Heizspiegel 2020: Heizkosten steigen – Sanierung und Erneuerbare helfen sparen

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Gerade wurde der Heizspiegel 2020 für Deutschland veröffentlicht. Er informiert euch über die Entwicklung der Heizkosten im Abrechnungsjahr 2019. Demnach kostete es beispielsweise 720 Euro, um eine durchschnittliche Wohnung mit 70 Quadratmetern (m2) mit Erdgas zu beheizen. Das seien 2,9 Prozent Heizkosten mehr als im Vorjahr 2018, schreibt die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online, die den Heizspiegel seit Jahren erhebt. Alle wichtigen Zahlen und Fakten zum Heizspiegel 2020 lest ihr hier.

Heizspiegel 2020: Höhere Heizkosten fürs Abrechnungsjahr 2019

Verbraucher müssten, schreibt die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online in ihrer zugehörigen Pressemeldung, für das Abrechnungsjahr 2019 mit höheren Heizkosten rechnen. Das zeige der Heizspiegel für Deutschland 2020, der jetzt veröffentlicht wurde. Die Kosten für eine mit dem in Deutschland noch am meisten verbreiteten fossilen Erdgas zentral beheizte 70 m2 große Wohnung hätten demnach bei durchschnittlich 720 Euro gelegen.

Damit seien die Heizkosten im Jahr 2019 im Schnitt um 20 Euro, also um 2,9 Prozent gestiegen. Maßgeblich für die Erhöhung der Heizkosten seien das kühle Wetter und die mäßig gestiegenen Erdgaspreise (plus 3,4 Prozent) gewesen. Für die Analyse der Heizkosten von 2019 für den Heizspiegel 2020 seien laut co2online mehr als 147.000 Datensätze aus zentral beheizten Wohngebäuden in ganz Deutschland ausgewertet worden.

Heizspiegel 2020 Heizkosten für Abrechnungsjahr 2019

Auch Heizkosten fürs Heizen mit Öl, Fernwärme und Wärmepumpe sind 2019 gestiegen

Die Kosten für das Heizen mit Öl, Fernwärme und Wärmepumpe seien laut dem Heizspiegel 2020 während der Heizsaison 2019 ebenfalls gestiegen:

  • fossiles Heizöl: 855 Euro (plus 1 Prozent),
  • Fernwärme: 890 Euro (plus 3,5 Prozent),
  • Wärmepumpe: 735 Euro (plus 7,3 Prozent)

Als Gründe für die bei allen Energieträgern gestiegenen Heizkosten führt co2online neben dem kühleren Wetter auch die höheren Preise für Fernwärme (plus 2,2 Prozent) und Strom für Wärmepumpen (plus 3,8 Prozent). Der Preis für Heizöl sei dagegen leicht gesunken: um 2 Prozent.

Heizspiegel 2020 berücksichtig erstmals Holzepellets als Wärmeenergieträger

Erstmals habe man auch den Brennstoff Holzpellets in die Analyse aufgenommen, ist im Heizspiegel 2020 zu lesen: Mit diesem erneuerbaren Energieträger habe das Beheizen einer 70-Quadratmeter-Wohnung im Schnitt 590 Euro gekostet.

Heizkosten-Prognose: Erdgas-Heizkosten bleiben voraussichtlich stabil

Die Vorausschau für den Abrechnungszeitraum 2020 zeige, dass Verbraucher, die aktuell

  • mit Erdgas heizten, mit stabilen Heizkosten rechnen könnten.
  • Dagegen prognostizieren die Analysten von co2online steigende Kosten für das Heizen mit Wärmepumpen (etwa plus 4 Prozent) und sinkende Heizkosten für alle diejenigen, die mit
  • Fernwärme (etwa minus 2 Prozent),
  • Holzpellets (etwa minus 4 Prozent)
  • und Heizöl (etwa minus 18 Prozent) heizen würden.

Umstieg auf Erneuerbare spart Heizkosten und CO2-Emissionen

Beim Heizen auf erneuerbare Energieträger zu setzen – das lohne sich laut co2online: Ab 2021 würden Eigentümer, die den Wechsel auf nicht fossile Energieträger vornähmen, den CO2-Preis sparen.

Zudem seien bis zu 45 Prozent der Kosten für den Umstieg auf erneuerbares Heizen staatlich förderfähig.

Sanieren spart Energie

Der Blick auf den aktuellen Heizspiegel 2020 zeige zudem, dass auch die energetische Sanierung ein wesentlicher Baustein fürs Energiesparen bleibe: Bewohner einer durchschnittlichen Wohnung in sanierten Gebäuden würden laut co2online bis zu 545 Euro weniger fürs Heizen zahlen als die in unsanierten.

Die energetische Gebäudesanierung und Optimierungen im Bestand seien der sogenannte schlummernde Riese fürs Energiesparen und für den Klimaschutz. Das sagt Tanja Loitz, die Geschäftsführerin von co2online. Wozu sie ergänzt, dass das Einsparpotential vielen Verbrauchern noch nicht bewusst sei.

“Um Mieter nicht zusätzlich zu belasten, sollten Sanierungen warmmietenneutral erfolgen”, fordert Dr. Melanie Weber-Moritz, die Bundesdirektorin des Deutschen Mieterbundes (DMB). Ihr zufolge könnten nur Eigentümer die Heizungsanlage erneuern und so die Voraussetzungen für einen geringeren Verbrauch schaffen. Mit bewusstem Heizen und Lüften könnten zwar auch Mieter geringfügig Heizenergie und daraus resultierende Heizkosten sparen, allerdings sei dafür eine transparente Heizkostenabrechnung mit der korrekten Angabe der individuellen Verbräuche elementar.

Über den Heizspiegel 2020

Der Heizspiegel 2020 für Deutschland ist ein Angebot von co2online. Dieses wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert. Der Heizspiegel 2020 resultiere aus der Zusammenarbeit der co2online GmbH mit dem Deutschen Mieterbund e. V. und dem Verband kommunaler Unternehmen e. V. Über Hintergründe zur Analyse und Datenerhebung vom Heizspiegel 2020 informiert die gleichnamige Internetseite.

Über co2online

Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online setze sich nach eigenen Angaben  dafür ein, den CO2-Ausstoß zu senken. Seit 2003 würden die Energie- und Kommunikationsexperten demnach privaten Haushalten helfen, ihren Strom- und Heizenergieverbrauch zu reduzieren.

Über den Deutschen Mieterbund (DMB)

Der Deutsche Mieterbund e. V. ist die Interessenvertretung aller Mieter in Deutschland. Ihm sind eigenen Angaben zufolge mehr als 300 örtliche Mietervereine angeschlossen, die an mehr als 500 Orten in ganz Deutschland ihre Mitglieder in mietrechtlichen Fragen beraten und unterstützen.

Über den Verband kommunaler Unternehmen (VKU)

Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. vertrete nach Selbstauskunft rund 1.500 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit mehr als 275.000 Beschäftigten seien 2018 Umsatzerlöse von rund 119 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 12 Milliarden Euro investiert worden.

Foto: David-W-/photocase, Grafik: co2online