Heizkosten

Heizkosten: Energiepreise steigen – damit müsst ihr rechnen!

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“Verbraucher:innen könnten mit Entlastungen zum Start der Heizperiode rechnen”. Das schreibt das Vergleichsportal Check24 Ende September. Zugleich weist es allerdings daraufhin, dass die Preise für Wärme (Heizkosten), Strom und Mobilität seit Juni wieder steigen würden. Alles, was ihr wissen müsst, steht hier.

Heizkosten

Nach dem Jahrestief im Juni 2023 steigen die Energiekosten wieder (+4 Prozent)

Im gerade zu Ende gegangenen September habe ein Musterhaushalt hierzulande für die jährlichen Energiekosten durchschnittlich 5.795 Euro aufbringen müssen, heißt es in der zugehörigen Pressemitteilung von Check24. Am geringsten wären die Energiekosten im laufenden Jahr demnach im Juni (5.579 Euro) gewesen. Im September seien die Energiekosten im Vergleich dazu 4 Prozent höher gewesen.

Heizen mit Gas und Heizöl: die aktuelle Entwicklung

Die Preise fürs Heizen seien laut Check24 im Vergleich zum vergangenen Monat leicht gestiegen: um 1 Prozent. Im August 2023 habe der Musterhaushalt für Gas und Heizöl im Schnitt 2.235 Euro ausgeben müssen, aktuell seien es 2.255 Euro.

Heizölpreis stieg seit August um 6 Prozent

Als Grund für die gestiegenen Heizkosten nennt das Vergleichsportal den gestiegenen Heizölpreis:  Im Vergleich zum August sei dieser aktuell um 6 Prozent höher. Der durchschnittliche Heizölpreis (2.000 Liter) habe im September bei 2.259 Euro (August 2023: 2.134 Euro) gelegen. Damit sei der Preis so hoch wie zuletzt im Januar dieses Jahres. Der tagesaktuelle Preis liege bei 115 Euro (100 l). Am Heizölmarkt sei damit ein neues Jahreshoch erreicht, berichtet Check24 weiter.

Gaspreis sank seit August um 1 Prozent

Anders als der Heizölpreis sei der Gaspreis im Vergleich zum August um 1 Prozent gesunken. Der durchschnittliche Gaspreis (20.000 Kilowattstunden (kWh)) habe im September 2.252 Euro betragen, im August dagegen habe er bei 2.285 Euro gelegen.

Der Börsenpreis für Gas (European Gas Spot Index THE) sei im Monatsmittel im September 2023 im Vergleich zum August 2023 leicht gestiegen. Im August lag der Börsengaspreis bei durchschnittlich 33 Euro pro Megawattstunde (MWh). Aktuell würden im Schnitt 36 Euro pro MWh Gas im Großhandel bezahlt. Das entspreche laut Check24 einem Plus von 9 Prozent.

Heizkosten fürs Heizen mit Gas: Entlastung zum Start der Heizperiode

Zum Start der Heizperiode dürften alle, die mit Gas heizen würden, mit einer Entlastung bei den Heizkosten rechnen, schreibt Check24 weiter.

Der Grund: Trading Hub Europe (THE) habe zum 1. Oktober 2023

  • sowohl die SLP-Bilanzierungsumlage von 5,70 Euro/MWh
  • als auch die Konvertierungsumlage von 0,38 Euro/MWh

auf je 0,00 Euro/MWh gesenkt. Außerdem sei das Konvertierungsentgelt von 0,45 Euro/MWh auf 0,21 Euro/MWh gesunken.

Das Vergleichsportal rechnet vor, was Verbraucher:innen an Heizkosten sparen würden, wenn die Gasanbieter diese Kostensenkungen an ihre Kund:innen weitergeben würden: Für eine Familie (Verbrauch: 20.000 kWh) ergäbe sich demnach eine Entlastung von rund 135 Euro im Jahr. Der größte Teil der Entlastung resultiere aus dem Wegfall der SLP-Bilanzierungsumlage (122 Euro).

Zusätzlich dürften Anbieter bei Tarifen unterhalb der Preisbremsen jetzt wieder Boni in unbegrenzter Höhe auszahlen. Es gebe laut Check24 wieder einige Anbieter, die mit Boni über 50 Euro werben würden. In der Spitze lägen die Boni beim Gas bei 466 Euro.

Ab 2024: Mehrwertsteuer auf Gas und Fernwärme wieder auf 19 Prozent

Das Vergleichsportal weist auch daraufhin, dass die Bundesregierung die Mehrwertsteuer auf Gas und Fernwärme ab Anfang 2024 wieder auf den normalen Satz von 19 Prozent anheben. So müsste ein Musterhaushalt (20.000 kWh) mit Mehrkosten von 274 Euro rechnen, ein Single mit 80 Euro.

Stromkosten: die aktuelle Entwicklung

Die Kosten für Strom hätten laut Check24 im September auf dem gleichen Niveau gelegen wie im vergangenen Monat. Im Schnitt seien 1.866 Euro im September fällig gewesen, im August 1.867 Euro.

Stromkosten seit Juli um 35 Prozent gestiegen

Der Börsenstrompreis sei nach dem Rückgang im Juli bereits zum zweiten Mal gestiegen. Im Juli seien für eine MWh Strom im Schnitt 74 Euro an der Börse fällig gewesen. Im August habe dieslbe Mnge Strom im Schnitt 92 Euro gekostet. Aktuell liege der Preis durchschnittlich bei 100 Euro pro MWh. Das sei ein Plus von 35 Prozent im Vergleich zum Juli und neun Prozent zum August. (Leipziger Strombörse EEX Day Ahead volumengewichtet).

Senken der Stromsteuer könnte Entlastung bringen

Ein Senken der Stromsteuer könnte Verbraucher:innen entlasten, schreibt das Vergleichsportal Check24: Eine Familie würde bei einer Senkung der Stromsteuer von 2,05 Cent auf den europäischen Mindestsatz von 0,1 Cent knapp 116 Euro weniger zahlen, ein Single knapp 35 Euro.

7 statt 19 Prozent Mehrwertsteuer könnte Entlastung bringen

Check24 rechnet vor: Auch das Senken der Mehrwertsteuer wäre eine weitere große staatliche Entlastungmöglichkeit. Hier könnte ein Single im Jahr demnach um rund 68 Euro und eine Familie um 194 Euro entlastet werden, sollte der Mehrwertsteuersatz von 19 auf 7 Prozent gesenkt werden.

Mobilitätskosten: die aktuelle Entwicklung

Die aktuelle Entwicklung der Kosten für Mobilität, also der Kosten fürs Befüllen von Tanks und Akkus (Batterien) bschreibt CHeck24 so: Im Vergleich zum Vormonat seien  diese gestiegen. Während die Kosten im August demnach bei durchschnittlich 1.636 Euro gelegen hätten, seien im September im Schnitt 1.675 Euro fällig gewesen – ein Plus von zwei Prozent und der vierte Monat in Folge mit gestiegenen Spritpreisen.

Das liegt hauptsächlich am Preisanstieg für Benzin (plus zwei Prozent) und Diesel (plus vier Prozent).

Foto: Doreen Brumme (Titel), Check24 (Grafik)