A+++ Heizungslabel

2019 bringt neue Effizienzklasse für Heizung: Heizungslabel A+++ kommt

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Neue Heizungen kommen seit 2015 mit einem EU-Energielabel daher. Die Europäische Union (EU) verschärft in diesem Jahr die Klassifizierung von Heizungen. Das soll die Heizungshersteller dazu zu bringen, sparsame(re) Heizungen zu entwickeln. Ab September 2019 muss der Energieverbrauch von Heizungen deshalb höheren Ansprüchen genügen. Alle Infos über die neue Effizienklasse für Heizungen und das neue Heizungslabel A+++ lest ihr hier.

Was ist das Energielabel für Heizungen?

Das EU-Energielabel für Heizungen, das kurz auch nur Heizungslabel genannt wird, ist ein Etikett, das seit Ende September 2015 (Beginn der Kennzeichnungspflicht war der 26. September 2015) Auskunft über die Energieeffizienz von Heizungen und Warmwasserbereitern gibt. Je nach Energieeffizienz werden die Geräte und Anlagen in verschiedene Energieeffizienzklassen unterteilt. Das Ganze wird in der EU-Effizienzrichtlinie für Raumheizgeräte geregelt.

Was bringt das Heizungslabel?

Wie schon bei Kühlschrank, Waschmaschine & Co. bringt auch das Heizungslabel vor allem eins: Transparenz. Denn es Verbrauchern zeigt an, wie sehr das damit etikettierte Gerät die Umwelt belastet. So können die Verbraucher ihre Kaufentscheidung „umweltbewusst“ fällen. Über die Entscheidung der Verbraucher für energiesparende Heizungen (Nachfrage) soll schließlich das Angebot der Hersteller beeinflusst werden, die dann entsprechend sparsame Technik entwickeln und auf den Markt bringen.

Welche Heizungslabel gibt es bislang?

Wir haben euch die EU-Heizungslabel hier auf dem Blog bereits ausführlich vorgestellt. Wer dazu mehr lesen will, der startet die Lektüre am besten mit dem Beitrag „EU-Energielabel für Heizung und Warmwasser in Bildern erklärt“. Darin stellen wir euch das Heizungslabel in Wort und Bild vor und erklären euch, welche Informationen es im Einzelnen ausweist.

Die Heizungslabel lassen sich in Gruppen systematisieren:

  1. Zum einen gemäß der EU-Verordnung Nr. 811/2013 hinsichtlich der Energieeffizienzkennzeichnung von:
  • Raumheizgeräten (Raumheizung)
  • Kombiheizgeräten (Raumheizung plus Warmwasserbereitung)
  • Verbundanlagen (Raumheizgeräte plus Temperaturregler und Solarheizung)
  • Verbundanlagen (Kombiheizgeräte plus Temperaturregler und Solarheizung)
  1. Zum anderen gemäß der EU-Verordnung 812/2013 hinsichtlich der Energieeffizienzkennzeichnung von:
  • Warmwasserbereitern
  • Warmwasserspeichern
  • Verbundanlagen (Warmwasserbereiter plus Solarheizung)

Gilt das Heizungslabel für alle Heizungen?

Noch tragen längst nicht alle Heizungen ein EU-Heizungslabel. Für neue Heizungen und Warmwasserbereiter mit einer Leistung von bis zu 70 Kilowatt (kW) sind sie Pflicht. Bei Warmwasserspeichern gilt: Bis zu einem Fassungsvermögen von bis zu 500 Litern sowie Produktkombinationen muss gelabelt werden. Die jetzt ausgebaute Klassifizierung gilt für neue Einzelraumheizgeräte bis 50 kW Leistung, darunter auch Pelletkessel.

Wie verschärfen sich die Energieeffizienz-Kriterien für Raumheizgeräte und Kombiheizgeräte in 2019?

Schon 2017 verschärfte die EU die seit September 2015 geltenden Kriterien für Warmwasserbereiter und Warmwasserspeicher. Wie schon von Anfang an angekündigt treten ab 26. September dieses Jahres auch verschärfte Kriterien für Raumheizgeräte und Kombiheizgeräte in Kraft.

Die Verschärfung bringt eine neue Energieeffizienzklasse mit sich: A+++. Zugleich werden die bisherigen drei schlechtesten Effizienzklassen E, F und G für reine Raumheizungen entfallen. Das heißt, dass die Skala des Heizungslabels dann von A+++ bis D reicht.

Was bedeutet die damit veränderte Einstufung?

Mit der neuen Systematik – also mit der neuen Effizienzklasse A+++ und den wegfallenden Effizienzklassen E bis G – wird es sicher nicht mehr jede Heizung schaffen, zu den Guten, Besseren und Besten zu gehören.

Heizungsanlagen, die erneuerbare (regenerative) Energien nutzen, darunter

  • Holzheizungen,
  • effiziente Wärmepumpen
  • und Anlagen bestehend aus herkömmlichen Wärmeerzeugern plus Solarthermie-Heizung

würden Klassenbeste (A+ bis A+++) werden.

Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) hätten das Zeug für die Effizienzklassen A+++ bis B.

Gas- und Ölheizungen mit Brennwerttechnik würden im Effizienzklassenschnitt abrutschen: von bislang A+ auf A bis B. Eine bessere Einstufung sei jedoch noch möglich, wenn man die fossilen Wärmeerzeuger mit Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien kombiniere, also mit einer Solarthermie-Anlage oder Wärmepumpe.

Sogenannte Niedertemperatur-Heizungen nutzen die im Abgas enthaltene Energie nicht und kämen nur noch in die Effizienzklasse C. Sie dürften zudem nur noch in bestimmten Mehrfamilienhäusern genutzt werden.

Diese Einschätzung gibt das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Informationsprogramm Zukunft Altbau.

Was ist mit Heizungen, deren Energieeffizienzklasse schlechter als D ist – dürfen die nach dem 26. September 2019 weiterlaufen?

Bereits installierte Anlagen dürfen natürlich weiterbetrieben werden, sagt Ramona Ballod. Die Energiereferentin der Verbraucherzentrale (VZ) Thüringen rät Verbrauchern in der Onlineausgabe der nnz allerdings, dass es gerade bei älteren Heizungsanlagen dennoch sinnvoll sei, zu prüfen, ob sich eventuell der Tausch gegen eine moderne und sparsamere Heizung lohne. Ballod zufolge ließe sich auch bei bestehenden Anlagen die Effizienz meist noch verbessern.

Aber: Die Verschärfung tritt in Kraft, um den Druck auf die Hersteller zu erhöhen, damit sie effizientere Heizungsanlagen in den Handel bringen und ältere vom Markt nehmen, erklärt Frank Hettler von Zukunft Altbau. Geräte mit einer Effizienzklasse schlechter als D dürfen ab dann nicht mehr verkauft werden. Schon jetzt würden Verbraucher demnach im hiesigen Handel keine Heizungen der Energieeffizienzklasse D mehr finden – in anderen EU-Ländern seien sie aber sehr wohl noch zu haben.

Sind weitere Verschärfungen der Kriterien für Energieeffizienz für Heizungen zu erwarten?

Ja. Für das Jahr 2021 oder 2022 ist bereits eine weitere Verschärfung angekündigt, schreibt das Nachrichtenportal n-tv online.

Grafik: Doreen Brumme