Ökowärme

Heizungs-ABC: Was ist Ökowärme?

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Sie ist wieder da! Wir können sie endlich wieder hautnah spüren: die beste Ökowärme aller Ökowärmen. Sie kitzelt uns mit ihren Strahlen auf der Haut und heizt uns nach Monaten des Fröstelns und Frierens an der frischen Luft endlich wieder so richtig ein. Ganz klar, dass wir von der Sonne als Energiequelle und ihrer Wärme als Energie sprechen. Die derzeit die ökologischste aller ökologischen Wärmen ist, die wir Menschen uns zunutze machen können. Alles Wissenswerte über den Begriff Ökowärme haben wir hier für euch zusammengetragen.

Definition: Was ist Ökowärme?

Definieren lässt sich der Begriff “Ökowärme” beziehungsweise in seiner langen Form “ökologische Wärme” als Wärme, die aus erneuerbaren Energiequellen und aus erneuerbaren Energien  gewonnen wird.

Wie erzeugt der Mensch Ökowärme?

Neben der herkömmlichen Heiztechnik, die fossile Brennstoffe wie Kohle, Heizöl und Heizgas, verfeuert, um daraus Wärme zu erzeugen, hat sich eine alternative Heiztechnik entwickelt, die auf regenerative Energiequellen zur Wärmegewinnung setzt. Damit zählt zu Ökowärme Wärme,

  • die mit Hilfe von Solarthermie-Anlagen gesammelt und nutzbar gemacht wird.
  • die mit Hilfe ökologischer Brennstoffe wie Biogas, Biomethan, Deponie-/Klärgas sowie nachwachsender (regenerativer) Biomasse, zum Beispiel Holzpellets, erzeugt wird.
  • die mit Hilfe von Wärmepumpen aus der Umwelt (Luft, Wasser, Erde) gewonnen wird.
  • die mit Hilfe sogenannter Power-to-Heat-Anlagen erzeugt wird, vorausgesetzt, diese werden mit  Ökostrom betrieben.

Welche Vorteile hat Ökowärme?

Ökologische Wärme ist umweltfreundliche Wärme. Man könnte sie auch grüne Wärme nennen.

Ihr Einsatz schont endliche Ressourcen an fossilen Energieträgern. Die können dank Ökowärme in den Tiefen des Erdbodens bleiben – die Kosten für ihre Gewinnung, ihren Transport, ihre Aufbereitung, ihren Handel werden eingegespart. Das Beste daran ist: Die Natur bleibt unverändert und unbeschadet.

Ökowärme ist Wärme, die dezentral gewonnen beziehungsweise erzeugt werden kann. Sie ist damit bestens geeignet, um eine dezentrale Wärmewende zu ermöglichen. Vor Ort erzeugt, vor Ort verbraucht, das ist die Devise beim Nutzen von Ökowärme.

Ökowärme macht unabhängig von importierten Brennstoffen, deren politisch wie wirtschaftlich diktierten Preisen und Lieferbedingungen. Das Geld für Wärme bleibt im Falle vor Ort gewonnener und erzeugter ökologischer Wärmeenergie demzufolge im Land – bei vor Ort erzeugter Ökowärme sogar im Ort. So schubst Ökowärme die Wirtschaft an, sie schafft Arbeitsplätze und Versorgungssicherheit.

Warum ist Ökowärme nicht gleich Ökowärme?

Ökowärme lässt sich mit der ensprechenden alternativen Heiztechnik umweltfreundlich gewinnen. Je nach Energiequelle und Energiegewinnungs- beziehungsweise -erzeugungstechnik lässt sich zwischen verschiedenen Arten von Ökowärme unterscheiden.

Umweltwärme beispielsweise ist nichts anderes als in der Umwelt gespeicherte Sonnenwärme. Um diese zu nutzen, muss die Wärme aus ihrem Speicherort, der Umgebungsluft, dem Grundwassser oder einem nahe gelegenen Gewässer sowie dem Erdreich, kurz:  den Elementen Luft, Wasser und Erde, entzogen werden. Mit Wärmepumpen ist das technisch gut möglich. Aber das heißt, Umweltwärme muss mit Hilfe von technischem Aufwand erst einmal gewonnen werden, bevor sie sich dann nutzen lässt. Solche Wärmepumpen verbrauchen Strom und der Stromverbrauch schlägt sich in den Betriebskosten nieder. Stammt er von einer ökologischen Stromerzeugungsanlage auf dem eigenen Dach, zum Beispiel einer Photovoltaikanlage, ist auch das fein im ökologischen Sinn. Andernfalls, also wenn der Betriebsstrom der Wärmepumpe herkömmlich erzeugt wird, verschlechtert der Stromverbrauch die Ökobilanz der Wärmepumpe selbstverständlich.

Um mit Hilfe nachwachsender Biomasse Wärme erzeugen zu können, sie also zu verfeuern, braucht man zunächst die Biomasse in einer verfeuerungsfreundlichen Form. Holzpellets beispielsweise müssen aus dem Holzabfall in der holzverarbeitenden Industrie gepresst werden. Nach der namensgebenden Formgebung geht’s für die Presslinge ab in den Handel, sie müssen dabei  Handelswege zurücklegen, bis sie schließlich im Schlund des Pelletsofens des Endverbrauchers landen, der sie gegen Bares erworben hat. Der Pelletkessel verbrennt die “nachwachsenden” Holzpellets nahezu CO2-neutral, vorausgesetzt, er arbeitet mit moderner, effizienter Brennwerttechnik. Dennoch fallen Abgase an, die dei Oköbilanz des Kessels belasten.

Wir haben es eingangs erwähnt: Solarwärme ist die ökologischste aller Ökowärmen, die der Mensch derzeit nutzen kann. Warum? Darum!

Schauen wir doch mal hoch zur Sonne! Im Vergleich zu Umweltwärme und Wärme aus Biomasse hat Solarwärme den großen Vorteil, dass sie von der Sonne bis zur Wärmeerzeugungsanlage angeliefert wird, ohne menschliches Zutun – und das auch noch gratis!

Um die Sonnenwärme,

  • zum Erwärmen von Warmwasser
  • oder zum Heizen von Räumen

einsetzen zu können, braucht man eine technische Anlage, die die Strahlungsenergie einsammelt und in nutzbare Ökowärme umwandelt. Solche Solarwärme-Anlagen gibt es seit Langem in unterschiedlichen Ausführungen. Sie werden dort platziert, wo die Sonne scheint: Auf den Dächern von privaten Ein-, Zwei- und Mehrfamilien-Häusern oder auch auf den Dächern gewerblicher, industrieller und landwirtschaftlicher Betriebe. Sind keine geeigneten Dächer zur Verfügung, lassen sich Solarthermie-Anlagen auch an Fassaden oder auf der grünen Wiese (sogenannte Freiflächen) installieren.

Fazit: Solarwärme ist damit derzeit die einzige Ökowärme, die ohne extra Aufwand und Kosten zu verursachen bis zur Wärmeerzeugungsanlage gelangt. Die Sonnenstrahlen treffen direkt oder indirekt auf die Solarthermie-Kollektoren, die sie unmittelbar in nutzbare Wärme umwandeln, die dem Warmwasser- und/oder Heizungskreislauf zugeführt wird.

Grafik: Doreen Brumme