Energieeffiziente Heizung

Lesetipp: Energieeffiziente Heizung fürs Eigenheim finden – das müsst ihr wissen

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Heute wollen wir euch das Buch “Energierationalität im Eigenheim. Effiziente Energieversorgung von Wohngebäuden” vorstellen. Das Buch ist das Ergebnis einer Studie, die Eigenheimbesitzern bei der Entscheidung helfen soll, welche Technologie zur Wärmeerzeugung sich im eigenen Haus am besten eignet, wobei ökonomische wie ökologische Aspekte berücksichtigt werden. Wir geben euch einen kurzen Überblick über den Buchinhalt und präsentieren hier die aus dem gemeinsamen Forschungsprojekt der Wüstenrot Stiftung in Zusammenarbeit mit der Forschungsstelle für Energiewirtschaft e.V. resultierenden Handlungsempfehlungen für alle, die eine energieeffiziente Heizung suchen.

An wen richtet sich das Buch “Energierationalität im Eigenheim”?

Du bist Besitzer eines Eigenheims? Und hast vor, dein bestehendes Heizsystem  auszutauschen? Oder möchtest du zuerst mehr über deine aktuelle Heizung erfahren, um dann gegebenenfalls abzuwägen, ob für dich ein Heizungstausch in Frage kommt? Oder baust du gerade an deinen eigenen vier Wänden und stehst vor der Entscheidung für eine energieeffiziente Heizung?

Die Verfasser haben ihr Buch geschrieben, um “Eigenheimbesitzer  bei der Wahl des Wärmeversorgungssystems unter Berücksichtigung finanzieller und ökologischer Aspekte dabei zu unterstützen, eine rationale Entscheidung auf Basis individueller Präferenzen zu treffen”, ist in Kapitel 2.3 “Ziel der Untersuchung” zu lesen.

Was bietet euch das Buch?

Zunächst will euch das Buch das nötige Wissen zum grundlegenden Verständnis der gängigen Heiztechnologien vermitteln. Auch, damit ihr mit Fachhandwerkern auf Augenhöhe über eine energieeffiziente Heizung kommunizieren könnt. Dann bewertet das Buch unterschiedliche Heizungssysteme anhand verschiedener Kriterien und vergleicht diese. Wobei die Buchautoren ausdrücklich darauf hinweisen, dass sie in ihrer Studie ausschließlich Technologien zur Wärmeerzeugung betrachten, die keine baulichen Maßnahmen am Gebäude verursachen. Das heißt, dass energetische Sanierungsmaßnahmen wie

  • Fassadendämmung
  • Fenstertausch
  • nachträgliche Installation einer Lüftungsanlage

außen vor bleiben. Ebenso wird die Wärmeversorgung über Nah- und Fernwärmenetze nicht ins Forschungsprojekt einbezogen. Und auch Eigenheime ohne aktive Zentralheizung, sogenannte Passivhäuser, bleiben demnach unberücksichtigt.

Kapitel 4 beschreibt euch die technologieübergreifenden Grundlagen von Heizsystemen, darunter grundlegende Komponenten (4.1) wie Wärmeerzeuger (4.1.1), Wärmespeicher (4.1.2) wie Trinkwasser- und Heizwärmespeicher sowie Wärmeverteilsystem und Wärmeübertrager (4.1.3) mit Wasser und Luft als Wärmeträgermedium. Außerdem erfahrt ihr in diesem Kapitel, was Energieeffizienz (4.2) heißt, wobei euch die Begriffe Heizwert, Brennwert, Wirkungsgrad, Nutzungsgrad und Systemwirkungsgrad nahe gebracht werden. Schließlich geht es noch um Klimaschutz (4.3) und den rechtlichen wie regulatorischen Rahmen inklusive Förderungen.

Kapitel 5 macht euch mit den jeweiligen technologiespezifischen Besonderheiten der betrachteten Heizsysteme vertraut:

Zu jeder Heizungstechnologie bekommt ihr eine Technologiebeschreibung, Energiekennwerte und aktuelle Daten zum Bestand.

Das Kapitel 5 endet mit einem Vergleich der Energiekennwerte der beschriebenen Heiztechnologien.

Das 6. Kapitel definiert Gebäudetypen, die im Folgenden hinsichtlich ihres Wärmebedarfs untersucht werden:

  • Einfamilienhäuser (EFH)
  • Doppelhaushälften (DHH)
  • Reihenhäuser
  • und Zweifamilienhäuser.

