Heizkosten Heizsaison 2025_26

In 10 Tagen startet die Heizsaison 2025/26: Mit diesen Heizkosten müsst ihr rechnen!

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Wie teuer wird das Heizen diesen Winter? Diese Frage bewegt viele von euch zum Start der Heizsaison 2025/26 am 1. Oktober. Das berichten uns unsere Partnerhandwerksbetriebe bundesweit. Bei vielen von euch schwingt mit der Frage nach den Heizkosten 2025/26 auch die Sorge mit, dass eure Heizkosten für die kommende Heizsaison höher ausfallen, als euch lieb ist. Wir zeigen euch in diesem Beitrag auf, womit ihr an Heizkosten im Herbst und Winter 2026 rechnen müsst.

Warum ihr die Heizkosten 2025/26 im Blick haben solltet

Fürs Heizen gehen im Schnitt 70 Prozent der gesamten Energiekosten eures Haushalts drauf. Steigende Energiepreise schlagen also direkt auf eure Haushaltskasse durch.

Das sind die Heizkostentreiber 2025/26

Wie viel ihr nach Ablauf der Heizsaison 2025/26 tatsächlich an Heizkosten zahlen müsst, hängt von vielen Faktoren ab. Die großen Heizkostentreiber sind das:

CO2-Preis

Wer mit fossilen Brennstoffen wie Gas oder Öl heizt, zahlt schon seit Beginn des Jahres 2025 55 Euro pro Tonne CO2, das sind zehn Euro mehr als im Vorjahr 2024. Ab dem kommenden Jahr 2026 wird es keinen festen CO2-Preis für ein ganzes Jahr mehr geben. Stattdessen werden die Emissionszertifikate versteigert. Dafür gilt vorerst ein Preiskorridor von 55 bis 65 Euro pro Tonne CO2.

Damit ihr eine Vorstellung davon bekommt, was euch die CO2-Bepreisung über 20 Jahre kostet, wenn ihr beispielsweise mit Heizgas heizt, haben wir eine Beispielrechnung für euch: Wir nehmen an, ihr wohnt in einem älteren Einfamilienhaus mit 150 m2 Wohnfläche, das nur teilweise modernisiert wurde. Der angenommene Heizgasverbrauch liegt bei 24.000 kWh pro Jahr über einen Zeitraum von 20 Jahren. Auch wenn eine neue Gasheizung effizienter arbeitet als die bisherige, verändert sich der Verbrauch in dieser Rechnung nicht. Daraus ergibt sich ein CO2-Ausstoß von rund 96 Tonnen. Allein wegen der CO2-Bepreisung summieren sich eure Kosten – in heutiger Kaufkraft gerechnet – auf etwa 20.000 Euro! Rechnet man die Anschaffungskosten der Gasheizung von aktuell rund 8.000 Euro hinzu, landet man bei einer Gesamtsumme von 28.000 Euro. Damit ist die Anlage mehr als dreimal so teuer wie es das reine Preisschild zunächst vermuten lässt.

Und das ist nur ein Teil der Wahrheit: Die Netzentgelte für Gas werden in den kommenden Jahren steigen. Der Grund: Wenn immer mehr Haushalte auf andere Heizsysteme umstellen, verteilen sich die Kosten für das Gasnetz auf weniger Kund:innen. Für den Strom, den Wärmepumpen benötigen, plant die Bundesregierung dagegen ab 2026 eine Senkung der Netzentgelte. Einziger Wermutstropfen: Die Stromsteuer bleibt trotz gegenteiliger Ankündigungen für private Haushalte bestehen.

Zusätzlich könnte Erdgas auch deswegen teurer werden, weil die EU im Zuge von Handelsabkommen künftig verstärkt auf Energieimporte aus den USA setzt – und diese sind im Vergleich zu bisherigen Quellen deutlich kostspieliger.

