Mit-Waermepumpe-im-Winter-effizient-heizen-Tipps

Wärmepumpe: Effizient Heizen im Winter – so geht’s!

Veröffentlicht von

Dass Wärmepumpen mit erneuerbarer Umweltwärme besonders umweltfreundlich heizen, wisst ihr längst. Doch einige von euch fragten uns zum Start der diesjährigen Heizsaison, wie sie mit ihrer Wärmepumpe auch im Winter effizient heizen können, um Energie zu sparen und trotzdem wohlige Wärme zu genießen. Hier kommt unsere Antwort!

Warum Wärmepumpen auch im Winter effizient heizen

Wärmepumpen heizen sommers wie winters mit Umweltwärme. Dabei gilt: Je wärmer das Wetter ist, desto mehr Wärme steckt in der Umwelt, also in Luft, Wasser oder Erdreich. Moderne Wärmepumpen liefern auch bei niedrigen Außentemperaturen genügend Wärme, um euer ganzes Haus zu beheizen.

Wichtig: Um der Umwelt ihre Wärme zu entziehen und im Haus zu verteilen, verbrauchen Wärmepumpen Strom. Moderne Geräte arbeiten dabei sehr sparsam: Das heißt, sie erzeugen deutlich mehr erneuerbare Wärme, als sie dafür an Betriebsstrom verbrauchen. Den Wirkungsgrad und die Effizienz eurer Wärmepumpe könnt ihr entsprechend ermitteln: Dazu müsst ihr die Wärmemenge, die sie euch im Jahr insgesamt liefert, durch die Strommenge teilen, die sie dafür im selben Zeitraum verbrauchte. Das Ergebnis ist die sogenannte Jahresarbeitszahl (JAZ). Je höher diese ist, desto effizienter erzeugt eure Wärmepumpe im Schnitt Wärme.

Meist liegt die JAZ von modernen Wärmepumpen zwischen 3 und 5 – je nachdem, welchen Wärmepumpentyp ihr betreibt.

  • Grundwasserwärmepumpen haben mit einer 5 die höchste JAZ unter den Wärmepumpen. Der Grund: Die von ihnen angezapfte Wärmequelle ist das Grundwasser und das hat das ganze Jahr über hohe Temperaturen.
  • Erdwärmepumpen mit Erdsonden haben eine JAZ, die meist höher als 4 ist.
  • Erdwärmepumpen mit Kollektoren haben eine JAZ, die meist niedriger als 4 ist.
  • Luftwärmepumpen haben meist eine JAZ von etwa 3.

Mehr zur JAZ und zur Effizienz von Wärmepumpen lest ihr in diesen Beiträgen hier auf unserem Solarthermieblog:

WP-Aero-Calima_Paradigma_außen
Unsere Luft-Wasser-Wärmepumpe WP Aero Calima überzeugt mit ihrer enormen Energieeffizienz und einem besonders klimaschonenden Kältemittel. Foto: Paradigma/Ritter Energie

Warum die Wärmepumpeneffizienz im Winter auch von der Gebäudedämmung und der Heizungsanlage abhängt

Die Effizienz eurer Wärmepumpe im Winter hängt auch davon ab,

  • wie gut euer Gebäude gedämmt ist
  • und wie die einzelnen Komponenten eurer Heizungsanlage aufeinander abgestimmt sind.

Ein Gebäude mit moderner Dämmung braucht deutlich weniger Heizwärme, da mehr davon in seinem Innern bleibt. Für euch heißt das:

Prüft die Dämmung der Gebäudehülle vom Dach bis zum Keller – inklusive Fassaden, Fenstern und Türen.

Prüft auch eure Heizungsanlage: Neben der Wärmepumpe als Wärmeerzeuger kommt es hier auch auf die Wärmeverteilung an. Besonders gut funktionieren Wärmepumpen mit Flächenheizungen wie Fußbodenheizungen oder mit speziellen Niedertemperatur-Heizkörpern. Beide Komponenten sind für niedrige Vorlauftemperaturen ausgelegt, wie sie die Wärmepumpe liefert. Sie verteilen die Wärme gleichmäßig im Raum und senken so auch den Stromverbrauch der Wärmepumpe.