Die Gebäudetypen werden mit ihrem Wärmebedarf zehn Baualtersklassen zugeordnet und am Ende kommen so sechs repräsentative Typgebäude heraus, mit denen ihr euer Eigenheim vergleichen könnt.

Kapitel 7 vergleicht die Heizsysteme ökonomisch und ökologisch – und zwar separat. Dabei werden der Endenergieverbrauch der sechs Typgebäude,  Wärmegestehungskosten,  Treibhausgasemissionen und Primärenergiebedarf berechnet.

Das 8. Kapitel liefert euch einen integrierten Vergleich der Wärmegestehungskosten und Treibhausgasemissionen.

Kapitel 9 bringt “Handlungsempfehlungen für Eigenheimbesitzer”. Als ein wichtiges Ergebnis bringt der integrierte Vergleich der Heizsysteme, “dass keine der untersuchten Technologien über alle Bewertungskriterien hinweg die besten Ergebnisse erzielt”. Das heißt für euch: Je nachdem, wie ihr die Aspekte Kosten sowie Klimaschutz und Ressourcenschutz abwägt, müsst ihr eure Entscheidung für dieses und gegen jenes Heizsystem fällen.

Allerdings gebe es, so schreiben die Autoren der Studie, sowohl ein kostengünstigstes als auch ein emissionsärmstes System, wenn man die beiden Aspekte getrennt analysiere:

Emissionsärmstes Heizsystem: Pelletkessel plus Solarthermie

Liege der Fokus auf den Treibhausgasemissionen, seien die Pelletkesselvarianten unschlagbar. In Kombi mit Solarthermie-Anlagen würden sie die geringsten Emissionen verursachen.

Weil eine flächendeckende Wärmeversorgung mit einheimischem Holz allerdings nicht gesichert sei, empfehlen die Studien-Autoren, dass “der Ausbau von Biomasse als Energieträger nachrangig zu alternativen Wärmequellen (Solarthermie, effiziente Wärmepumpen, Abwärme, Überschussstrom) und Wärmenetzen erfolgen” sollte.

Das heiße, dass Biomasseheizungen vornehmlich im energetisch nicht oder nur schwer sanierungsfähigen Altbauten zum Einsatz kommen sollten.

Kostenärmstes Heizsystem: Gasbrennwertkessel (bei bestehendem Gasanschluss)

Beim Kostenvergleich sei es der Studie zufolge der Gasbrennwertkessel, der das Rennen mache – vorausgesetzt, es gibt bereits einen Gasanschluss im Haus. Da mit einem Gasbrennwertkessel zudem weitere Abhängigkeiten bestünden – unter anderem vom Gaspreis – un auch das Alter (Nutzungsdauer/Restwert) eurer aktuellen Heizung eine Rolle spiele, könne es mitunter durchaus vorteilhafter sein, dass ihr eure bestehende Heizung um eine Solarheizung für Warmwasser oder zusätzlich für Raumwärme auf dem Dach ergänzt anstatt die Anlage komplett auszutauschen.

Am Ende des Buches bekommt ihr mit Kapitel 10 einen “Ausblick” und mit Kapitel 11 toll aufbereitete Faktenblätter zu den einzelnen Heizsystemen.

Warum wir euch das Buch empfehlen

Wer sich mit dem Thema Heizungsmodernisierung/Heizungstausch beschäftigt, bekommt mit diesem Buch alles nötige Wissen in die Hand, um eine Entscheidung für eine energieeffiziente Heizung zu treffen. Das theoretische Wissen wird euch verständlich präsentiert und mit jeder Menge anschaulicher Grafiken, Tabellen und Berechnungen ergänzt. Hinzu kommen viele Daten und Fakten aus der Praxis.

Wo ihr das Buch bekommt

Ihr könnt euch das 146-seitige Buch “Energierationalität im Eigenheim” auf dieser Internetseite kostenlos bestellen.

Über die Autoren des Buchs

Das Buch stammt aus den Federn von Jochen Conrad, M.Sc., Simon Greif, M. Sc. und  Dr.-Ing. Dipl.-Phys. Roger Corradini. Letzterer kam in unserem Blog bereits mehrfach als Solarthermie-Experte zu Wort, zum Beispiel:

Titelbild: Wüstenrot Stiftung (Herausgeber)