Gasspeicherfüllung

Noch heizen die meisten Heizungen hierzulande mit Heizgas. Die Versorgungslage damit sieht derzeit so aus: Die deutschen Gasspeicher sind aktuell zu gut drei Vierteln gefüllt (75,9 Prozent mit Stand vom 19. September 2025) – das ist laut dem NDR weniger als im Mittel der vier Jahre vor Beginn des völkerrechtswidrigen Krieges, den Russland seit dem Jahr 2022 gegen die Ukraine führt. Wichtig zu wissen: Kalte Wintermonate oder geopolitische Krisen können die Gasversorgungslage rasch ändern.

Gaspreise

Der Gaspreis für Haushalte in Einfamilienhäusern (EFH) mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden (kWh) beträgt bisher durchschnittlich 12,24 ct/kWh. Das schrieb der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW) in seiner Gaspreisanalyse über das erste Halbjahr des laufenden Jahres 2025. Verglichen mit dem Vorjahr sei dem BDEW zufolge ein Anstieg der Preise zu beobachten. Als Gründe dafür nennt der Branchenverband:  höhere Netzentgelte, Steuern, Abgaben und Umlagen. Das schauen wir uns einmal näher an:

Die Kosten für Beschaffung und Vertrieb liegen demnach bei 6,11 ct/kWh und machen damit mehr als die Hälfte des Gesamtpreises aus. Im März 2025 hätten diese Kosten laut dem BDEW ein Maximum analog zu den Großhandelspreisen erreicht. Im weiteren Jahresverlauf seien  sie wieder gesunken und lägen nun auf dem Niveau vom April 2024.

Die Netzentgelte Gas für Haushaltskunden beziffert der BDEW auf 2,33 ct/kWh – in der Historie der Preise sei demnach ein steter Anstieg zu erkennen.

Ölpreise

Der Preis für OPEC-Rohöle beispielsweise fiel von Anfang des Jahres bis zur Jahresmitte (Juni) von 79,38 auf 63, 62 US-Dollar je Barrel. Im September liegt er bei 70,39 US-Dollar je Barrel.

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Pelletspreise

Laut dem Deutschen Pelletinstitut (DPI) waren Pellets in den vergangenen zehn Jahren 25 Prozent günstiger als Heizöl und 29 Prozent günstiger als Erdgas. Ihren Preisvorteil hätten Pellets demnach trotz steigender Kosten und wirtschaftlicher Unsicherheiten beibehalten. Mitte September meldete das DPI einen Preis von durchschnittlich 335,04 Euro pro t (bei einer Abnahmemenge von 6 t), wobei es  je nach Waldbestand regionale Unterschiede gebe – in Süddeutschland liege der Preis demnach bei 339,96 Euro/t. Es folgten Nord- und Ostdeutschland mit 338,77 Euro/t, gefolgt von der Region Mitteldeutschland, wo der Tonnenpreis 325,84 Euro betrage.

Strompreise

Der durchschnittliche Strompreis für Haushalte sei der Strompreisanalyse des BDEW zufolge im Mittel (Stand: 1. Halbjahr 2025) im Vergleich zum Vorjahr gesunken und betrage im Schnitt 39,7 ct/kWh. Die Kosten für Beschaffung und Vertrieb hätten demnach mit 16,1 ct/kWh derzeit im Jahresmittel rund 40 Prozent des Gesamtpreises ausgemacht. Die Netzentgelte lägen derzeit für 2025 durchschnittlich bei 10,9 ct/kWh – ihr Anteil am Gesamtpreis läge damit bei rund 28 Prozent. Die Steuern, Abgaben und Umlagen für Haushaltskund:innen lägen aktuell bei 12,7 ct/kWh – und machten demzufolge 32 Prozent des Gesamtpreises aus. Im Vergleich zum Vorjahr seien sie aufgrund höherer Kosten der §19 StromNEV- und Offshore-Netzumlage gestiegen. Das ist wichtig für alle, die mit einer Wärmepumpe heizen.

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Unsere Luft-Wasser-Wärmepumpe Paradigma WP Aero Calima überzeugt mit ihrer enormen Energieeffizienz und ist in drei Heizleistungen erhältlich. Deshalb gibt’s für unsere Wärmepumpe auch den Effizienzbonus. Foto: Paradigma

Wetter

Je mehr sogenannte Heizgradtage ein Winter zählt, desto höher ist der Heizenergieverbrauch. Ein kalter Winter kann Mehrkosten von 15 bis 20 Prozent verursachen.

