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Heizen im Frühling – Tipps, um Heizenergie und Heizkosten zu sparen

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Seit gestern haben wir Frühling auf der nördlichen Halbkugel. Doch das nur dem Kalender nach. Denn es herrschen vielerorts recht winterliche Temperaturen, so dass die Heizungen noch laufen. Wir erklären euch hier, worauf ihr beim Heizen im Frühling achten müsst, um trotz der tagsüber mitunter schon recht angenehmen und nachts eher noch kalten Temperaturen möglichst viel Heizenergie und damit Heizkosten zu sparen.

Der Winter ist Heizsaison. Der Sommer nicht. Der Frühling liegt, wie der Herbst auch, mittendrin – beide Jahreszeiten gelten als sogenannte Übergangszeiten. Charakteristisch sind die oft schon (Frühling) beziehungsweise noch (Herbst) recht lauen Temperaturen tagsüber, insbesondere dann, wenn die Frühlingssonne beziehungsweise Herbstsonne vom Himmel scheint, und oft noch (Frühling) beziehungsweise schon (Herbst) recht kalten, teilweise gar frostigen Temperaturen während der Nacht. Es gibt demnach deutliche Temperaturunterschiede mit insgesamt eher unbeständigen Temperaturen im Frühling und Herbst, denen viele mit häufigerem Auf- und Zudrehen der Thermostate an der Heizung begegnen. Tagsüber wird die Heizung im Frühling jedoch oft zu schnell komplett abgeschaltet – ein energiekostender Heizfehler, wie wir euch gleich erklären.

Voreiliges Nichtheizen im Frühling kann Folgen haben

Selbst wenn die Sonne im Frühling tagsüber kraftvoll scheint und es in den Räumen, in die sie direkt durch die Fenster einstrahlt, schnell recht warm wird, stürzen die Temperaturen ebenso schnell wieder gen Nullpunkt, sobald es dunkel wird. Wer tagsüber der Heizenergieersparnis und daraus resultierend der Heizkosten wegen komplett aufs Heizen verzichtet, muss bei derart großen Temperaturwechseln mit Kälteschäden rechnen. Schimmel & Co. beispielsweise fühlen sich bei 14 Grad Celsius und weniger recht wohl.

Und nicht nur das: Die tagsüber abgeschaltete Heizung braucht am Abend vergleichsweise lange, um das abgekühlte Haus wieder angenehm warm zu bekommen. Oftmals wird dann die Heizung stärker aufgedreht, um das Aufheizen der Räume und der sie umgebenden ausgekühlten Außenmauern zu beschleunigen. Insgesamt wird so fürs Heizen mehr Heizenergie verbraucht, als wenn die Heizung – zumindest in den Räumen, wo ihr euch abends aufhaltet – auch tagsüber wenigstens „auf Sparflamme“ liefe. Allein das Herunterdrehen der Thermostate auf Stufe 1 oder 1 bis 2 hilft euch, Energie zu sparen. Und die Türen zu eher unbenutzten und daher auch eher ungeheizten Räumen schließt ihr besser, damit die wertvolle Sonnen- und Heizwärme aus den warmen Räumen dort nicht reinströmt und die Kälte dort nicht rausströmt.

Wichtig ist, dass ihr zum Heizen im Frühling die tatsächlichen Temperaturen in euren Räumen im Auge habt und nach Bedarf flexibel regelt. Anhaltspunkte, welche Temperatur in welchen Raum empfehlenswert ist, liefern wir euch hier:

Richtig heizen: Welche Raumtemperatur braucht der Mensch?

Mit Frühlingssonne, Frühlingsluft und Heizung heizen

Um die solare Wärme in den tagsüber von der Sonne aufgeheizten Räumen, die dort unter anderem in den Wänden, im Boden und in den Möbeln gespeichert wird, möglichst lange zu halten, ist es ratsam, mit einsetzender Dunkelheit und damit mit dem Temperaturabfall draußen dafür zu sorgen, dass sie nicht so schnell wieder entweichen kann. Ihr könnt gegebenenfalls vorhandene Rollläden, Jalousien und Vorhänge  schließen, sobald es im Frühling dunkel wird. Das hält auch die Außenluft einer kalten Frühlingsnacht davon ab, den Raum ihrerseits abzukühlen.

