Heizkostenvergleich_Österreich_2019_Energiekostenvergleich_saniert

Das kostet das Heizen in Österreich – der Heizkostenvergleich 2019 ist da!

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Nachdem wir euch hier auf dem Blog bereits die Kosten fürs Heizen in Deutschland 2019 präsentierten, folgen heute die Heizkosten für Österreich. Wir haben den von der Österreichischen Energieagentur aufgestellten Heizkostenvergleich für Österreich 2019 genauer angeschaut – und präsentieren euch hier die Zahlen &  Fakten daraus.

Für den aktuellen Heizkostenvergleich ermittelte die Österreichische Energieagentur (AEA = Austrian Energy Agency)

  • die Vollkosten
  • und die Umweltauswirkungen

verschiedener Heizsysteme.

Bei den Kosten hätte die mit Heizgas (fossiles Erdgas) befeuerte Brennwert-Gasheizung demnach in sämtlichen Gebäudeklassen die Nase vorn. Dafür würden Stückholz- und Pelletssysteme die geringsten CO2-Emissionen aufweisen. 2019 neu im österreichischen Heizkostenvergleich und auf Platz drei im Neubau läge die Wärmepumpenheizung (Luft-/Wasser-Wärmepumpe) in Kombination mit Photovoltaik (Solarstromerzeugungs-Technologie).

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Was heißt Vollkostenvergleich?

In ihrem Heizkostenvergleich habe die Österreichische Energieagentur nicht nur die Preise der Brennstoffe, sondern sämtliche Kosten der betrachteten Heizsysteme berücksichtigt, darunter Investitions-, Wartungs- und Instandhaltungskosten. Zudem seien die von den  Heizsystemen verursachten CO2-Emissionen untersucht worden.

Weil die Heizkosten aber nicht nur vom Heizungssystem bestimmt würden, sondern auch die thermische Qualität des Gebäudes maßgeblich Einfluss darauf nähme, habe die Energieagentur für ihren Heizkostenvergleich für Österreich 2019 als Referenzgebäude ein typisches Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 118 m2 in drei unterscheidlichen thermischen thermischen Varianten ausgewählt:

  1. thermisch unsaniert (Heizwärmebedarf 175 kWh/m2a)
  2. thermisch saniert (Heizwärmebedarf 60 kWh/m2a)
  3. aktueller Neubaustandard (Heizwärmebedarf 45 kWh/m2a)

Die Heizsysteme habe die Energieagentur mit Fokus auf den Stand der Technik ausgewählt, so dass die derzeit am häufigsten neu installierten Heizsysteme in Einfamilienhäusern in Österreich erfasst worden seien:

  • Fernwärme-Heizungen
  •  Erdgas-Brennwert-Heizungen
  • Öl-Brennwert-Heizungen
  • Scheitholz-Heizungen
  • Pellets-Heizungen
  • Luft-/Wasser-Wärmepumpen-Heizungen
  • Sole-/Wasser-Wärmepumpenheizung mit Erdsonde
  • Kombi-Heizung aus Luft-/Wasser-Wärmepumpen-Heizung und Photovoltaik

Heizkostenvergeich für Österreich 2019: Ranking nach Kosten und CO2-Emissionen

Der Heizkostenvergleich für Österreich 2019 zeige, dass Erdgas-Brennwertheizungen in allen drei der eben genannten Einfamilienhaus-Varianten die geringsten Vollkosten verursachen würden.

Lege man dem  Ranking dagegen die von den Heizsystemen jeweils verursachten CO2-Emissionen zugrunde, ergebe sich ein anderes Bild: Dann schnitte Stückholz vor Holzpellets am besten ab, während Heizöl-Brennwert, gefolgt von Heizgas-Brennwert die Schlusslichter wären.

Werde außerdem die staatliche „Raus aus dem Öl“-Förderung des österreichischen Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus berücksichtigt, deren Mittel für 2019 bereits erschöpft seien, änderten sich die Ergebnisse noch einmal: Dann läge die Luft-/Wasser-Wärmepumpenheizung vor der Stückholzheizung und der Heizgas-Brennwertheizung.

Heizkostenvergleich Oesterreich 2019
Heizkostenvergleich Österreich 2019: Das Ranking der kostengünstigsten Systeme (Platz 1 = geringste Vollkosten, maximale Investitionskosten). Grafik: Österreischische Energieagentur

Laut Peter Traupmann, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur, zeigten die Ergebnisse des Heizkostenvergleiches 2019 eins deutlich: Gehe es rein um die Kosten, lägen Erdgas-Brennwertsysteme heute in allen Gebäudekategorien vorne.

