Solange ausreichend warmes Wasser aus dem Hahn fließt und es angenehm warm im Haus ist, macht man sich kaum Sorgen darüber, ob die Solarthermie-Anlage auf dem Dach funktioniert. Doch was, wenn einen das Gefühl beschleicht, dass der Solarertrag unter den Erwartungen liegen könnte? Oder er laut Wärmemengenzähler tatsächlich drunter liegt? Oder gar das Wasser und die Heizung nicht mehr warm werden? Oder der regelmäßige Blick auf die Anlage Ungewöhnliches offenbart, zum Beispiel „blinde“ Stellen? Dann ist Zeit für einen Check.
Ob der Ertrag der Solarthermie-Anlage noch mit den Erwartungen übereinstimmt, kann man am Wärmemengenzähler ablesen, so denn einer vorhanden ist. Der ist aber längst noch nicht überall Gang und Gäbe. Insbesondere Betreiber älterer Solarthermie-Anlagen müssen häufig noch ohne den Wärmemengenzähler auskommen. In den Sommermonaten lässt sich dann zwar noch ganz gut erkennen, ob der gesamte Warmwasserbedarf von der Anlage gedeckt wird oder nicht. Im Winter wird das jedoch kaum möglich sein.
Bleibt der solare Ertrag tatsächlich oder nur gefühlt unter den Erwartungen, lohnt sich ein Check der Anlage und dem ganzen Drumherum. Denn für einen enttäuschenden Ertrag gibt es verschiedene Ursachen:
Äußere Ursachen für geringeren Solarertrag
Ein geringerer Solarertrag als erwartet ist mitunter Folge einer anhaltenden Schlechtwetterlage. Ist diese für die Jahreszeit und die Region ungewöhnlich, muss man sie aussitzen.
Anders ist es, wenn bei der Planung der Anlage und der Prognose des Solarertrags Fehler gemacht beziehungsweise Standortbedingungen nicht oder falsch berücksichtigt wurden. Zum Beispiel kann es sein, dass die tatsächliche Verschattung nicht in die Berechnung des Solarertrags eingeflossen ist. Schatten von Bäumen, anderen Gebäuden, Bergen oder Schornsteinen können den Ertrag merklich schmälern. Dann wäre womöglich abzuwägen, ob sich eine Neuausrichtung der Anlage lohnt oder ein Baum weichen muss.
Technische Ursachen für geringeren Solarertrag
Für den niedrigen Ertrag können auch technische Mängel an der Anlage selbst verantwortlich sein. Möglicherweise wurden bereits bei der Montage Fehler gemacht. Häufige Fehler, die dabei passieren, sind:
- Kollektorfühler falsch gesetzt: Eine auch nur kurzfristige Verschattung kann die Regelung zu spät in Gang setzen, so dass die erwünschten Erträge unerreicht bleiben. Der Kollektorfühler sollte unverschattet angebracht werden – und zwar am letzten Kollektor des Rücklaufs des Solarkreises.
- Vor- und Rücklauf vertauscht: Werden Vor- und Rücklauf beim Anschließen an den Solarregler (Steuereinheit für die Solarpumpe) verwechselt, bleiben tatsächliche Temperaturen ver- beziehungsweise unerkannt und die Pumpe im Solarkreislauf arbeitet falsch. Sie kann davon sogar Schaden nehmen.
- Temperaturfühler im Speicher falsch befestigt: Wird der Temperaturfühler am Wärmetauscher des Nachheizkreislaufs zu hoch befestigt, reagiert die Nachheizung nicht. Sitzt er zu tief, ist sie andauernd in Gang. Am besten wird der Temperaturfühler mittig angebracht.
- Solarflüssigkeit ungünstig gemischt: Bei Solarthermie-Anlagen, die mit einem Wasser-Frostschutzmittelgemisch betrieben werden, kommt es auf die perfekte Mischung der beiden Zutaten an. Zu viel Frostschutzmittel mindert die Fähigkeit des Fluids, Wärme zu transportieren.
Oder einzelne Komponenten wurden bereits beschädigt angeliefert und so verbaut.
Im Laufe der Betriebszeit kann
- ein Kollektor verschmutzen,
- Luft in den Solarkreis eindringen,
- die Wärmedämmung in ihrer Wirksamkeit nachlassen
- oder die Solarflüssigkeit (Fluid: Wasser-Frostschutzmittelgemisch oder Wasser) veralten.
Dass Luft in den Solarkreis eindringt, ist insbesondere ein Problem sogenannter einwandiger Vakuumröhrenkollektoren. Die brauchen eine Dichtung – und zwar genau dort, wo das Absorberrohr durch das Glas führt. Diese Dichtung ist eine Schwachstelle, die bei unsachgemäßem Transport, unsachgemäßer Handhabe und/oder Montage, aber auch infolge von Unwettern mit großem Hagelkorn, extrem starken Winden oder einfach nur mit den Jahren Luft durchlässt. Luft im luftleeren Raum (Vakuum) beeinträchtigt die Funktion der Röhre jedoch erheblich. Ein Solarkollektor kann auf diese weise sogar erblinden. Dieser Mangel ist offensichtlich – wer seine Anlage regelmäßig inspiziert oder inspizieren lässt, dem entgehen “blinde Flecken” auf dem Kollektor nicht. Ursache für das Erblinden kann Feuchtigkeit sein, die mit der Luft in den Kollektor eingedrungen ist und dort kondensiert.
Doppelwandige Vakuumröhrenkollektoren sind gegen das Eindringen von Luft besser gewappnet, oder anders geschrieben: gewandet. Doppelt hält hier nun einmal besser. Der Glaskolben wird bei den doppelwandigen Modellen über das Absorberrohr geschoben.
