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Mehrheit der Menschen weltweit ist wegen Klimawandel besorgt

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Die Corona-Pandemie hat dafür gesorgt, dass das Thema Klimawandel als globale Bedrohung der menschlichen Existenz auf diesem Planeten teils in den Hintergrund des gesellschaftlichen Diskurses gerückt ist. Doch nur, weil weniger darüber gesprochen wird, wird die Bedrohung nicht geringer. Viele von uns, die Mehrheit sogar, sorgt sich um das Klima. Das ergab eine Umfrage, zu der die UNO so viele Menschen wie noch nie zuvor befragte. Lest selbst, was die Menschen am meisten sorgt und welche Maßnahmen gegen den Klimawandel sie deshalb fordern.

Zwei Drittel der Menschen weltweit sieht die Welt vor einem Klimanotstand

Weltweit fühle sich laut dem Bericht des Wochenmagazins Spiegel eine breite Mehrheit der Menschen vom Klimawandel bedroht. Das sei das Ergebnis einer internationalen Umfrage, bei der 1,2 Millionen Menschen aus 50 Ländern befragt worden seien. Demnach seien fast zwei Drittel der Befragten der Meinung, dass die Welt vor einem Klimanotstand stehe.

Die Ergebnisse der Umfrage wurden dem Spiegelbericht zufolge vom UNO-Entwicklungsprogramm (UNDP) und von der britischen Oxford University veröffentlicht. Es sei die bislang größte Umfrage der Vereinten Nationen gewesen. Die Umfrageteilnehmer hätten verschiedenen Altersstufen angehört. Sie stammten dem Spiegel zufolge aus den 50 Ländern, in denen mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebe.

Besorgnis über Klimawandel ist höher als bislang bekannt

Der Soziologe der Oxford University, Stephen Fisher, sagte zu dem Umfrage-Ergebnis, dass die Besorgnis über den Klimanotstand viel weiter verbreitet sei, als es bislang bekannt gewesen sei. Dem Wissenschaftler zufolge wolle die große Mehrheit der Menschen, die einen Klimanotstand erkennen, dringende und umfassende Maßnahmen gegen den Klimawandel. Für den Forscher sei dieser Umstand ein Zeichen dafür, dass Klimabewegungen wie #FridaysforFuture trotz der pandemischen Krise weiter Aufschwung erhielten.

Der Studie der UNO zufolge würden vor allem Menschen in

  • Italien,
  • Großbritannien
  • und Japan

die Auswirkungen des Klimawandels als bedrohlich bewerten. 80 Prozent der in diesen Ländern Befragten hätten angesichts von heftigeren Hitzewellen, Dürren, sintflutartigen Regenfällen und Stürmen große Besorgnis geäußert. Die Länder

  • Frankreich,
  • Deutschland,
  • Südafrika
  • und Kanada

hätten laut dem Spiegel in der Umfrage dicht dahinter gelegen. In diesen Staaten bezeichneten mehr als drei Viertel der Umfrageteilnehmer die Bedrohung, die  der Klimawandel darstellt, als “globalen Notfall”.

Am wenigsten Zustimmung habe diese Einschätzung bei Menschen aus ärmeren Ländern (58 Prozent) sowie bei Menschen über 60 Jahren (etwas weniger als 60 Prozent) gefunden. Frauen zeigten sich insgesamt etwas besorgter über die globale Erwärmung infolge des menschengemachten Klimawandels als Männer.

Die Befragten sollten unter anderem nämlich auch angeben, welche Lösung sie im Kampf gegen den Klimawandel als die effektivste ansähen. Das sind die Ergebnisse:

  • Die Mehrheit (79 Prozent) der Befragten erachte demnach den Schutz von Land und Wäldern als das effektivste Mittel gegen den Klimawandel.
  • An zweiter Stelle hätten die Menschen das Reduzieren von Essensabfällen (74 Prozent) genannt.
  • Der Einsatz erneuerbarer Energien wie Solarenergie wurde von 71 Prozent der Umfrageteilnehmer gewählt und kam damit auf Platz 3 der effektivsten Maßnahmen gegen den Klimawandel.
  • Etwas mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Befragten habe die Förderung von Elektromobilität als Mittel der Wahl zum Klimaschutz angegeben.
  • Und dem Vorschlag, eine fleischfreie Ernährung als Maßnahme gegen den Klimawandel voranzutreiben, stimmten 44 Prozent zu.

Spannend: Die weltweite Auswertung zeigte, dass in den Staaten mit den höchsten Treibhausgasemissionen im Energiesektor die Zustimmung für die Förderung erneuerbarer Energien am höchsten sei. In den USA als größter Emittent unter den Staaten der Umfrage habe diese Zustimmung  bei 65 Prozent gelegen.

Foto: Doreen Brumme, sterbender Wald im Harz (Brocken), Dezember 2019