Zeit der guenstigen Heizkosten ist vorbei

Heizkosten: Heizen wird künftig teurer

Veröffentlicht von

Die Zeit der niedrigen Heizkosten sei vorbei, schreibt das Portal t-online und liefert gleich mehrere Gründe dafür: Verteuerung der Rohstoffpreise, CO2-Bepreisung, höherer Heizwärmebedarf wegen pandemiebedingtem #stayathome in Homeoffice und Homeschooling sowie Witterung.

Darum wird das Heizen künftig wohl teurer

Während das Heizen im Winter 2019/2020 noch recht günstig gewesen wäre, werde es künftig teurer, ist in dem Bericht auf t-online zu lesen. Zum einen sei der Winter 2019/2020 spürbar milder als der in diesem Jahr gewesen. Allein deshalb schon hätten die Deutschen weniger geheizt als in der jetzigen Heizsaison. Zum anderen hätten wir lange Zeit von sehr niedrigen Preisen für die hierzulande meistverfeuerten Wärmequellen – fossiles Heizgas und fossiles Heizöl – profitiert.

Doch die Zeit der niedrigen Heizkosten sei jetzt vorbei. Was nicht heiße, dass schon die anstehende Heizkostenabrechnung in die Höhe schnellen müsse. Zwar habe der Winter 2020/2021 und uns kältere Temperaturen beschert, doch das daraus resultierende Mehr an Heizen schlüge sich wohl nur in geringem Umfang auf den kommenden Heizkostenabrechnungen nieder, schreibt t-online weiter und begründet das damit, dass bis zum Jahreswechsel niedrige Rohstoffpreise und die zeitweise, pandemiebedingte Mehrwertsteuersenkung das Heizen kräftig verbilligt hätten. T-online beruft sich dabei auf Informationen der Vergleichsportale Check24 und Verivox.

Deshalb sei trotz des aktuellen Preisanstiegs für die Heizperiode von September 2020 bis März 2021 bei den Gasheizkosten insgesamt nur ein leichtes Plus zuerwarten. Für Verbraucher, die Heizöl verheizten, werde die kommende Rechnung unterm Strich wohl sogar niedriger ausfallen als zuvor.

Corona-Pandemie senkte Heizkosten

T-Online zitiert Lasse Schmidt von Check24 mit der Aussage, dass die beiden Brennstoffe Heizgas und insbesondere Heizöl zu Beginn der laufenden Heizperiode von September bis Dezember 2020 infolge der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden schwachen Weltkonjunktur vergleichsweise günstig gewesen wären und die höheren Kosten infolge des witterungsbedingt höheren Heizbedarfs noch nicht voll durchschlügen.

Heizbedarf im Winter 2020/2021 um 7 Prozent höher als im Winter zuvor

Verivox zufolge habe der Heizbedarf für einen Musterhaushalt in einem typischen Einfamilienhaus im Winter 2020/2021 im Vergleich zur milderen Heizperiode 2019/2020, immerhin gilt 2020 als das zweitwärmste Jahr seit Wetteraufzeichnungen, um gut sieben Prozent mehr betragen. Eine Familie mit Gasheizung habe demnach durchschnittlich 781 Euro für ihr warmes Zuhause bezahlt. Das sei knapp ein Prozent mehr als in der vorangegangenen Heizsaison. Auch Check24 erwarte laut t-online insgesamt leicht steigende Heizkosten für Verbraucher mit einer Gasheizung.

Heizöl war besonders preiswert

Erheblich preiswerter sei den beiden Vergleichsportalen zufolge das Heizen mit Heizöl gewesen. So habe derjenige, der im September 2020 seinen Heizöltank auffüllte, eine der günstigsten Heizperioden überhaupt erlebt, zitiert t-online Thorsten Storck von Verivox. Für ein Einfamilienhaus mit Ölheizung habe sein Portal durchschnittliche Heizkosten von 709 Euro ermittelt. Das seien etwa 16 Prozent weniger als in der vorherigen Heizperiode.

Homeoffice und Homeschooling als Kostentreiber

Als Sonderfaktor seien in Zeiten der Pandemie die Arbeit im Homeoffice und das Homeschooling zu bewerten. Sie könnten private Heizkostenrechnungen nach oben treiben. Verivox hatte bereits Ende 2020 ausgerechnet, dass Beschäftigte, die in den Wintermonaten nicht ins Büro fahren, sondern ganz von zu Hause aus arbeiten würden, mit einem um rund vier Prozent höheren Heizbedarf rechnen müssten.

Zeit der niedrigen Heizkosten ist jetzt vorbei

Generell sei die Phase der niedrigen Heizkosten inzwischen aber vorbei, erklärt t-online. Die Mehrwertsteuer liege wieder auf dem alten Satz von 19 Prozent, zudem verteuere der neue CO2-Preis das Heizen mit fossilen Brennstoffen wie Gas und Öl. Auch die Rohstoffpreise seien demnach gestiegen. Seit dem Tiefstwert im Oktober 2020 habe sich der Durchschnittspreis für Gas deshalb laut Check24 um knapp zehn Prozent erhöht.

Noch viel kräftiger sei der Preisanstieg beim Heizöl. Im März 2021 hätten 2.000 Liter durchschnittlich 1.236 Euro gekostet. Im vergangenen September seien für die gleiche Menge durchschnittlich nur 770 Euro fällig gewesen. Das entspreche einem mehr als satten Plus von 61 Prozent!

Heizkosten sparen – so geht’s mit Solarwärme

So gesehen und gerechnet geht wohl die letzte vergleichsweise günstige Heizsaison für Gas- und Ölheizer zu Ende. Wer in der kommenden, demnach spürbar teurer werdenden Heizsaison (so weit man das heute mit angenommener, durchschnittlicher Winterwitterung schon absehen kann) Heizkosten sparen möchte, muss sich was einfallen lassen.

  • Ein Heizungstausch mit Umstieg  macht Sinn, wenn die Heizung technisch veraltet ist und weder effizient, noch schadstoffarm heizt.
  • Wessen Öl- oder Gasheizung schon dem Stand der Technik entspricht, sprich ein Brennwertmodell ist, der kann seine fossile Heizung mit einer Solarthermie-Anlage ergänzen, die dem Haushalt mit erneuerbarer Solarwärme zuheizt. Jede Kilowattstunde Wärme, die die Sonne liefert, bedeutet eine eingesparte Kilowattstunde Gas- oder Ölwärme. Das rechnet sich für den Heizungsbetreiber in der Haushaltskasse ebenso wie für die Umwelt. Denn die Sonne liefert ihre Wärme gratis an!

Foto: keiner_weis / photocase