Fokusheft Biomasse

Für Wärmewender: Fokusheft Biomasse zeigt Lösungen

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Die Wärmewende braucht Menschen, die sie vollziehen: Wärmewender. Das sind neben privaten Verbrauchern, die die Wärmewende im Kleinen im eigenen Heizungskeller verwirklichen, auch politische Entscheider, die zukunftsträchtige Lösungen zur Wärmebereitstellung im Großen angehen: für städtische Quartiere, dörfliche Gemeinden und große Gebäude. Ein neues Fokusheft Biomasse zeigt Heizungslösungen zu sektorenübergreifenden Technologien für die Wärmebereitstellung aus Biomasse und anderen erneuerbaren Energien auf. Es soll beim Planen regionaler und lokaler Wärme4Future helfen.

Das neue Fokusheft Biomasse: “Systemlösungen im Wärmesektor. 52 Modellkonzepte für eine klimaneutrale Wärme”, das ihr hier kostenlos als PDF-Datei aus dem Internet downloaden könnt, ist Teil der Fokusheft-Reihe des BMWi-Förderbereichs “Energetische Biomassenutzung” des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ) fusst auf den Ergebnissen des Forschungsprojekts BioPlanW. Es informiert euch über:

  • aktuelle Trends zur Wärmenutzung,
  • die Vielfalt im Wärmemarkt,
  • zeigt  52 Technologie-Steckbriefe inklusive Kennzahlen und Anlagenschemata, sektorenübergreifend vom Einfamilienhaus bis zu hin Industrieanlagen.

Über das Forschungsprojekt

In der Pressemitteilung zur Veröffentlichung vom neuen Fokusheft Biomasse, die auf der zugehörigen Internteseite energetische-biomassenutzung.de zu finden ist, erklären die Forscher hinter dem Projekt die Hintergründe desselben. Die internationalen und deutschen Klimaschutzziele stellten Deutschland demnach vor die Herausforderung, die Wärmeversorgung schnellstmöglich umzustellen. Es gilt, fossile Energieträger mit erneuerbaren Technologien zuersetzen. Zugleich müsse auch der Wärmebedarf selbst spürbar gesenkt werden, zum Beispiel mit intelligenter Gebäudesanierung und integrativen Energiekonzepten. Das Ziel müsse eine Wärmeversorgung mit Wärme4Future aus 100 Prozent Erneuerbaren Energien (EE) sein. Denn nur damit könne der Wärmesektor klimaneutral werden und die gesteckten Klimaschutzziele würden erreicht.

Wärme aus Biomasse sei vor diesem Hintergrund die bislang mit Abstand größte erneuerbare Wärmequelle. Sie sei

  • zuverlässig,
  • bezahlbar und
  • umweltschonend, vorausgesetzt, die Brennstoffe seien nachhaltig gewonnen und würden mit moderner Technik verfeuert.

Die Forscher erklären wieter, dass die Wärmewende seit einigen Jahren stagniere und neue Lösungen notwendig seien, um die avisierten Ziele einer klimaneutralen Energieversorgung zügig zu erreichen. Dabei sei der Wärmebereich inhomogen und kleinteilig und damit besonders komplex. Für neue Impulse zur Wärmewende seien kosteneffiziente und umweltverträgliche Lösungen nötig. Hierfür brauche es neue Technologiekonzepte, deren Anwendung und Auswirkungen in verschiedenen Wärmemärkten zu analysieren seien.

Die Forscher fragten, auch mit Blick auf begrenzte Ressourcen und künftige Kostenentwicklungen, welche quantitative und qualitative Rolle die Wärme- beziehungsweise die gekoppelte Wärme-Strom-Nutzung von Biomasse in Relation und Kombination zu anderen EE-Wärmeoptionen in den Wärmemärkten der Zukunft einnehmen könne.