Und was ist mit Lüften?, fragt ihr euch jetzt womöglich. Ganz klar, frische Frühlingsluft muss rein in die Räume. Schließlich sorgt sie für den optimalen Austausch von verbrauchter Luft von drinnen und Frischluft von draußen. Doch damit ihr die Räume nicht unnötig auskühlt, ist es ratsam, am besten am Nachmittag zu lüften, um möglichst warme Frühlingsluft hereinzulassen. Noch mehr Tipps zum Lüften gibt’s hier:

Ratgeber „Richtig heizen“ (Teil 10): Richtig lüften (2) – 12 Tipps

Heizen im Frühling – alles, was Recht ist

Das Heizen im Frühling ist auch rechtlich geregelt: Vermieter beispielsweise dürfen die Heizung nicht komplett abstellen, wenn es draußen kalt ist. Tagsüber sollte in Wohnräumen eine Temperatur zwischen 20 und 22 Grad Celsius erreicht werden, sagt der Mieterverein Berlin beispielsweise gegenüber der Sächsischen Zeitung (SZ). Selbst wenn im Sommer das Thermometer drei Tage lang nicht über zwölf Grad Celsius klettere, müsse demnach die Heizung eingeschaltet werden.

Verweigere der Vermieter das Heizen, müsse der Mieter dem Vermieter den Mangel umgehend schriftlich mitteilen. Zudem könne eine Mietminderung angekündigt werden. Zwischen 5 und 20 Prozent auf die zu kalten Tage bezogen könnten je nach Unterschreitung der Mindesttemperatur angemessen sein, schreibt die SZ.

Der Eigentümerverband Haus & Grund Deutschland weist hier daraufhin, dass „in allen Räumen der Wohnung tagsüber von 6.00 Uhr bis 24 Uhr eine Mindesttemperatur von 20 Grad Celsius erreicht werden können“ müsse. Zwischen 24 Uhr und 6 Uhr dürfe der Vermieter demnach die Heizung zur Energieeinsparung herunterfahren. Aber: Maximal 18 Grad müssen auch dann möglich sein.

Heizen im außerordentlich kalten Frühling treibt Heizkosten hoch

Noch stehen wir erst am Anfang des diesjährigen Frühlings: Aber hier könnt ihr mal schauen, welchen Einfluss auf die Heizkosten ein ungewöhnlich kalter Frühling nimmt, wie wir ihn vor einigen Jahren, genauer: 2013, hatten. Verglichen wurden die wegen der Frühlingskälte deutlichen Mehrheizkosten eines Single- und eines Familienhaushaltes.

Höhere Heizkosten aufgrund höherer Brennstoffpreise

Die Preise für Heizenergie wie Öl sind im vergangen Jahr 2017 gestiegen. Auch das ist ein Grund, in diesem Frühling energie- und damit kostenbewusst zu heizen, um die Heizkosten nicht unnötig in die Höhe zu treiben.

Eine Heizungsanlage mit Solarthermie ist optimal fürs Heizen im Frühling

Wer seine Heizung mit einer Solarthermie-Anlage unterstützt, ist für die besondere Situation, die das Heizen im Frühling darstellt, gut gewappnet: Denn die Solaranlage sammelt als sekundärer Wärmeerzeuger tagsüber die Solarwärme ein und speichert sie in einem Pufferspeicher, der zwingend benötigt wird. Von dort kann sie nach Bedarf abgerufen werden, um beispielsweise abends damit zu heizen. So kann die primäre Heizungsanlage recht zeitig im Frühling schon komplett ausbleiben – und ihr spart Heizenergie und Heizkosten, denn die Sonnenwärme gibt’s gratis von der Frühlingssonne. Von Vorteil ist, dass ihr eine Solarthermie-Anlage mit jeder herkömmlichen Heizungsart gut kombinieren könnt.

Foto: Doreen Brumme