Solar-VHF Solarthermie plus vorgehängte hinterlüftete Fassade

Forschungsprojekt Solar-VHF: Solarthermie + Vorgehängte Hinterlüftete Fassade –

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Ein Solardach ist nur eine Fläche eines Gebäudes, auf der sich Sonnenergie ernten lässt, um daraus Wärme (Solarthermie) oder Strom (Photovoltaik) zu erzeugen. Im Zuge der Solarisierung des Energiesystems rücken auch Fassaden in den Fokus derjenigen, die Solarenergie nutzen wollen. Solarfassaden wird großes Potential zugeschrieben. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert ein Forschungsprojekt namens „Solar-VHF“, in dessen Rahmen unter anderem Forscher vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP und vom Institut für Solarenergieforschung ISFH untersuchen, wie sich Solarthermie und sogenannte Vorgehängte Hinterlüftete Fassaden (VHF) als Wärmetauscher kombinieren lassen. Das meldet der FVHF, der Fachverband Baustoffe und Bauteile für vorgehängte hinterlüftete Fassaden e.V., der nach eigenen Angaben Netzwerkpartner in diesem Forschungsprojekt ist und die Vorbereitung und Umsetzung von Pilotfassaden im mehrgeschossigen Wohnungsbau unterstützt.

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Laut der Pressemitteilung des FVHF würden moderne Vorgehängte Hinterlüftete Fassaden eine Fülle an unterschiedlichen funktionalen, konstruktiven und ästhetischen Möglichkeiten bieten. Digital geplant, modular konzipiert, vorgefertigt und seriell gebaut, eröffne die multifunktionale und intelligente (smarte) Fassade der Zukunft für jede Bauaufgabe neue Chancen.

Bereits jahrhundertelang sorge die Bauart Vorgehängte Hinterlüftete Fassade für einen perfekten Schutz vor Wind und Wetter. Hinzu seien in den vergangenen Jahrzehnten wichtige Funktionen wie

  • Wärme-,
  • Schall-
  • und Brandschutz

gekommen.

Seit immer stärker ins Bewusstsein dringe, dass unsere Energie und unsere Ressourcen begrenzt und kostbar sind, würden energetische Parameter noch stärker in den Fokus, schreibt der Branchenverband: Wie in allen gesellschaftlichen Bereichen seien daher die Energieerzeugung und -speicherung mit und an Fassaden oder die Energieeffizienz technischer Gebäudeausrüstungen die großen Planungsherausforderungen der heutigen Zeit.

Ziel des in enger Partnerschaft mit dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP und dem Institut für Solarenergieforschung GmbH ISFH sowie weiterer Konsortialpartner in dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderten Forschungsprojektes „Solar-VHF“ (Entwicklung, Systemintegration und Demonstration) sei es demnach, mit der Verbindung von Solarthermie und Fassade neue Wege in der regenerativen Wärmeversorgung von Wohngebäuden zu gehen.

Mit der solarthermische Aktivierung der Vorgehängten Hinterlüfteten Fassade könne zum Beispiel das Erdsondenfeld einer Wärmepumpenanlage reduziert werden (Nutzung der Fassade als Wärmepumpenquelle und zur Regeneration des Erdreiches). Dank der nicht sichtbaren Integration würden gleichzeitig alle Anforderungen an die qualitativ hochwertige Architektur in bestem Sinne umgesetzt. Genutzt würden dabei alle Konstruktionsebenen der Bauart VHF

  • vom Hinterlüftungsraum (Wärmewirkung und Medienführung)
  • über die Unterkonstruktion (hydraulische Verschaltung)
  • bis hin zu den Bekleidungselementen (Solarabsorber und Umweltwärmetauscher).

Der aktuelle Projektstand beschreibe verschiedenste Simulationsszenarien, umfasse wesentliche Erkenntnisse der Fassadentests (indoor, outdoor) an verschiedenen Standorten der Projektpartner und mit verschiedenen Bekleidungssystemen (Metall, Glas, Beton).

Alle bisherigen Ergebnisse seien sehr erfolgversprechend. meldet der Verband. Aktuell würden die Planungen für die reale Installation von Pilot-Fassaden (Langzeittests) an einem neuen mehrgeschossigen Wohngebäude laufen. Das Projekt laufe bis September 2024. Die ersten konkreten Ergebnisse würden noch in diesem Jahr veröffentlicht.

Zum Titelfoto: Technikum Fraunhofer IBP: Versuchsfassade aus Metall für Indoor-Tests (inkl. Messtechnik); BMWi-Forschungsvorhaben „Solar-VHF”.

Foto: Ronald Winterfeld, FVHF e.V.