Das Forschungsprojekt BioPlanW

In Zusammenarbeit mit dem Leipziger Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und dem Center for Environmental Systems Research (CESR) der Universität Kassel habe das Deutsche Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH (DBFZ) im Rahmen des interdisziplinären Projekts BioPlanW (FKZ-Nr. 03KB113) drei Jahre lang die Zukunftsperspektiven der Wärmeerzeugung aus Biomasse untersucht.

Dabei seien ausgehend vom aktuellen Stand der Wärmebereitstellung aus Biomasse und anderen erneuerbaren Energien, zum Beispiel Solarthermie, Versorgungsszenarien mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien entwickelt worden. Diese hätten

  • aktuelle Analysen der Biomassepotenziale,
  • politische Erwartungen an den Ausbau der erneuerbaren Energie,
  • die Entwicklung des Gebäudebestandes
  • und auch Technologieinformationen zu verschiedenen erneuerbaren Komponenten umfassend einbezogen.

Veröffentlichung der Forschungsergebnisse im Fokusheft Biomasse

Die Ergebnisse des Forschungsprojektes wurden als eigenständige Publikation “Fokusheft Biomasse” veröffentlicht. Kernstück der 120 Seiten umfassenden Broschüre seien 52 Technologie-Steckbriefe, die mit ihren Angaben

  • zum Einsatzgebiet,
  • zur Anlagengröße,
  • der typischen Wärmebereitstellung,
  • der Kosten und Betriebskosten

profunde Informationen für den jeweiligen Anwendungsfall böten.

Die Angabe von Kennzahlen zum Brennstoff- und Strombedarf sowie den berechneten THG-Emissionen ermögliche eine gute Vergleichbarkeit der vorgestellten Technologien. Informationen zu den jeweiligen Vor- und Nachteilen des Wärmeversorgungsszenarios erleichterten eine individuelle und bedarfsorientierte Bewertung, schreiben die Forscher in ihrer Pressemitteilung.

So hilft das Fokusheft Biomasse Entscheidern bei der Wärmewende

Angenommen ein Gebäudebsitzer plane die energetische Sanierung seines Gebäudes. Dann  stelle er sich die Frage, ob er sich für

entscheiden soll.

Technisch umsetzbar wären laut den Forschern alle drei beschriebenen Heizungen in dem Gebäude. Mit der Sammlung der 52 Steckbriefe habe der Hausbesitzer die Möglichkeit, die Unterscheidungsmerkmale der drei Systeme zur Wärmebereitstellung anhand konkreter Zahlen zu vergleichen.

Fokusheft Biomasse Pellets plus Solarthermie

Eine Skizze (siehe oben) zur Technologiekombination veranschauliche ihm zudem die jeweils konkrete Umsetzung.

Für wen ist das neue Fokusheft Biomasse gemacht?

Die Forscher sagen, dass mit dem neuen Fokusheft als Ergebnis ihres dreijährigen Forschungsprojekts eine fundierte (Daten)Grundlage für die Ausgestaltung einer

  • zuverlässigen,
  • wirtschaftlichen
  • und umweltverträglichen

Wärmebereitstellung aus Bioenergie und weiteren erneuerbaren Energien vorliege.

Aus den Forschungsergebnissen könnten Handlungsempfehlungen für

  • die Ausgestaltung gesetzlicher Regelungen,
  • für die Definition von Förderschwerpunkten
  • oder andere politische Instrumente abgeleitet werden.

Aus diesem Grund richte sich das Fokusheft Biomasse einerseits insbesondere an politische Entscheider.

Andererseits sei das Fokusheft Biomasse auch an Wärmewender wie

  • Kommunen,
  • Hausbesitzer,
  • Investoren,
  • Architekten und Planern
  • sowie Handwerkern und Installateuren

gerichtet, die entweder den Um- oder Neubau einzelner Gebäude oder ganzer Quartiere planten und umsetzten. Die Broschüre sei für sie eine praktische Handreichung, die technisch in die Praxis umsetzbare Lösungsansätze mit detaillierten Informationen und Grafiken aufzeige.

Foto und Grafik: energetische-biomasse.de