Zugleich könne man davon auch ablesen, wie stark österreichische Hausbesitzer mit fossilen Heizsystemen von den Preisschwankungen abhängig seien, die oft von internationalen geopolitischen Entwicklungen oder Krisen verursacht würden. Noch vor einem Jahr, so erklärt Traupmann gegenüber der Presse, als Gas teurer gewesen wäre, hätten die Luft-/Wasser-Wärmpumpe und Stückholz bei den Kosten Platz 1 innegehabt.

Ein Ende der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen wie Öl, Kohle und Erdgas, die importiert werden müssten,  bringe der österreichischen Volkswirtschaft aber noch einen weiteren wesentlichen Vorteil: Bei erneuerbarer Energie aus Wasser, Sonne, Wind und Wald bliebe die Wertschöpfung in Österreich, sagt Traupmann weiter. Immerhin habe Österreich im Jahr 2018 knapp 11,5 Milliarden Euro für den Import fossiler Produkte ausgegeben.

Sind Förderungen sinnvoll?

Laut Traupmann belege der aktuelle Heizkostenvergleich für Österreich 2019 den positive Beitrag von Förderungen wie “Raus aus dem Öl”. Berücksichtige man nämlich die “Raus aus dem Öl”- Förderungmittel, schnitten die Luft-/Wasser-Wärmepumpen-Heizung oder die Stückholz-Heizung auch kostentechnisch besser ab.

Rolle des Gebäudesektor ist für fossilfreies Heizen (missionzero) wichtig

Fürs Heizen (Warmwasserbereitstellung und Raumheizung) sowie zunehmens für die Kühlung seien der Pressemitteilung der Energieagentur große Mengen an Energie nötig: Schließlich verursache der Gebäudesektor 16 Prozent der Treibhausgas-Emissionen Österreichs. „Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, müssen wir die Treibhausgasemissionen deutlich reduzieren. Das bedeutet, die Hauptquelle dieser Emissionen – fossile Energieträger – zu eliminieren und durch Energie aus Wasser, Sonne, Wind und Wald zu ersetzen. Auf der missionzero, dem Weg in eine fossilfreie Zukunft, spielt der Gebäudebereich daher eine wesentliche Rolle“, sagt Peter Traupmann. Die Richtung sei demnach klar: Das brauche moderne, hocheffiziente Heizsysteme und natürlich eine Forcierung thermischer Gebäudesanierung.

Denn die thermische Qualität eines Gebäudes beeinflusse nicht nur die Heizkosten maßgeblich, sondern auch die Menge an CO2-Emissionen. In beiden Fällen sänken sie bei einem thermisch sanierten Gebäude im Schnitt um über 50 Prozent.

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Heizkostenvergleich für Österreich 2019: Energiekostenvergleich von einem thermisch sanierten und einem thermisch unsanierten Gebäude. Grafik: Österreichische Energieagentur

Hintergundwissen zur Österreichischen Energieagentur

Die Österreichische Energieagentur liefere nach eigenen Angaben Antworten für die Energiezukunft. Sie berate auf wissenschaftlicher Basis Entscheider in Politik, Wirtschaft und Verwaltung – national wie international. Als Kompetenzzentrum für Energie konzentriere sie sich auf drei strategische Schwerpunkte:

  1. missionzero,
  2. transformation
  3. und energieintelligenz.

Beim Schwerpunkt missionzero verfolge die Österreichische Energieagentur das langfristige Ziel, mit Strategieentwicklung und der Umsetzung von konkreten Maßnahmen die Zukunft fossilfrei zu gestalten.

Beim Schwerpunkt transformation des Energiesystems setze sie sich mit den damit verbundenen Umbrüchen und profitablen Geschäftsmöglichkeiten in den energierelevanten Branchen auseinander.

Im Rahmen der energieintelligenz beschäftige sie sich mit dem smarten und flexiblen Energiesystem der digitalen Zukunft.

Im Vordergrund stünde die Steigerung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energieträgern im Spannungsfeld zwischen Wettbewerbsfähigkeit, Klima- und Umweltschutz sowie Versorgungssicherheit.

Die Österreichische Energieagentur entwickele Strategien für eine nachhaltige und sichere Energieversorgung, führe Beratungen und Schulungen durch und sei die Vernetzungsplattform für die Energiebranche. Sie setze klimaaktiv – die Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) – operativ um und koordiniere die verschiedenen Maßnahmen in den Themenbereichen Mobilität, Energiesparen, Bauen & Sanieren und Erneuerbare Energie. Zudem betreibe sie im Auftrag des BMNT die Nationale Energieeffizienz-Monitoringstelle.

Die Österreichische Energieagentur sei nach ÖNORM ISO 50001:2011 und ISO 29990:2010 zertifiziert.

Grafiken: Österreichische Energieagentur