Die Solarflüssigkeit mit Frostschutz – ganz gleich, ob fertig gemixt gekauft und benutzt oder selbst gemixt – durchläuft einen natürlichen Alterungsprozess. Im Rahmen der regelmäßigen wartung sollte überprüft werden, ob die Flüssigkeit noch vollen Frost- und Korrosionsschutz (pH-Wert) liefert. Ist die Flüssigkeit zu alt, erkennt man das an einem entsprechenden Messwert ebenso wie einer Braunfärbung oder stechendem Geruch.
Minderer Solarertrag aufgrund unstimmiger Komposition
Ein kleinerer Solarertrag kann schließlich auch die Folge einer unstimmigen Zusammenstellung von Komponenten der Solaranlage sein. Qualitativ hochwertige Bauteile sollten auch entsprechend sorgsam ausgerichtet und installiert werden. Eine regelmäßige Wartung ist ein Must-do. Heizungsunterstützende Solarthermie-Systeme beispielsweise liefern dann die optimale Leistung, wenn auch die Heizungsanlage entsprechend optimiert wurde. Hier spielt es eine große Rolle, mit welcher Vorlauftemperatur die Heizung betrieben wird: Ist die sehr niedrig, kann der Heizkessel in den Übergangs(jahres)zeiten Frühling und Herbst noch ausbleiben.
Haben wir etwas vergessen woran man eine defekte Solaranlage auf dem Dach erkennen kann? Lasst es uns wissen!
Foto: wyl! / photocase.de
Habe eine Solarthermie Anlage der Firma Heizwelt.
Leider funktioniert sie nicht. Kann mir jemand einen Tipp geben?
Das einzige, was heiß wird ist die Pumpe. Es wird auch gelegentlich heiße Flüssigkeit in den Kessel gepumpt. Die Temperatur im Wasserkessel bleibt aber bei Ca. 30 Grad. Das erstaunliche ist, dass die Heizflüssigkeit mit 20 Grad aus dem Kessel wieder rauskommt.
Bei der Solarthemie hat es zwei Kreisläufe. In jedem muss die Zirkulation funktionieren.
Nur wenn beide Pumpen laufen und ausreichend Durchfluss erzeugen kann Wärme übertragen werden.
Wenn die Temperaturfühler nicht richtig montiert und angeschlossen sind, kann die Anlage nicht funktionieren )*
Wenn eine Pumpe läuft, vibriert sie etwas, das spürt man mit der Hand.
Fast alle älteren Pumpen lassen sich von Hand auf drei unterschiedliche Leistungsstufen schalten. Wenn auch auf der höchsten Stufe nichts fließt, prüfen ob alle Hähne offen und alle Magnetventile in der richtigen Stellung.
Hat der Solarkreislauf den erforderlichern Mindestdruck (2,5 – 3 Bar)?
wenn nicht, Nachfüllen )*.
Ist der Kreislauf völlig entlüftet?
Wenn nicht, Spülen )*
Hat das Medium eine Ph-Wert von merh als 8,0?
Wenn nicht, Erneuern.)*
Hat der Kesselkreislauf den erfordelichen Druck (ca 1,5 Bar)?
Wenn nicht, Nachfüllen)*
)* Kann nur ein Fachbetrieb korrekt durchführen.
Es ist immer hilfreich die komplette Dokumentation der Solar- und Heizungsanlage zu lesen, da sind oft auch Kontaktdaten zu Kundendienstfirmen.
Unsere Sonnenkollektoren sind seit geraumer Zeit von innen beschlagen.
Ist das normal, oder was soll ich tun?
Die Anlage ist jetzt ca. vier Jahre alt.
Für eine Antwort wäre ich dankbar.
BS
Habe letzten Herbst eine Solaranlage aufs Haus bauen lassen.Letzte Woche hatten wir nochmal Schnee.Und da ist mir aufgefallen,Das die 1 und3und4 Solarplatte frei von Schnee waren und die 2 Solarplatten noch Schnee bedeckt waren.Ist das normal.
Wenn die Sonne scheint und das Leitungswasser über die Solarmodule erhitzt wird, sammeln sich in den Wasserhahnsieben grüne Kupferkügelchen, seit neustem auch eine schmierige, weiße Substanz. Im Winter oder wenn die Gaszentralheizung das Wasser erhitzt ist dies nicht der Fall. Mein Installateur weiß nicht, woran es liegt. Paradigma konnte auch noch nicht helfen.
Der Thermofühler kann kaputt gehen. Wir haben dies gemerkt, weil er angeblich Temperaturen über 200°C angezeigt hat.
Der Thermofühler kann nicht mehr im Solarkollektor stecken (z. Bsp. aufgrund Dachschneelawinen), dann funktioniert die Anlage nicht mehr. In diesem Fall entspricht die vom Thermofühler angezeigte Temperatur etwa der Lufttemperatur.
Die Steuerung vom Boiler kann falsch eingestellt sein. Wir haben eine Kombianlage (Erdgas/Solarkollektor). Die Warmwasser Solltemperatur war auf 58°C eingestellt. Auf diese Weise hat der Erdgasbrenner früh des Morgens schon Warmwasser von 58°C bereitgestellt. Besser ist es (zumindest in den Monaten, in der Solarkollektor Wärme liefern kann) die Warmwasser Solltemperatur auf 40°C einzustellen.
Wir hatten alle 3 Probleme…
Wasser läuft seit Tagen ununterbrochen aus dem solarmodulen. Wennschon den hauptwasserhahn abstelle läuft auch keine Wasser mehr aus dem Modulen. Meine Frage sind die solarmodule defekt und ist eine Reparatur möglich oder lohnt es sich nicht. Bitte um Antwort