Ecoquent-Positions im Gespräch mit Frau Sonne höchstpersönlich!

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Deutschland erlebte diesen Winter als den dunkelsten seit Beginn der flächendeckenden Aufzeichnungen des Sonnenlichts im Jahr 1951, jetzt ist sie endlich da uns hat heute auf meinem Sofa Platz genommen: Frau Sonne folgte endlich und gerade noch pünktlich zur diesjährigenWoche der Sonnemeiner Einladung zu einem Interview. 

Inhaltsverzeichnis

Doreen Brumme für Ecoquent Positions: Frau Sonne, ich habe lange auf Sie gewartet, schön dass Sie jetzt Zeit für unser Interview haben. Hatten Sie eine gute Anreise?

Sonne: Ich habe den kürzesten Weg zu Ihnen genommen, Frau Brumme, gut 147,1 Millionen Kilometer.

Ecoquent Positions: Und wie lange hat die Reise gedauert?

Sonne: Gerade mal achteinhalb Minuten habe ich zu Ihnen gebraucht, ich bin trotz meiner Größe eine ganz schnelle (lächelt).

Ecoquent Positons: Wenn Sie schon selbst Ihre Größe in die Waagschale werfen: Mal ganz unter uns: Verraten Sie uns Ihre Maße, Sie wissen schon, die 90-60-90 der Sonne …?

Sonne: Mein Hüftumfang beträgt 4.379.000 Kilometer. Zum Vergleich: Ihre Erde kann gerade mal 40.075 Kilometer  vorweisen.

Ecoquent Positions: Und was wiegen Sie?

Sonne: Sie wollen es heute aber genau wissen! Ich bringe 1,989 mal 10 hoch 30 Kilogramm auf die Waage.

Ecoquent Positions: Erlauben Sie mir die Frage nach Ihrem Alter: Wie alt sind Sie?

Sonne: Ich bin älter als die Planeten, die Sie kennen. Die Erde, auf der wir hier gerade sitzen, soll ja so um die 4,6 Milliarden Jahre alt sein. Ich weiß noch, wie sie irgendwann plötzlich da war. Kleiner blauer Scheißer. Aber das ist schon so lange her. Mein genaues Alter weiß kein Mensch. Und das wird so bleiben …

Ecoquent Positions: Wir haben dieses Interview als das heißeste aller Zeiten angekündigt, von welchen Temperaturen genau sprechen wir bei Ihnen?

Sonne: Meine Außentemperatur beträgt 5.500 Grad, im Kern bin ich aber viel heißer (lacht). Mindestens 14 Millionen Grad …

Ecoquent Positions: Was macht Sie zu so einem heißen Stern?

Sonne: Nun, meine Liebe, ich weiß, Sie und Ihre Artgenossen sehen mich – wenn überhaupt – anders, als ich bin. Ich habe auf Ihren Bildern immer so einen atmosphärisch bedingten Gelbstich – in Wahrheit leuchte ich weiß. Doch das nur nebenbei.

Ich bin ein Ball aus glühendem Gas, der zu drei Vierteln aus Wasserstoff und zu einem Viertel aus Helium besteht. Ein bisschen Sauerstoff, Kohlenstoff, Neon und Stickstoff sind auch noch dabei. Wegen der Anziehungskraft, die ich auf alles ausübe (lächelt versonnen), rasen alle klitzekleinen Wasserstoffatome zu meinem Kern. Dort entsteht ein hoher Druck, der bewirkt, dass zwei Wasserstoffatome zu einem Heliumatom verschmelzen – meine eigene Kernfusion! Pro Sekunde „verbrennen“ um die 560 Millionen Tonnen Wasserstoff zu Helium.

Ich entwickle als Kernreaktor ungeheuer viel Energie (Licht und Wärme), die ich von innen nach außen abschiebe, das dauert etwa 100.000 Jahre, und dann ins All versende – ein Teil davon kommt ja auch bei Ihnen an, nicht wahr?

Ecoquent Positions: Stimmt. Frau Sonne, die schlausten von uns beziffern Ihre Energieabstrahlung pro Sekunde auf das 20.000-fache des sogenannten Primärenergieverbrauchs seit Beginn der Industrialisierung …

Sonne unterbricht: … ach Kindchen, das ist doch erst einen gefühlten Sonnenstrahl her!

Ecoquent Positions: Für Sie vielleicht … Für uns ist es das blanke Überleben, die Sie uns mit Ihrer Energie sichern. Ohne Sonne kein Leben auf der Erde!

Sonne: … glauben Sie, dass Sie für mich von irgendeinem Interesse sind? Ich schien schon, bevor Sie die Erde bevölkerten. Ich scheine heute. Und ich werde morgen scheinen. Und übermorgen …

Ecoquent Positions: … noch etwa sieben Milliarden Jahre, dann hat sich’s ausgesonnt.

Sonne: Nicht ohne, dass ich zuvor zu einem noch größeren Stern mit noch höherer Leuchtkraft werde, dessen stärkere Strahlung sicher auch auf der Erde landen wird. Ihre Ozeane werden verdampfen, alles Leben hier erlöschen …

Ecoquent Positions: So wie Ihr Licht auch …

Sonne: Nächste Frage! Was wollen Sie noch von mir wissen, ich muss weiter!

Ecoquent Positions: Oh! Wenn Sie hier so bei mir auf dem Sofa sitzen, wirken Sie extrem entspannt. Doch eigentlich sollen Sie ja ein sehr temperamentvoller Planet sein?

Sonne: Oh ja. Ich bin stürmisch, explodiere ständig, zumindest oberflächlich. Sonnenprotuberanzen nennt Ihr Menschen das. Manchmal überkommen mich auch regelrechte Schockwellen.

Ecoquent Positions: Schmeichelt es Ihnen sehr, wenn wir Menschen Sie als Zentrum unseres Sonnensystems regelrecht vergöttern?

Sonne: Wer steht nicht gern im Sonnenlicht?! Doch ich will mich nicht heller machen, als ich bin: Ich bin nur ein Stern unter vielen in der Milchstraße, etliche andere sind älter, größer und heller als ich. Doch ich mag es, wie Sie und Ihre Artgenossen mich anbeten. Wie Sie sich nach mir sehnen, ja verzehren. Ein tolles Gefühl. Darum komme ich gerne zur Erde. Immer wieder. In diesem Sinn: Auf Wiedersehen!

Ecoquent Position: Bis Morgen! Hoffentlich …

Dieser Artikel ist auch Teil der Blogparade zur Woche der Sonne auf Energiefacetten.net.

Foto: Kutan Ura / sxc.hu