Exkurs: Heizgradtage – einfach erklärt

Heizgradtage (HGT) sind eine Kenngröße, mit der sich der Heizbedarf eines Gebäudes über einen bestimmten Zeitraum einschätzen lässt. Die Einheit lautet Kelvin-Tage (Kd/a). Grundlage ist immer die Außentemperatur, denn sie entscheidet, ob und wie stark geheizt werden muss.

Als Richtwert gilt in Deutschland eine sogenannte Heizgrenztemperatur von 15 Grad Celisus (°C). Fällt die Tagesmitteltemperatur darunter, beginnt die Heizung zu arbeiten – dieser Tag wird als Heiztag bezeichnet. Je nach Region, Gebäudetyp oder Dämmstandard kann die Heizgrenze etwas abweichen.

Nun reicht es aber nicht, einfach nur die Anzahl der Heiztage zusammenzuzählen. Denn: An einem eiskalten Januartag braucht die Anlage deutlich mehr Energie als an einem leicht kühlen Herbsttag. Der Verbrauch schwankt also von Tag zu Tag.

Genau hier kommen die Heizgradtage ins Spiel. Sie geben an, wie groß die Differenz zwischen der Heizgrenztemperatur (15 °C) und der gemessenen Außentemperatur eines Tages ist. Beispiel: Liegt die Tagesmitteltemperatur bei 10 °C, ergibt das 5 Heizgradtage.

Ist es wärmer als 15 °C, werden keine Heizgradtage registriert.

Am Jahresende lassen sich die Werte aufaddieren. Das Ergebnis zeigt, wie kalt das Jahr im Schnitt war – und wie viel Heizenergie im Vergleich benötigt wurde. Klar ist: Viele Heizgradtage bedeuten höheren Energieeinsatz und steigende Heizkosten.

Heizkosten sparen: Das könnt ihr zum Start der Heizsaison 2025/26 (noch) tun!

In 10 Tagen startet Deutschland offiziell in die Heizsaison 2025/26. Um in Herbst und Winter so günstig wie möglich zu heizen, könnt ihr folgende Heizkosten-Spartipps beherzigen:

  • Heizung warten lassen (Stichworte: Entlüften, hydraulischer Abgleich, Thermostate prüfen)
  • Brennstoff jetzt einkaufen – es gilt grundsätzlich: im Sommer (außerhalb der Heizsaison) sind die Preise meist günstiger als im Winter

Ausführliche Heizkosten-Spartipps

haben wir euch in diesen Blogbeiträgen zusammengestellt – schaut gerne mal rein!

Heizkosten 2025/26: Ausblick auf 3 mögliche Wetterszenarien

Wie werden sich die Heizkosten in Herbst und Winter entwickeln? Diese drei Szenarien zeigen auf, was mit den Heizkosten passiert, wenn der Winter mild, mäßig oder hart ausfällt:

  • Ist der Winter mild, bleiben die Heizkosten wahrscheinlich recht stabil, Mehrkosten entstehen vor allem wegen des CO2-Preises.
  • Ist der Winter mäßig, entstehen euch spürbare Mehrbelastungen, vor allem als Gas- und Ölheizer:in.
  • Ist der Winter kalt, sind Preisspitzen möglich. Euch können Mehrkosten von 15 bis 20 Prozent im Vergleich zu heute entstehen.

Ihr seht, die Heizsaison 2025/26 wird für viele von euch teurer. Hauptkostentreiber sind der CO2-Preis und steigende Netzentgelte.

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Solarthermieanlage hilft sofort, Heizkosten zu senken

Unser bester Tipp zum sofort Heizkosten sparen: Mit einer Solarthermieanlage könnt ihr sofort Heizkosten sparen, denn jede kWh Solarwärme vom Dach, die eine kWh fossile Wärme ersetzt, spart bares Geld – schließlich ist Solarenergie kostenlos. Mehr dazu lest ihr hier:

Fotos: vegefox.com – Adobe.Stock.com (Titelbild), Paradigma