REPower-Plan der EU

REPower-Plan der EU: Europa bekommt Solarstrategie

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Unser Warten auf die seit einiger Zeit bei der EU-Kommission in Arbeit befindlichen Solarstrategie und Solardach-Initiative (von der EU selbst Solarstrategie genannt) könnte bald schon ein Ende haben. Denn Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, stellte jetzt den REPower-Plan der EU vor, nach dem Europa sich so schnell wie möglich unabhängig von russischen fossilen Brennstoffen machen will. Teil des REPower-Plans der EU sei demnach die Beschleunigung des Ausbaus Erneuerbarer Energien, darunter auch die Solarenergie. 

Der REPower-Plan der EU lege mit der massiven Ausweitung und Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Energien in den Bereichen

  • Stromerzeugung,
  • Industrie,
  • Gebäude (hier auch Wärmeerzeugung)
  • und Verkehr

mit dem Kernziel, für das Jahr 2030 erneuerbare Energien im Rahmen des Pakets „Fit für 55“ von 40 Prozent  auf 45 Prozent anzuheben, ein ehrgeiziges Gesamtziel fest, heißt es in der zugehörigen Pressemeldung der EU-Kommission (Link oben).

In der Pressemitteilung ist des Weiteren zu lesen, dass zusätzlich erzeugte Energie aus erneuerbaren Quellen, darunter explizit genannt: die Solarwärme, das Erdgas in vielen Bereichen ersetzen werde, angefangen von Wohn- und Geschäftsgebäuden bis hin zur Industrie und anderen Sektoren, die sich nur schwer elektrifizieren lassen würden.

Coming soon: Solarstrategie der EU

Mit diesem Zielwert werde auch der Rahmen für eine spezielle Solarstrategie der EU abgesteckt. Deren Inhalt sei unter anderem die Verdopplung der Leistung der Solarstromerzeugung (Photovoltaik) bis zum Jahr 2025 und zur Installation von 600 Gigawatt (GW) bis 2030.

Es bleibt abzuwarten, inwiefern die Solarthermie zur Erzeugung solarer Wärme in der Solarstrategie der EU berücksichtigt wird.

Coming soon: EU-Initiative zum Ausbau von Solardachanlagen

Im REPower-Plan der EU wird auch eine “Initiative zum Ausbau von Solardachanlagen” mit der schrittweisen Einführung einer rechtlichen Verpflichtung zur Installation von Solaranlagen auf neuen öffentlichen und gewerblichen Gebäuden sowie auf neuen Wohngebäuden angekündigt. Diesem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) zufolge, die sich auf einen Entwurf der Initiative beruft, der der Deutschen Presseagentur vorliegen soll, heiße es in dem Entwurf, das Solarstrom und Solarwärme der Schlüssel seien, um die Abhängigkeit der EU von russischem Gas abzubauen.

Laut dem Entwurf, so ist in der Onlineausgabe der FAZ weiter zu lesen, sollen ab dem kommenden Jahr 2023 Gebäude, die viel Energie verbrauchen würden, großflächig mit Solardächern ausgestattet werden. Sanierte Dächer sollten demnach Photovoltaikanlagen zur Solarstromerzeugung erhalten die mit adäquaten Energiespeichern kombiniert werden sollten.

Zudem sollen alle öffentlichen Gebäude ab dem Jahr 2025 Solardächer bekommen. Auch eine Solardachpflicht für Neubauten werde im Entwurf vorgeschlagen. Verbraucher  sollen zudem gezielt über die Installation von Solarzellen und Umweltwärmeheizungen für das eigene Haus informiert werden, und spezielle Finanzierungsmodelle sollen dafür sorgen, dass auch ärmere Haushalte Zugang zu den Technologien haben werden.

Wichtig: Der Standard weist darauf hin, dass die Solardach-Initiative der EU “nur” eine Empfehlung und für die Mitgliedsstaaten nicht verpflichtend sei.

Bleibt zu hoffen, dass die EU in ihrer Solardach-Initiative auch auf das Potential von Solarthermie-Anlagen zur Erzeugung von Solarwärme setzt.

Laut Medienberichten online wie diesem im PV-Magazin online erklärte die EU-Kommission auf der Pressekonferenz, auf der sie den REPowerplan der EU vorstellte, auch, dass schnellere Genehmigungen für erneuerbare Energien eine Schlüsselrolle bei der Erreichung des höheren Ziels spielen würden.

Die Kommission wolle demnach außerdem, dass die einzelnen EU-Mitgliedstaaten „Anlaufstellen für erneuerbare Energien“ für eine rasche Genehmigung einrichten sollten. Dort solle der Genehmigungsprozess auf ein Jahr reduziert werden, was eine erhebliche Verbesserung gegenüber dem derzeitigen Durchschnitt von sechs bis neun Jahren darstellt, sagte von Ursula von der Leyen gegenüber der Presse.

Grafik: EU-Kommission