Österreich Förderung Solaranlagen 2021

Österreich verlängert Solarthermie-Förderprogramm und stockt Fördermittel auf

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Der österreichische Klima- und Energiefonds verlängert seine Förderaktion Solaranlagen für Solarthermie-Anlagen auf Privatdächern bis März 2022. Laut Medienberichten stockt das östereichische Bundesministerium für Klimaschutz (BMK) die Fördermittel um 0,4 Millionen Euro auf.

In Sachen Solarwärme zähle Österreich zu den Spitzenreitern, schreibt die Internetseite hlk.co.at.  Gemessen an der installierten Kollektorfläche pro Kopf liege Österreich mit seinen etwa fünf Millionen Quadratmetern Solarthermie-Kollektoren auf Platz drei im EU-Ranking – hinter Zypern und Griechenland.  Der Klima- und Energiefonds verlängere jetzt die Förderaktion Solaranlagen. Das Bundesministeriums für Klimaschutz (BMK) habe weitere 400.000 Euro bereitgestellt.

Mit Solarthermie “Abhängigkeit von dreckigen Öl- und Gasheizungen” senken

hlk.co.at zitiert dazu die österreichische Klimaschutzministerin Leonore Gewessler mit den Worten: “Wir machen Österreich zum Vorreiter in Sachen Energiewende. Mit der Weiterführung der Förderaktion Solaranlagen setzen wir einen wichtigen Impuls für die klimaneutrale Wärmeversorgung. Damit reduzieren wir Schritt für Schritt die Abhängigkeit von dreckigen Öl- und Gasheizungen.”

Und Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds, sagte, dass in Österreich Wärme noch immer zu sechzig Prozent fossil erzeugt werde. Hier heiße es also, rasch und entschlossen zu handeln, damit Österreich bis 2040 klimaneutral werde. Im privaten Wärmebereich spiele Solarthermie Ingmar Höbarth zufolge dabei eine wichtige Rolle. Die Förderaktion biete österreichischen Haushalten die notwendige Unterstützung für den Umstieg von fossiler auf erneuerbare Wärmeerzeugung.

Das wird bei der Förderaktion Solaranlagen gefördert

Mit der Förderaktion des Klima- und Energiefonds der österreichischen Bundesregierung wird der Einsatz von die Umwelt und  das Klima schonenden Solarthermie-Anlagen unterstützt. Es gibt 400.000 weitere Euro Fördergeld für neu errichtete Solaranlagen,

  • die entweder Warmwasser in Privathaushalten
  • oder die solare Wärme zur Warmwasserbereitung und zur Raumheizung von Gebäuden von Privatpersonen bereitstellen.

Beide Anlagentypen werden jeweils mit einem Pauschalbetrag von 700 Euro oder maximal 35 Prozent der förderfähigen Investitionskosten gefördert.

Zum Beantragen der Förderung müsse man sein Solarthermie-Projekt registrieren. Das könne man online auf der Internetseite vom Klimafonds erledigen. Die Förderanträge könnten laut hlk.co.at ab sofort gestellt werden – und das so lange, wie das Budget reiche. Die verlängerte Förderaktion laufe jedoch höchstens bis Ende März 2022.

Aufstockung des Budgets der Förderaktion Solaranlagen – nur “erster Schritt”

Der Geschäftsführer des Solarwärmeverbands Austria Solar, Roger Hackstock, und die Geschäftsführerin der Vereinigung Österreichischer Kessellieferanten VÖK, und Elisabeth Berger, haben laut dem Bericht Vvon hlk.co.at Verständnis für die Entscheidung, die Förderaktion zu verlängern und weitere 400.000 Euro Fördermittel zu bewilligen, erwarten allerdings alsbald weitere Schritte, denn angesichts einer Sanierungsoffensive im Wert von 650 Millionen Euro seien 400.000 Euro mehr für die Solarthermie nicht mehr als ein kleiner Schritt. Dass die Erwartung in sehr unterschiedliche Richtungen gehe, liege auf der Hand, schreibt hlk.co.at.

Roger Hackstock wünsche demnach, dass Österreich sich beim Thema Solarthermie ein Beispiel an Deutschland nehme und die gesamte Förderung für Solarthermie auf neue Beine stelle: Die Verlängerung der Solarförderung für Private sei demnach wichtig gewesen, um keine Förderlücke zu erzeugen, die den Markt bremsen würde. Für den großen Wurf bei Solarwärme brauche es aber mehr, wie der Solarboom seit letztem Jahr in Deutschland zeige. Mit einem Solarbonus in der Förderaktion “Raus aus Öl” habe Solarthermie um 27 Prozent zugelegt. Das könne laut Roger Hackstock auch in Österreich gelingen, wenn das Klimaministerium dieses Erfolgsmodell übernimmt.

Elisabeth Berger habe die Notwendigkeit betont, die in Österreich bereits bestehende Öl- und Gas-Infrastruktur für Erneuerbare Energien nutzbar zu machen. Grünes Gas und erneuerbares Heizöl wären für sie die richtigen Schritte, die aber eine echte Technologieoffensive benötigen würde. Sie sagte, dass es sehr zu unterstützen sei, Gas- und Ölheizungen mit einer Solarthermie-Anlage zu ergänzen und so zu Hybridheizungen umzubauen.

Sie begrüße daher, dass die Förderaktionen des Klimafonds und der Bundesländer weiterhin finanzielle Mittel zur Verfügung stellen. Denn mit solchen Hybridheizungen ließe sich amit kannSolarenergie direkt vor Ort effizient einsetzen. Sie und die Mitglieder ihrer VÖK warteten nun gespannt auf die Großoffensive für grünes Gas und erneuerbares Heizöl der Bundesministerin Leonore Gewessler. Damit sei es künftig möglich, hocheffiziente Heizungen zur Gänze mit erneuerbare Energie zu betreiben, was derzeit nur bei Holzheizungen zur Gänze und bei Wärmepumpen teilweise möglich sei. Berger sagte abschließend: “Wir kennen nur ineffiziente Heizungen und effiziente Heizungen, leicht zu unterscheiden am Energieverbrauch. Die beste Energie ist die eingesparte – das gilt immer noch als wichtigsten Beitrag zum Klimaschutz und dafür brauchen wir keine Technologieverbote, sondern eine große Technologieoffensive.”

Über den österreichischen Klima- und Energiefonds

Der Klima- und Energiefonds unterstütze nach eigenen Angaben das Ziel, dass Österreich bis 2040 klimaneutral werde, mit seinen Programmen und Initiativen. Er entwickele richtungsweisende Strategien, Konzepte und Programme in den Bereichen Energie- und Mobilitätswende, Klimawandel und Bewusstseinsbildung.

Die Programme des Klima- und Energiefonds würden demnach Politik, Wirtschaft und Wissenschaft verbinden und Brücken direkt zu den Menschen vor Ort bauen: in Städten, Regionen und Gemeinden. Innovative Lösungen und Technologien aus Österreich würden so rasch ihren Weg in den heimischen und oft auch internationalen Markt finden.

Foto: marsj / Photocase