primärenergiefaktor
  • GWP

Kennzahlen zu Betriebsgeräuschen der Wärmepumpe

  • Schallleistungspegel
  • Schalldruckpegel

Fotos Paradigma