Tipp: Falls ihr ein älteres Gebäude beheizt, kann es durchaus sinnvoll sein, über eine Nachrüstung nachzudenken, um die Effizienz der gesamten Heizungsanlage zu erhöhen.

WP-Aero-Marin_Paradigma_außen
Unsere Paradigma Luft-Wasser-Wärmepumpe WP Aero Marin überzeugt mit ihrer enormen Energieeffizienz und ist in drei Heizleistungen erhältlich. Foto: Paradigma/Ritter Energie

Wie sich die Effizienz der Wärmepumpe im Winter mit den richtigen Einstellungen verbessern lässt

Um eure Wärmepumpe so effizient wie möglich zu betreiben, kommt es auch auf die richtigen Einstellungen am Gerät an. Es gilt: Wärmepumpenheizungen arbeiten am effizientesten bei konstanten, niedrigen Temperaturen. Ein ständiges „an/aus“-Heizverhalten, wie es bei herkömmlichen Heizungen typisch ist, kann die Effizienz der Wärmepumpe beeinträchtigen.

3 Tipps, um die Einstellungen der Wärmepumpe zu optimieren:

  • Temperatur managen: Ideal ist eine Raumtemperatur von etwa 20 bis 22 Grad Celsius (°C) tagsüber und etwa 17 bis 18 °C nachts. Stellt eure Heizung so ein, dass sie nur bei Bedarf mehr Energie benötigt, und vermeidet hohe Temperaturschwankungen. Viele denken, dass eine höhere Einstellung ein schnelleres Aufheizen der Räume bewirkt, doch das kann den Energieverbrauch erhöhen und ist nicht notwendig. Denkt immer daran: Wärmepumpen arbeiten effizienter, wenn sie konstant auf niedrigerer Temperatur betrieben werden.
  • Zeitschaltpläne nutzen: Viele Wärmepumpen bieten euch eine Timer-Funktion, mit der ihr das Heizverhalten an euren Tagesablauf anpassen könnt. Damit lässt sich zum Beispiel die Temperatur nachts und tagsüber oder während eurer Abwesenheit automatisch absenken.
  • Vorlauftemperatur anpassen: Niedrige Vorlauftemperaturen helfen euch dabei, Strom zu sparen, da die Wärmepumpe dann weniger leisten muss. Die meisten Wärmepumpen benötigen im Winter nur etwa 35 bis 45 °C Vorlauftemperatur, um eure Räume angenehm aufzuwärmen.

Mit der Wärmepumpe im Winter effizient heizen, heißt auch: Stromverbrauch im Blick behalten!

Da Wärmepumpen mit Strom betrieben werden, ist es ratsam, dass ihr euren Stromverbrauch immer im Auge habt. Diese Maßnahmen helfen euch dabei, Stromkosten zu sparen:

  • Stromanbieter vergleichen: Wärmepumpen haben oft einen separaten Stromzähler. Ist das der Fall, solltet ihr darauf achten, ob die Stromanbieter:innen in eurem Versorgungsgebiet spezielle Stromtarife für Wärmepumpenstrom anbieten. Vergleicht dazu regelmäßig die Strompreise!
  • Smart-Home-Technik einsetzen: Mit smarten Steuerungssystemen könnt ihr den Betrieb eurer Wärmepumpe passgenau auf euren Wärmebedarf zuschneiden. Smart-Home-Steuerungssysteme überwachen und optimieren die Heizleistung der Wärmepumpe je nach Tageszeit und Außentemperatur und können eine spürbare Stromeinsparung bringen.
  • Solarstrom nutzen: Betreibt ihr bereits eine Solarstromanlage (Photovoltaik-Anlage) oder plant ihr, eine zu installieren, könnt ihr auch die Wärmepumpe mit dem eigens erzeugten Solarstrom betreiben.
  • Batteriespeicher installieren: In Kombination mit einem Batteriespeicher könnt ihr die Wärmepumpe auch dann mit Solarstrom versorgen, wenn die Sonne nicht scheint. Das reduziert eure Stromkosten und erhöht die Effizienz der Wärmepumpe.
  • Solarwärme nutzen: Mit einer Solarwärmeanlage (Solarthermieanlage) erzeugt ihr aus der Sonnenenergie (Lichtenergie) nutzbare Wärme. Ihre Strahlungsenergie liefert die Sonne euch kostenlos. Und die Anlage verbraucht für die Umwandlung nur eine vernachlässigbar kleine Menge an Betriebsstrom. Das heißt, jede Kilowattstunde (kWh) Sonnenwärme, die ihr zum Warmwassererwärmen oder Heizen verbraucht, muss die Wärmepumpe nicht bereitstellen. Auch das spart Stromkosten.
  • Stromverbrauch checken: Prüft den Stromverbrauch eurer  Wärmepumpe regelmäßig. Wenn ihr dabei feststellt, dass dieser ungewöhnlich hoch ist, könnte das auf eine notwendige Anpassung der Einstellungen oder eine Wartung hinweisen.

Warum auch Wartung und Pflege die Effizienz der Wärmepumpe beeinflussen

Mit einer regelmäßigen technischen Wartung und allgemeinen Gerätepflege sorgt ihr dafür, dass eure Wärmepumpe durchgehend effizient läuft. Ein entsprechender Wartungsvertrag mit einer Fachfirma ist daher ratsam. Ihr selbst könnt diese sinnvollen Maßnahmen ergreifen:

  • Außeneinheit einer Luftwärmepumpe reinigen: Verunreinigungen wie Laub oder Schnee solltet ihr regelmäßig von der Außeneinheit eurer Luftwärmepumpe entfernen, damit die Luft ungehindert zirkulieren kann.
  • Kühlmittelleitungen und Filter checken: Sorgt dafür, dass die Leitungen und Filter der Wärmepumpe sauber sind. Denn verstopfte Filter oder verschmutzte Leitungen können die Leistung des Gerätes beeinträchtigen.
  • Heizungsanlage warten (lassen): Lasst eure Heizungsanlage jährlich komplett von einem Fachbetrieb überprüfen, um sicherzustellen, dass die Einstellungen optimal sind und keine Effizienzverluste auftreten.

Tipps zum richtigen Lüften

Um die beste Leistung aus eurer Wärmepumpe herauszuholen, solltet ihr auch euer Heizverhalten prüfen:

Lüftet ihr richtig? Besonders im Winter ist Stoßlüften wichtig. Dazu öffnet ihr die Fenster für einige Minuten komplett, anstatt sie über Stunden “auf Kipp” offen zu lassen. So wird der Luftaustausch in euren Räumen maximiert, ohne dass diese unnötig auskühlen. Lest dazu auch unsere Ratgeber mit noch mehr Tipps zum richtigen Lüften:

Fazit: Ihr könnt mit Wärmepumpen im Winter effizient heizen und langfristig profitieren

Ihr seht, Wärmepumpen sind nicht nur umweltfreundliche, sondern auch kostensparende Wärmeerzeuger, mit denen ihr auch im Winter effizient heizen könnt. Mit

  • einer bedarfsgerechten Geräteeinstellung,
  • einer guten Gebäudedämmung
  • und einer regelmäßigen Wartung

könnt ihr die Betriebsstromkosten und damit auch die Heizkosten senken und die Lebensdauer der Wärmepumpe verlängern. Mit smarter Haustechnik und möglicherweise Solarstrom beziehungsweise Solarwärme wird das System noch effizienter.

Fotos: VRD – Adobe.Stock.com (Titelfoto), Paradigma/Ritter Energie